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Warnschilder und Markierungen angebracht
Radverkehr im Osthafen wird sicherer
Hinter dem Atelier von Tobias Rehberger im Osthafen kam es regelmäßig zu Fahrradunfällen. Nach einem Bericht des JOURNAL FRANKFURT im vergangenen Dezember hat die Hafenbehörde Warnschilder aufgestellt. Die Zahl der Unfälle sei seitdem stark zurückgegangen.
Mitte Dezember 2018 hatte ein Artikel im JOURNAL FRANKFURT auf eine Gefahrenstelle für Radfahrende am Osthafen hingewiesen. Hinter dem Atelier von Tobias Rehberger kam es regelmäßig zu Unfällen, weil die Radfahrenden die Bahngleise auf dem Gelände übersahen. Jürgen Rupprecht vom Atelier Rehberger berichtete über teils schwere Unfälle. Am 30. Januar sahen sich die Unfallkommission, das Straßenverkehrsamt und die Polizei das Gelände an. Damals wurden Maßnahmen zur Verhinderung weiterer Unfälle besprochen. Im Gespräch mit dem JOURNAL FRANKFURT erklärte Stefan Rotter von der Unfallkommission jedoch, dass keine konkreten Maßnahmen ergriffen werden konnten. Da es sich um ein Privatgelände der Managementgesellschaft für Hafen und Markt mbH (HFM) handele, habe die Unfallkommission nur dann Handhabe, wenn die Unfälle polizeilich erfasst würden – was bis dato nicht der Fall war.
Die HFM selbst habe sich bis dahin laut Jürgen Rupprecht nicht sehr kooperativ gezeigt. Rupprecht hatte sich bereits Mitte des vergangenen Jahres mehrfach telefonisch und per Mail an die HFM gewandt, um auf die Gefahrenstelle aufmerksam zu machen. Denn als Vermieterin des Grundstücks ist die HFM auch für die Sicherheit zuständig. „Sie fühlen sich wohl nicht verantwortlich, weil das Betreten des Geländes nur für Anwohnerinnen und Anwohner gestattet und das Radfahren verboten ist. Aber das ändert ja nichts daran, dass die Leute hier lang fahren und auch Besucherinnen und Besucher des Ateliers und Angestellte betroffen sind“, sagte Rupprecht im Januar. Seine Hinweise an die HFM führten zu keinen weitergehenden Maßnahmen.
Bereits einen Tag nach dem Ortsbesuch der Unfallkommission, des Straßenverkehrsamt und der Polizei stellte Die Linke einen Antrag mit dem Titel „Gefahrenstelle Osthafen beseitigen“ in der Stadtverordnetenversammlung, mit der Aufforderung an den Magistrat, die Hafenbetriebe der Stadt Frankfurt am Main (HFM) zu beauftragen, „sich umgehend mit der Unfallkommission und dem Straßenverkehrsamt zu verständigen, damit die Gefahrenstelle ‚Bahngleise auf dem Gelände des Osthafens‘, wo es wiederholt zu teils schweren Radfahrunfällen gekommen ist, beseitigt wird.“ In der Begründung wird auf die Berichterstattung des JOURNAL FRANKFURTS verwiesen und hervorgehoben: „Da sich die Unfallstelle aber auf Privatgrund der HFM befindet und die Zuständigkeit daher nicht klar zu sein scheint, ist die Unfallstelle bis heute nicht gesichert geworden. Als Eigentümerin der Hafenbetriebe ist die Stadt Frankfurt hier in Verantwortung.“
Warnschilder und Bodenmarkierungen
Aus einem Bericht des Magistrats vom 1. Juli geht hervor, dass die HFM bereits bis Anfang April dieses Jahres Maßnahmen innerhalb des Hafengebiets umgesetzt habe. Konkret wurden im Weichenbereich auf Höhe der Lindleystraße 5, dem Atelier von Tobias Rehberger, wo sich die meisten Unfälle ereigneten, vor und hinter der Weiche jeweils im Gleisbereich zwei große Bodenmarkierungen „Gefahrenstelle“ angebracht. Zudem wurden im Hafengebiet 15 Hinweisschilder „Achtung, Sturzgefahr für Radfahrer“ an allen Zufahrten zum Gleisbereich sowie parallel zum Gleisbereich an den Lichtmasten vor und hinter der Weiche montiert. Man habe Maßnahmen ergriffen, bestätigt die Hafenbehörde auf Anfrage. Zum aktuellen Zeitpunkt könne man aber nicht mehr sagen, da die zuständigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Urlaub seien.
„Die Maßnahmen wurden sehr schnell umgesetzt“, stellt Martin Kliehm fest, Fraktionsvorsitzender der Linken. Neben den Bodenmarkierungen und den Warnschildern wurde die HFM vom Straßenverkehrsamt beauftragt, im Bereich Hafenpark/Honsellbrücke Markierungen anzubringen, welche die Radfahrenden nach Norden lenken sollen, um eine Fahrt durch das Hafengebiet mit den parallellaufenden Gleisen zu vermeiden. „Ob die Schilder als Maßnahme ausreichen, muss man abwarten“, sagt Kliehm. Jürgen Rupprecht aus dem Atelier Tobias Rehberger jedenfalls zieht bereits eine positive Bilanz: Seitdem die Hafenbehörde die Bodenmarkierungen habe anbringen lassen, wisse er lediglich von einem einzigen Unfall. „Eine Frau schaute während des Fahrens auf ihr Handy, alles lief glimpflich ab“, erzählt er. Im vergangenen Jahr habe es um diese Zeit schon an die 30 teils schweren Unfälle gegeben. „Ich finde es erfreulich, dass die Aufmerksamkeit durch die Berichterstattung zu so einem Erfolg geführt hat.“
Die HFM selbst habe sich bis dahin laut Jürgen Rupprecht nicht sehr kooperativ gezeigt. Rupprecht hatte sich bereits Mitte des vergangenen Jahres mehrfach telefonisch und per Mail an die HFM gewandt, um auf die Gefahrenstelle aufmerksam zu machen. Denn als Vermieterin des Grundstücks ist die HFM auch für die Sicherheit zuständig. „Sie fühlen sich wohl nicht verantwortlich, weil das Betreten des Geländes nur für Anwohnerinnen und Anwohner gestattet und das Radfahren verboten ist. Aber das ändert ja nichts daran, dass die Leute hier lang fahren und auch Besucherinnen und Besucher des Ateliers und Angestellte betroffen sind“, sagte Rupprecht im Januar. Seine Hinweise an die HFM führten zu keinen weitergehenden Maßnahmen.
Bereits einen Tag nach dem Ortsbesuch der Unfallkommission, des Straßenverkehrsamt und der Polizei stellte Die Linke einen Antrag mit dem Titel „Gefahrenstelle Osthafen beseitigen“ in der Stadtverordnetenversammlung, mit der Aufforderung an den Magistrat, die Hafenbetriebe der Stadt Frankfurt am Main (HFM) zu beauftragen, „sich umgehend mit der Unfallkommission und dem Straßenverkehrsamt zu verständigen, damit die Gefahrenstelle ‚Bahngleise auf dem Gelände des Osthafens‘, wo es wiederholt zu teils schweren Radfahrunfällen gekommen ist, beseitigt wird.“ In der Begründung wird auf die Berichterstattung des JOURNAL FRANKFURTS verwiesen und hervorgehoben: „Da sich die Unfallstelle aber auf Privatgrund der HFM befindet und die Zuständigkeit daher nicht klar zu sein scheint, ist die Unfallstelle bis heute nicht gesichert geworden. Als Eigentümerin der Hafenbetriebe ist die Stadt Frankfurt hier in Verantwortung.“
Warnschilder und Bodenmarkierungen
Aus einem Bericht des Magistrats vom 1. Juli geht hervor, dass die HFM bereits bis Anfang April dieses Jahres Maßnahmen innerhalb des Hafengebiets umgesetzt habe. Konkret wurden im Weichenbereich auf Höhe der Lindleystraße 5, dem Atelier von Tobias Rehberger, wo sich die meisten Unfälle ereigneten, vor und hinter der Weiche jeweils im Gleisbereich zwei große Bodenmarkierungen „Gefahrenstelle“ angebracht. Zudem wurden im Hafengebiet 15 Hinweisschilder „Achtung, Sturzgefahr für Radfahrer“ an allen Zufahrten zum Gleisbereich sowie parallel zum Gleisbereich an den Lichtmasten vor und hinter der Weiche montiert. Man habe Maßnahmen ergriffen, bestätigt die Hafenbehörde auf Anfrage. Zum aktuellen Zeitpunkt könne man aber nicht mehr sagen, da die zuständigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Urlaub seien.
„Die Maßnahmen wurden sehr schnell umgesetzt“, stellt Martin Kliehm fest, Fraktionsvorsitzender der Linken. Neben den Bodenmarkierungen und den Warnschildern wurde die HFM vom Straßenverkehrsamt beauftragt, im Bereich Hafenpark/Honsellbrücke Markierungen anzubringen, welche die Radfahrenden nach Norden lenken sollen, um eine Fahrt durch das Hafengebiet mit den parallellaufenden Gleisen zu vermeiden. „Ob die Schilder als Maßnahme ausreichen, muss man abwarten“, sagt Kliehm. Jürgen Rupprecht aus dem Atelier Tobias Rehberger jedenfalls zieht bereits eine positive Bilanz: Seitdem die Hafenbehörde die Bodenmarkierungen habe anbringen lassen, wisse er lediglich von einem einzigen Unfall. „Eine Frau schaute während des Fahrens auf ihr Handy, alles lief glimpflich ab“, erzählt er. Im vergangenen Jahr habe es um diese Zeit schon an die 30 teils schweren Unfälle gegeben. „Ich finde es erfreulich, dass die Aufmerksamkeit durch die Berichterstattung zu so einem Erfolg geführt hat.“
22. Juli 2019, 12.49 Uhr
Helen Schindler
Helen Schindler
Jahrgang 1993, Studium der Politikwissenschaft an der Goethe-Universität, seit 2017 beim Journal Frankfurt Mehr von Helen
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