Wegen des Pilotenstreiks hat die Lufthansa für Freitag Hunderte von Flügen abgesagt, vor allem Kurzstrecken. Die Vereinigung Cockpit kündigte am Donnerstagabend an: Der Streik wird auch samstags fortgesetzt. Betroffen sind dann Langstrecken.
Max Gerten /
Die Vereinigung Cockpit (VC) führt ihren Arbeitskampf bei Lufthansa fort. Für Freitag werden alle Piloten der Kurzstrecken-Flotten zum Streik aufgerufen. Nachdem durch den bisherigen Streik der komplette Lufthansa-Flugbetrieb nahezu zum Erliegen gekommen ist, sind diesmal die innerdeutschen und innereuropäischen Kurzstreckenverbindungen betroffen. Auch am Freitag werden wohl wieder über 800 Flüge annulliert. Die Lufthansa gab bekannt, dass durch ein Sonderflugprogramm fast alle Interkontinentalflüge durchgeführt werden könnten. Die VC fordert nach mehr als fünfeinhalb Jahren ohne Vergütungsanpassung eine durchschnittliche jährliche Anpassung der Gehälter um 3,66 Prozent. „Das Lufthansa Management zeigt weiterhin keinerlei Bewegung und hat kein verhandlungsfähiges Angebot übermittelt“, so Jörg Handwerk, Mitglied des VC-Vorstands. Lufthansa hatte den Piloten zuletzt eine Lohnerhöhung von 2,5 Prozent bis Ende 2018 angeboten. Die VC und Lufthansa bedauern die Auswirkungen auf die betroffenen Passagiere. Dennoch fand man auch am Donnerstag keinen Kompromiss. Am Abend kündigt die VC an, den Streik am Samstag fortsetzen zu wollen. Dann sollen alle Langstreckenverbindungen betroffen sein, die aus Deutschland abfliegen. „Die heutige Aussage von Herrn Spohr, die Zukunft der Lufthansa stehe durch eine Gehaltsanpassung beim Cockpitpersonal auf dem Spiel, stellt eine völlig überzogene Dramatisierung dar. Gerade in dem Bereich, in dem die angeblich überbezahlten Piloten beschäftigt sind, verdient Lufthansa gutes Geld.“, so Ingolf Schumacher, Vorsitzender Tarifpolitik bei der Vereinigung Cockpit.