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Ortstermin: Bahnhofsviertel
Niemand parkt sein teures Fahrrad gerne im Bahnhofsviertel
Fußgänger, E-Scooter-, Auto- und Fahrradfahrer sind von Natur aus nicht unbedingt ziemlich beste Freunde. Das soll sich mithilfe des Masterplan Mobilität in Frankfurt ändern.
Es gibt Probleme, die so alt sind, wie der Straßenverkehr selbst: Zum Beispiel der Kampf um den Parkraum in der Stadt. Dort trifft unter anderem der Opa mit Hut, der sich selbst für den letzten Verfechter von Recht und Ordnung hält, auf den jugendlichen Raser und Drängler. Es gibt Gezeter, wer den freien Platz zuerst entdeckt hat und selbst Paare die sich lieben, streiten ob SIE besser einparkt als ER.
Die gute Nachricht: Damit soll endlich Schluss sein! Mehr HARMONIE. So möchte es unsere Regierung im Römer (Grüne, SPD, FDP, Volt). „Es geht darum, gerechtere Verhältnisse zwischen den Nutzern der Verkehrsmittel zu schaffen, um die Stadt trotz wachsender Bevölkerung mobil zu halten.“, so sagt es Thomas Schlimme, Umweltpolitischer Sprecher der Grünen. Also hat man im Bahnhofsviertel viele PKW-Parkplätze abgeschafft und stattdessen in Parkflächen für E-Scooter, Fahrräder und Ladezonen für Lieferanten umgewandelt.
Masterplan Mobilität: zehn Prozent weniger PKWs in Frankfurt bis 2035
Das sorgt bei Autofahrern für Verärgerung. „Man sei NICHT gegen das Auto. Es soll ein Beförderungsmittel in der City bleiben. Es sei aber das ineffizienteste Verkehrsmittel und brauche zu viel Platz für zu wenige Personen. Autos sind im Schnitt 22 cm breiter und 64 cm länger als früher“, so Schlimme. Daher sieht der Masterplan Mobilität vor, die Anzahl der PKWs in der City bis 2035 um zehn Prozent zu reduzieren.
Damit könnte alles gut sein, ABER ... Menschen bleiben wie sie sind. Statt die Ladezonen zu nutzen, parken Lieferanten weiter direkt auf der Fahrbahn vor dem Geschäft, das sie beliefern – nicht in der ausgewiesenen Fläche um die Ecke. Das wäre zu umständlich, sagt ein DHL-Fahrer. Sie blockieren unverändert den fließenden Verkehr. Viele der neuen Flächen liegen zudem gar nicht vor Geschäften – dafür gibt es vor diesen Läden jetzt jede Menge Fahrradständer. Das wirkt willkürlich vorgenommen. Deplatziert.
Bahnhofsviertel: Autofahrer suchen täglich zwölf Minuten länger nach einem Parkplatz
Wer nun vollbesetzte Fahrradständer und glückliche Radfahrer erwartet, der irrt. Flächen für die Bikes bleiben häufig verwaist. Warum? Niemand der ein teures Fahrrad besitzt, parkt es gerne im Bahnhofsviertel – erst recht nicht in einer der ausgewiesenen Seitenstraßen. Denn dann ist es bald entweder beschädigt oder gar geklaut. Grund: Im Bahnhofsviertel soll es noch größere Probleme geben, die zu erklären den Rahmen dieses Artikels sprengen.
Autofahrer müssen nun im Schnitt täglich zwölf Minuten länger nach einem Parkplatz suchen, sagen Anwohner und Pendler. „Nachbesserungen sind machbar“, sagt Schlimme bei einer Ortsbegehung. Doch das kann dauern. Fußgänger, E-Scooter-, Auto- und Fahrradfahrer werden also weiterhin nicht „Ziemlich beste Freunde“ ... aber in einem sind sich tröstlich alle einig: Nämlich das immer die anderen einfach schlechte Verkehrsteilnehmer sind!
Die gute Nachricht: Damit soll endlich Schluss sein! Mehr HARMONIE. So möchte es unsere Regierung im Römer (Grüne, SPD, FDP, Volt). „Es geht darum, gerechtere Verhältnisse zwischen den Nutzern der Verkehrsmittel zu schaffen, um die Stadt trotz wachsender Bevölkerung mobil zu halten.“, so sagt es Thomas Schlimme, Umweltpolitischer Sprecher der Grünen. Also hat man im Bahnhofsviertel viele PKW-Parkplätze abgeschafft und stattdessen in Parkflächen für E-Scooter, Fahrräder und Ladezonen für Lieferanten umgewandelt.
Das sorgt bei Autofahrern für Verärgerung. „Man sei NICHT gegen das Auto. Es soll ein Beförderungsmittel in der City bleiben. Es sei aber das ineffizienteste Verkehrsmittel und brauche zu viel Platz für zu wenige Personen. Autos sind im Schnitt 22 cm breiter und 64 cm länger als früher“, so Schlimme. Daher sieht der Masterplan Mobilität vor, die Anzahl der PKWs in der City bis 2035 um zehn Prozent zu reduzieren.
Damit könnte alles gut sein, ABER ... Menschen bleiben wie sie sind. Statt die Ladezonen zu nutzen, parken Lieferanten weiter direkt auf der Fahrbahn vor dem Geschäft, das sie beliefern – nicht in der ausgewiesenen Fläche um die Ecke. Das wäre zu umständlich, sagt ein DHL-Fahrer. Sie blockieren unverändert den fließenden Verkehr. Viele der neuen Flächen liegen zudem gar nicht vor Geschäften – dafür gibt es vor diesen Läden jetzt jede Menge Fahrradständer. Das wirkt willkürlich vorgenommen. Deplatziert.
Wer nun vollbesetzte Fahrradständer und glückliche Radfahrer erwartet, der irrt. Flächen für die Bikes bleiben häufig verwaist. Warum? Niemand der ein teures Fahrrad besitzt, parkt es gerne im Bahnhofsviertel – erst recht nicht in einer der ausgewiesenen Seitenstraßen. Denn dann ist es bald entweder beschädigt oder gar geklaut. Grund: Im Bahnhofsviertel soll es noch größere Probleme geben, die zu erklären den Rahmen dieses Artikels sprengen.
Autofahrer müssen nun im Schnitt täglich zwölf Minuten länger nach einem Parkplatz suchen, sagen Anwohner und Pendler. „Nachbesserungen sind machbar“, sagt Schlimme bei einer Ortsbegehung. Doch das kann dauern. Fußgänger, E-Scooter-, Auto- und Fahrradfahrer werden also weiterhin nicht „Ziemlich beste Freunde“ ... aber in einem sind sich tröstlich alle einig: Nämlich das immer die anderen einfach schlechte Verkehrsteilnehmer sind!
13. November 2024, 10.20 Uhr
Luca Abby
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Text: Lukas Mezler / Foto: Hier geht nichts mehr: Straßensperre © Adobestock/AnnaReinert
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14. November 2024
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