Zwischen der Projektgruppe Philosophicum und der ABG Frankfurt Holding gibt es Uneinigkeiten über den Kaufvertrag: Zum einen wegen des Datums, zum anderen wegen der Erschließungs- und Wohnfolgekosten.
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Zwanzig Tage vor dem Ende der Frist, zu der der Kaufvertrag für das Philosophicum unterschrieben werden muss, scheint das Wohnprojekt unsicher. Wie die Projektgruppe mitteilt, die das Gelände auf dem Campus Bockenheim kaufen soll, gibt es zwei Konfliktpunkte mit der Eigentümerin, der städtischen Wohnungsbaugesellschaft ABG Frankfurt Holding.
Der eine betrifft das Datum, den 30. Juni. Bis dahin soll der Kaufvertrag notariell beglaubigt unterzeichnet werden; 6,1 Millionen Euro beträgt der Kaufpreis. Doch die Projektgruppe bezeichnet das als "nicht akzeptabel". Sie argumentiert, dass der Bebauungsplan noch nicht rechtskräftig sei, könne auch kein Bauantrag gestellt werden: "Die Projektgruppe soll ein Grundstück erwerben, über dessen Nutzungsmöglichkeiten erst später entschieden wird", heißt es in einer Mitteilung. Weil so keine Sicherheit darüber bestehe, ob das Gelände für das Projekt genutzt werden könne, stelle dies ein "nicht zu verantwortendes Risiko" dar.
Der zweite Konfliktpunkt betrifft die Erschließungs- und Wohnfolgekosten. Laut Projektgruppe verlangt die ABG, dass diese in den Kaufvertrag aufgenommen werden - insgesamt rund zwei Millionen Euro für soziale Infrastruktur, öffentlichen Grünanlagen, Straßen, Wege und Plätze. Da die Höhe dieser Kosten jedoch nur auf einer Schätzung beruhen, hält es die Projektgruppe für juristisch nicht haltbar, die Summe in den Kaufvertrag aufzunehmen. Zudem seien die Kosten zu hoch veranschlagt, da das Projekt Philosophicum selbst mit einer Kita, Sozialwohnungen und der Sanierung eines Baudenkmals zur sozialen und kulturellen Erschließung beitrage. Die Projektgruppe fordert, dass dieser Beitrag mit den Kosten verrechnet werde.
Die Projektgruppe Philosophicum versucht weiter, das benötigte Geld über Direktkredite zu genenieren. Bis Ende Juni muss die Hälfte der Kaufsumme aufgebracht sein. Insgesamt soll das gemeinschaftliche Wohnprojekt für 150 Bewohner 23 Millionen Euro kosten - inklusive Kaufbetrag und Sanierungskosten.