Die Gewerkschaft Verdi hat für Montag einen weiteren Warnstreik angekündigt: Die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes am Flughafen Frankfurt werden aufgefordert, ihre Arbeit niederzulegen.
Sina Claßen /
Während am heutigen Freitag Kindertagesstätten und Sozialeinrichtungen in ganz Hessen bestreikt werden, hat die Gewerkschaft Verdi im Tarifstreit mit dem Bund und den Kommunen weitere Aktionen für die kommende Woche angekündigt: Am Montag, den 10. März, ruft Verdi die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes unter anderem am Flughafen Frankfurt zum ganztägigen Warnstreik auf.
Deshalb ist mit „massiven Beeinträchtigungen des Flugverkehrs“ zu rechnen, heißt es vonseiten des Flughafenbetreibers Fraport. Alle Aufgaben, die einen „vollumfänglichen Flugbetrieb“ ermöglichen, seien aufgrund des Streiks ausgesetzt – beispielsweise die Flughafenfeuerwehr und die Bodenverkehrsdienste. Ein Beginn der Reise in Frankfurt werde nicht möglich sein. Fraport bittet Passagiere, nicht zum Flughafen anzureisen. Auch umsteigen könne man nicht. Für Montag seien unter normalen Bedingungen etwa 1170 Flugbewegungen mit mehr als 150 000 Passagieren geplant gewesen.
Nicht nur am Frankfurter Flughafen wird gestreikt, auch an den Flughäfen in München, Stuttgart, Köln/Bonn, Düsseldorf, Dortmund, Hannover, Bremen, Hamburg, Berlin-Brandenburg und Leipzig-Halle wollen die Beschäftigten ihre Arbeit niederlegen.
Verdi-Streik: „Nicht gegen Sie, sondern für fairen Lohn“
„Wir streiken. Nicht gegen Sie, sondern für gute Arbeitsbedingungen und fairen Lohn. Damit Ihr Flug auch künftig sicher und gut abhebt“, steht auf der Internetseite von Verdi zum Flughafenstreik geschrieben. „365 Tage im Jahr sorgen wir mit unserer Arbeit an den großen deutschen Verkehrsflughäfen dafür, dass rund 200 Millionen Fluggäste sicher und reibungslos an ihr Ziel kommen“, lautet es weiter. „Doch während wir alles dafür tun, dass Ihre Reise stressfrei beginnt, bleiben unsere Gehaltssteigerungen auf der Strecke, und unsere Arbeitsbelastung steigt ins Unerträgliche. Die Arbeitsbedingungen an den Flughäfen sind mittlerweile so unattraktiv, dass es immer schwieriger wird, qualifizierte Fachkräfte für diese wichtigen Aufgaben zu gewinnen.“
Die Gewerkschaft Verdi fordert ein Lohnplus von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro mehr Entgelt im Monat. Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte sollen um 200 Euro monatlich angehoben werden. Für besonders belastende Tätigkeiten soll es höhere Zuschläge geben. Außerdem sollen drei zusätzliche freie Tage und ein Zeitkonto eingeführt werden. Verdi hatte bereits angekündigt, in den Wochen bis zur nächsten Runde der Tarifverhandlungen neue Warnstreiks und Protestaktionen zu planen. Die dritte Verhandlungsrunde soll am 14. März in Potsdam stattfinden.