Der Umbau des Hauptbahnhofs beginnt erst 2019

Gut Ding will Weile haben

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Vollmundig hatte die Deutsche Bahn 2015 die Umbaupläne für den Frankfurter Hauptbahnhof vorgestellt. Vom Schandfleck zur Visitenkarte war die Devise. Doch der Baubeginn wird nicht vor 2019 sein, sagt die Bahn nun.

Nicole Brevoord /

„Wegen Verzögerungen im Betriebsablauf kommt es zu Verspätungen“: Am Frankfurter Hauptbahnhof, an dem täglich rund 500.000 Reisende unterwegs sind, ist man solche Durchsagen von der Deutschen Bahn bekanntlich gewohnt. Jetzt kommt es nicht nur im Bahnverkehr zu Verspätungen, sondern auch beim 2015 vollmundig angekündigten Umbau des bundesweiten Verkehrsknotenpunktes. Eine umgestaltete B-Ebene, ein Umbau der Geschäfte und ein Durchbruch zur B-Ebene hin von der Eingangshalle aus waren wie blühende Landschaften in Aussicht gestellt worden. Eigentlich hätte es mit der Umgestaltung des Hauptbahnhofs nach den damaligen Plänen in diesem Jahr losgehen sollen, die Fertigstellung war für das Jahr 2020 angesetzt. Doch nun ist Geduld gefragt: Es soll erst 2019 losgehen. „Wir rechnen mit einer vierjährigen Bauzeit“, sagt eine Sprecherin der Deutschen Bahn. Mit einem Frankfurter Vorzeigehauptbahnhof ist also frühestens 2023 zu rechnen.

Der Grund für die Verzögerung liegt in der Verwaltung. „Wir haben einen Antrag auf die planungsrechtliche Zulassungsentscheidung beim Eisenbahn-Bundesamt eingereicht und da mussten jetzt noch Unterlagen nachgereicht werden“, so eine Sprecherin. Will heißen, es dauert. Ohnehin hätten verschiedene technische Fragen neubewertet werden müssen, etwa auch Brandschutzaspekte. „Aber wir waren in der Zwischenzeit nicht untätig“, versichert die Bahnsprecherin. Es habe diverse Baumaßnahmen am Hauptbahnhof gegeben, man sei dabei Bahnsteige zu erneuern und es seien unterirdisch Versorgungsleitungen verlegt worden. „Es wird eine Weile dauern, bis man öffentlich die Veränderungen sieht, etwa bei der Entkernung der B-Ebene.“

Bei dem Umbau des Hauptbahnhofes geht es aber um mehr als die Optik. Heller, ansprechender und einladender soll die B-Ebene werden, die für viele Passanten mit der verwinkelten Struktur gelegentlich eher Angsträume sind, auch weil sich hier Drogensüchtige und Dealer tummelten. Die Lage hat sich immerhin im Zuge der Sicherheitsvorkehrungen im Bahnhofsviertel leicht gebessert. Bei den Umbauarbeiten sollen außerdem fünf von bisher zwanzig Zugängen zur B-Ebene geschlossen werden, die rund um den Hauptbahnhof derzeit auch zum Treffpunkt der Drogenszene gehören. Erst nach der Schönheitskur im Hauptbahnhof soll die Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes in Angriff genommen werden. Die vom Frankfurter Architektenbüro Schneider+Schumacher erstellten Pläne für den Vorplatz liegen bereits seit 2008 in der Schublade der Verantwortlichen bei der Stadt.


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