Auf 66 Meter Höhe kann man nicht nur einen Panoramablick über die Stadt Frankfurt genießen, sondern auch bald einen Blick in die Türmerstube des Doms werfen.
Meltem Bayram /
Vom Ausschauhalten nach Bränden über die Sichtung herannahender Feinde bis hin zum Empfangen von Touristen – der Türmer hatte eine der wichtigsten Aufgaben in der Stadt. Wer schon immer einmal wissen wollte, wie der Türmer vom Frankfurter Domturm lebte, kann diese Wissenslücke bald füllen.
Zum Museumsuferfest am 25. August öffnet der Domturm die Türen der sanierten Türmerstube. Seit 2022 gehört der Domturm zum Dommuseum Frankfurt, wo bereits eine kleine Ausstellung über die Geschichte des Domturmes und der Türmer erarbeitet wird. Bald soll die sanierte Türmerstube als Teil der Domturmführung zu sehen sein. „Ich freue mich sehr, dass Einheimische und Gäste jetzt wieder Gelegenheit haben, die historische Türmerstube zu besuchen“, sagt Stadtkämmer Bastian Bergerhoff. Anlässlich der Wiedereröffnung verlost das Dommuseum zehn Karten für eine Domturm-Führung.
Türmer lebten schon seit dem Mittelalter auf dem Frankfurter Domturm
Seit dem Mittelalter sind Türmer auf dem Domturm aktiv, wobei das ursprünglich eine Schichtarbeit war und sich die Türmer die Aufgaben und die Türmerstube teilten. Die Familie des Türmers soll dabei immer in die Aufgabenverrichtung einbezogen worden sein. Die erste Türmerwohnung wurde im 15. Jahrhundert gebaut.
Die jetzige Form des Turmes mit der dekorativen Turmspitze und der Türmerwohnung wurde nach dem Dombrand 1867 neu errichtet. Der Dombaumeister Franz Josef Denzinger aus Würzburg orientierte sich dabei an den Originalplänen des Stadtbaumeisters Madern Gethener, der bereits 1404 beim Dombau involviert war. Der letzte Türmer Oskar Lipp wohnte bis zu seinem Tod 1942 in der Türmerwohnung, seitdem steht sie leer.
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