Das Frankfurter Nachtleben ist um eine Location ärmer: Das Adlib im Ostend hat seit Anfang diesen Jahres geschlossen und soll es auch weiterhin bleiben. Als Grund nennt Inhaber Rusbeh Toussi unter anderem die gestiegenen Kosten.
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Über zehn Jahre lang war es eine feste Größe in der Frankfurter Clubszene: das Adlib im Stadtteil Ostend. Im Jahr 2011 eröffnet, wurde in dem Club seitdem wochenends gefeiert, die Location im achten Stock mit Blick auf die Skyline war eine ganz besondere. Seit Anfang des Jahres sind die Türen verschlossen und es ist Schluss: Die Silvesterparty war gleichzeitig auch die Closingparty des Clubs.
Als Grund für das Aus nennt Inhaber Rusbeh Toussi, der auch noch die beiden Clubs Velvet und Karlson mitbetreibt, vor allem die fehlende Wirtschaftlichkeit. Hoher Wareneinsatz, gestiegene Strom- und Gaspreise sowie steigende Miete für die Fläche seien nur ein paar der finanziellen Hürden. Auf der anderen Seite nennt Toussi aber auch das veränderte Ausgehverhalten der Gäste. Denn auch hier sei zu spüren, dass den Menschen das Geld fehle. „Für die Clubs ist es schwer. Wenn das so weitergeht und die Politik nichts tut, sehe ich die Zukunft des Nachtlebens aktuell eher vor den Kiosken.“
Adlib: Neuer Betreiber ist bereits gefunden
Ein neuer Betreiber für das Adlib ist laut Toussi bereits gefunden. Gefeiert werden soll dort jedoch nur bei privaten Events, heißt es. Toussi selbst betreibt das Velvet am Willy-Brandt-Platz und das Karlsson im Bahnhofsviertel gemeinsam mit Kollege Christian Roth weiter. Vor allem letzteres, freut er sich, habe sich in den vergangenen Monaten gut in der Szene etabliert. „Wir setzen nicht mehr nur auf elektronische Musik, sondern haben unser Programm geöffnet.“ Neben Queer-Abenden, Hip-Hop- oder K-Pop-Events werden dort etwa auch Comedy-Abende veranstaltet.
Geboren 1994 in Gelnhausen. Nach einem Studium der Germanistik an der Justus-Liebig-Universität Gießen seit Oktober 2018 beim Journal Frankfurt. Zunächst als Redakteurin, seit 2021 Chefin vom Dienst.