Seit Freitag sind bei 500 Rewe-Supermärkten im Rhein-Main-Gebiet kostenlose Autoaufkleber erhältlich, mit denen Hit Radio FFH Autofahrer für die Bildung von Rettungsgassen sensibilisieren will. Die Aktion kommt bei Rettungskräften gut an.
Nicole Brevoord /
Hessens Sozialminister Stefan Grüttner (CDU) geht gleich mit gutem Beispiel voran und klebt sich den neuen Aufkleber aufs Auto, den er eben im Rewe-Supermarkt auf der Mainzer Landstraße in Empfang genommen hat. Grüttner lobt die „vorbildliche Aktion“, bei der Hit Radio FFH und die Supermarktkette Rewe kooperieren und seit heute kostenlose Sticker an die Kunden verteilen. „Rettungsgasse Ich bin dabei“, steht auf den Stickern. Auf ihnen sind ein grünes Auto auf der linken Seite, zwei grüne Autos auf der rechten Seite und dazwischen ein großer roter Pfeil zu sehen, der markiert, wo im Falle des stockenden Verkehrs oder Staus auf der Autobahn eine Rettungsgasse zu bilden ist. Obwohl die Rettungsgasse in jeder Fahrschule thematisiert wird und auch in den vergangenen Monaten häufig in den Medien aufgegriffen thematisiert wurde, scheint die Notwendigkeit dieses Platzmachens für Rettungskräfte noch nicht zu jedem Autofahrer durchgedrungen zu sein. „Wir haben in Hessen pro Jahr 1,1 Millionen Rettungseinsätze“, verdeutlicht Stefan Grüttner. „Vor allem in den ersten beiden Wochen der Sommerferien häufen sich die Unfälle auf der Autobahn“, sagt der Minister. Und da kommt es für die Verunglückten dann auf jede Minute an. „Wir könnten doch alle selbst Opfer eines Unfalls sein“, sagt FFH-Geschäftsführer und Programmdirektor Hans-Dieter Hillmoth.
Nichts desto trotz kommt es vor, dass dreiste Autofahrer denken, die Rettungsschneise diene ihnen, um hinter dem Notarztwagen oder der Feuerwehr her zu fahren und somit den Stau zu umgehen. Häufig lassen Autofahrer auch einen Einsatzwagen in der Rettungsschneise durch, um sich dann wieder mittig auf die Fahrbahn zu stellen und nachfolgende Einsatzwagen dann zu behindern. Offenbar tut Aufklärung Not. „Wenn wir mit dem Aufkleber helfen können, das Thema Rettungsgasse bei den Bürgern stärker uns Bewusstsein zu bringen sowie die Arbeit der Rettungskräfte einfacher zu machen, sie also schneller und sicherer zur Unfallstelle gelangen, dann ist allen geholfen“, sagt Hillmoth. Der Aufkleber könne ganz einfach auf die Heckscheibe oder den Kofferraum geklebt werden. Seit dem vergangenen Frühjahr seien die FFH-Moderatoren bei ihrem Verkehrsservice engagierte Rettungsgassenerklärer: „Bei einem Stau alle auf der linken Spur nach links, alle anderen soweit wie möglich nach rechts“, heiße es dann regelmäßig. Für diesen Service ist der private Radiosender aus Bad Vilbel vom Polizeipräsidium Nordhessen und dem Verein Bürger und Polizei in Kassel mit der Polizeimedaille ausgezeichnet worden.
Die Rettungsgasseaufkleber liegen ab sofort in allen hessischen Rewe-Märkten sowie im Raum Mainz und Aschaffenburg aus. Wer sein damit beklebtes Auto fotografiert und das Bild an FFH schickt, kann täglich einen Einkaufsgutschein gewinnen. Infos dazu stehen auf der Rückseite der Aufkleber.