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Furcht vor Abrisslärm

Bunkerabriss im Ostend

Wo heute ein ehemaliger Luftschutz-Bunker steht, sollen künftig neue Mietwohnungen entstehen. Anwohnerinnen und Anwohner zeigen sich verärgert über die monatelange Belastung durch Lärm, Schmutz und eingeschränkte Parkplatzmöglichkeiten.
In einem Zelt auf dem Bunkergelände stellte am Dienstagabend das Offenbacher Abbrissunternehmen Zeller mit Jürgen Scharnberger, Eigentümer des Architekten Büros Scharnberger, das Konzept zum Abriss des Weltkriegs-Relikt vor. Mehr als 100 interessierte Anwohnerinnen und Anwohner sind laut Organisatoren gekommen. Denn die Ankündigungen zum Bunkerabriss in der Freiligrathstraße 11 im Frankfurter Ostend haben bei Anwohnerinnen und Anwohnern bereits in der Vergangenheit für Unmut gesorgt: Sie befürchten Lärm, Schmutz und eingeschränkte Parkplatzmöglichkeiten.

Um den Bunker abreißen zu können, kommen Bohrer und Hydraulikzangen zum Einsatz, auch Sprengungen sind erforderlich. „Diese Sprengungen werden mit ganz kleinen Ladungen begangen. Im Fachjargon nennt man das Lockerungssprengung“, erklärt Albert Scherer vom Abbrissunternehmen. Die Sprengungen seien kaum wahrzunehmen. In den kommenden Wochen soll dort auch ein Gerüst entstehen.

„Die Befürchtungen der Anwohnerinnen und Anwohner sind natürlich nachvollziehbar. Bis jetzt ist noch keinerlei Schaden passiert“, sagt Scherer. „Wir haben schon mehr als 25 Bunker erfolgreich abgerissen.“ Eine betroffene Wohnungseigentümerin erzählt, dass am vergangenen Donnerstag, pünktlich um 7 Uhr morgens, die ersten großen Fahrzeuge aufs Gelände fuhren. „Die Fläche muss erst einmal glatt gemacht werden und der Bunker wird dann in Schallschutzplatten eingebettet, sodass der Lärm gewaltig reduziert wird“, rechtfertigt Albert Scherer den frühen Arbeitsbeginn.

26 Wohneinheiten und 27 Tiefgaragenplätze geplant

Die Eigentümerin ist von der „Intransparenz“ bei dem Vorhaben entsetzt – trotz des Nachbarschaftsinfotreffens. „Jetzt sei die Bauarbeit schon so laut, dass ich die Fenster nicht öffnen kann“, beklagt sie. Das Abrissunternehmen verspricht, dass die Sprengungen überwacht, kontrolliert und angekündigt werden. „Außerdem haben wir die umliegenden Häuser im Vorfeld inspizieren lassen, um einen späteren Abgleich zu ermöglichen“. Die betroffene Eigentümerin sieht dies anders: „Eigentümer werden hier übergangen. Wir haben keine Möglichkeit die Gutachten einzusehen, diese sind nicht öffentlich zugänglich.“

Auch gegenüber den in unmittelbarer Nähe liegenden Gründerzeithäuser, die teilweise 120 Jahre alt sind und mehr als 1500 Anwohner unterbringen, äußert sie sich besorgt. Ein Bunker wurde gebaut, um nicht zerstört zu werden. Solche Gebäude, prägen das Stadtbild und erinnern an verschiedene geschichtliche Epochen. Doch um dem aktuellen Wohnraummangel entgegenzuwirken, müsse nun gehandelt werden. „Es sind 26 Wohneinheiten und 27 Tiefgaragenplätze geplant“, sagt Jürgen Scharnberger. Die Baugenehmigung besteht bereits seit 2015, erklärt er. Sollten die anliegenden Häuser und Wohnungen wegen der langwierigen Baumaßnahmen Schäden davontragen, müsse die Sanierungsarbeit auf die Miete gelegt werden, sagt die Anwohnerin. Sie wünscht sich mehr Transparenz, Lärmschutzmaßnahmen und dass die Gutachten „endlich öffentlich gemacht werden“.
 
Fotogalerie:
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1. November 2019, 11.00 Uhr
Sheera Plawner
 
 
 
 
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