Automatische Schrankenanlage

Erste Umbaumaßnahmen am Bahnübergang Nied sind abgeschlossen

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Die technische Sicherungsanlage am Bahnübergang an der Oeserstraße in Nied ist erneuert und mit einer automatischen Schrankenanlage ausgestattet worden. Damit ist die erste Umbaumaßnahme abgeschlossen – weitere sollen in den kommenden Jahren folgen.

mad /

Seit Sonntag fahren wieder die ersten regulären Bahnen über den Übergang an der Oeserstraße im Stadtteil Nied. Bis Montagabend wurden zudem alle Umbaumaßnahmen zur Erneuerung der technischen Sicherungsanlage abgeschlossen, wie die Deutsche Bahn (DB) mitteilt. Dafür wurde eine automatisch gesteuerte Schrankenanlage installiert, die künftig nicht mehr per Hand vom Bahnpersonal bedient wird. „Die Mitarbeitenden am Bahnübergang in Nied führen dann nur noch eine Sichtkontrolle durch“, heißt es vonseiten der Bahn.

Dass sich die Schranken schließen, wird den Verkehrsteilnehmenden künftig sowohl durch gelbe und rote Lichtzeichen als auch durch ein akustisches Warnsignal angezeigt. „Um die Sicherheit weiter zu erhöhen, sind die Fußgängerüberwege jetzt von der Straße abgegrenzt und haben eigene Fußwegschranken“, betont die DB. Außerdem habe man die Beleuchtung des Bahnübergangs verbessert und das alte Wärtergebäude durch einen Container ersetzt.

Darüber hinaus wurde die Verkehrsführung am Bahnübergang so anpasst, dass sich der Straßenverkehr dort weniger staut. Das bedeutet konkret, dass die linksabknickende Oeserstraße, die in die Birminghamstraße mündet, künftig Vorfahrtstraße ist. Darüber hinaus darf nicht mehr von der Birminghamstraße kommend nach links in die Oeserstraße abgebogen werden. Ein Umstand, der bei Einheimischen in den ersten Tagen nach der Eröffnung des Bahnübergangs für Verwirrung sorgte: „Kaum ist die neue Anlage in Betrieb, schon geht es los. Wie man sehen kann, halten sich einige Autofahrer natürlich NICHT an die Verkehrsregeln und biegen weiterhin links ab", kommentierte ein Mitglied des Facebook-Forums der Bürgerinitiative „Die Schranke in Nied muss weg“ am Sonntagabend.

Neben den kritischen Stimmen, beispielsweise über den als „störend laut“ empfundenen Warnton bei der Schließung der Schranken, lassen sich aber auch positive Kommentare bezüglich der ersten Umbaumaßnahmen vernehmen: „Sieht gelungen aus. Sehr gute Beleuchtung. 59er Bus fährt auch schon“, heißt es in der Facebook-Gruppe.

Mit den nun abgeschlossenen Umbaumaßnahmen hat die DB den ersten Schritt des dreistufigen Plans erfüllt, den sie gemeinsam mit der Stadt Frankfurt zur Verbesserung der Verkehrssituation am Bahnübergang im Oktober 2020 vorgestellt hat – und das sogar etwas früher als geplant. Denn Marius Désolé von der Firma Leonhard Weiss, die für die Umbaumaßnahmen verantwortlich zeichnete, verkündete am Samstag auf Facebook: „Gute Nachricht an alle: Wir sind schneller fertig geworden und der Bahnübergang ist ab sofort für den Straßenverkehr frei.“

Langfristig sieht der zweite Schritt des Plans den Bau einer Personenunterführung bis 2023/2024 vor. In der letzten Stufe soll bis 2027 ebenfalls eine Unterführung für den Straßenverkehr entstehen, durch die der Bahnübergang dann komplett ersetzt werden würde. Mit dem endgültigen Wegfall des Übergangs rechnet die Deutsche Bahn „in der zweiten Hälfte der 2020er Jahre“.

Der in einer schlecht einsehbaren Kurve gelegene Bahnübergang führte am 7. Mai 2020 zu einem tragischen Unglück: Dort war gegen 20 Uhr aufgrund einer geöffneten Schranke ein Regionalzug der Hessischen Landesbahn (HLB) mit einer 16-jährigen Fußgängerin kollidiert, die dabei tödlich verletzt wurde.


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