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Spatenstich in der Bürostadt Niederrad

Für 134 Wohnungen mussten Kleingärten weichen

Am Mittwoch setzten Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) und Planungsdezernent Olaf Cunitz (Grüne) einträchtig den Spatenstich für 134 Wohnungen, die von der ABG Frankfurt Holding in der Bürostadt gebaut werden.
Bauland ist kostbar. Vor allem, wenn man durch Nachverdichtung mehr Wohnungen in der Stadt unterbringen möchte. Da kommt ein einst in den 1960er-Jahren großzügig geplantes Viertel wie die Bürostadt Niederrad gerade recht. Die Stadt möchte das nach Büroschluss recht unwirtliche Viertel umwandeln. Bald soll dort nicht nur gearbeitet, sondern auch gewohnt werden. Dazu werden Büros in Wohnhäuser umgebaut, marode leerstehende Glastürme weichen Wohnungen und freie Flächen werden mit Immobilien gefüllt. In der Lyoner Straße, wo Frank Junker von der ABG Frankfurt Holding am Mittwoch zum Spatenstich einlud, standen einst Kleingärten des Bahn-Landwirtschaftsvereins, deren Besitzer Anfang 2012 zur Umsiedlung innerhalb Niederrads bewegt werden konnten. In den kommenden Tagen sollen nun auf der derzeitigen grasbewachsenen Brache die Bagger rollen, auf dass bis Anfang 2016 insgesamt 134 Wohnungen und eine Kindertagesstätte für 38 Millionen Euro fertiggestellt werden können.

Das künftige „Lyoner Carrée“, entworfen vom Büro Albert Speer & Partner, ist ein Ensemble, das aus fünf Gebäuden besteht. In einem weißen, parallel zur Lyoner Straße verlaufenden Gebäude soll künftig eine Kindertagesstätte beheimatet sein. „Im Erdgeschoss und in der ersten Etage werden wir 1000 Quadratmeter Fläche und ebenso viel Platz werden wir draußen haben“, sagt Ute Jäkel-Rossmann vom Trägerverein Caritas. 70 Kinder von eins bis sechs Jahren werden künftig hier wochentags betreut. Oberbürgermeister Peter Feldmann zeigte sich vom Bauprojekt der ABG Frankfurt Holding begeistert, vereint es mit Wohnen und Kinderbetreuung doch gleich zwei Themen, die ihm wichtig sind. „Mit der ABG haben wir langfristig ein preisgünstiges Preisniveau gesichert.“

Bürgermeister Olaf Cunitz sprach von der Bürostadt Niederrad als eines der bedeutendsten Stadtentwicklungsvorhaben, die Frankfurt derzeit bewegen. Es gäbe Potenzial für 3000 Wohnungen. Behausungen, die angesichts rasant steigender Einwohnerzahlen enorm dringend in Frankfurt gebraucht würden. „Der Spatenstich heute ist gewissermaßen der Startschuss zur Konversion der Bürostadt in ein neues lebenswertes Quartier.“ Cunitz versicherte, dass diese Umwandlung in der europäischen Fachwelt interessiert verfolgt werde.

Niederrad sei für die ABG Frankfurt Holding kein neuer Standort, sagt Frank Junker. 2900 Wohnungen habe die ABG dort. Mit dem „Lyoner Carrée“ kommen 18.000 Quadratmeter Wohnfläche in Form der 134 Mietwohnungen hinzu. Man habe sich um eine ansprechende Architektur bemüht und baue im Passivhausstandard. „Das heißt für die Mieter, es gibt so gut wie keine Heizkostenbelastung. Die Nebenkosten hat man also im Griff und Klima verbessert sich, weil es durchs Heizen keine Emissionen gibt.“ Die ABG Frankfurt Holding baue nicht nur Wohnungen, sie liefere die Infrastruktur gleich mit: An der Lyoner Straße mit der Kindertagesstätte und für ein weiteres Wohnungsbauprojekt in der Hahnstraße seien zudem ein Supermarkt, ein Discounter und eine Drogerie eingeplant.

Das „Lyoner Carrée“ wird laut Junker aus sieben- und achtgeschossigen Bauten bestehen, in denen 2- bis 5-Zimmer-Wohnungen mit Flächen zwischen 60 und 130 Quadratmetern vermietet werden. Rund 11 Euro pro Quadratmeter sollen die Wohnungen, die vor allem für Familien attraktiv sein sollen, kosten. „Das ist für einen preisfreien Wohnungsbau ein günstiger Mietzins“, hob Junker hervor.
 
Fotogalerie: ABG
 
2. Mai 2014, 10.49 Uhr
Nicole Brevoord
 
 
 
 
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