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ÖPNV in Hessen
Deutschlandticket wird teurer
Das Deutschlandticket wird ab 2025 auf 58 Euro erhöht. Die Verkehrsminister begründen dies mit steigenden Kosten. Sozialverbände warnen vor negativen Folgen für einkommensschwache Bürger.
Das Deutschlandticket wird teurer. Ab dem 1. Januar soll das Ticket von 49 Euro auf 58 Euro angehoben werden, das entschieden die Verkehrsministerien von Bund und Ländern zuletzt in einer Sondersitzung und gaben dies in einer anschließenden Pressekonferenz bekannt. Bereits im Juli hatten sich die Minister der Länder grundsätzlich auf eine Preisanpassung beim Deutschlandticket geeinigt.
Der Vorsitzende der Konferenz Oliver Krischer (Grüne), der gleichzeitig Verkehrsminister Nordrhein-Westfalens ist, erklärte, eine Preiserhöhung sei angesichts der steigenden Kosten nur vermeidbar, wenn der Bund weitere Mittel zur Verfügung stellen würde. Dennoch sei eine maßvolle Preiserhöhung notwendig, sagt Krischer und erklärt: „Wir haben uns bewusst für die 58 Euro entschieden, um eine Kostendeckung hinzubekommen. Das ist nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig.“
Derzeit zahlen Bund und Länder jährlich jeweils die Hälfte, also 1,5 Milliarden Euro. Die Unterstützung des Bundes in gleicher Höhe ist für kommendes Jahr noch nicht beschlossen. Wie lange ein Preis von 58 Euro gelten würde, sei noch offen. Einige Landesminister hoffen auf eine Gültigkeit bis weit ins Jahr 2026. Laut Bundesverkehrsministerium soll das Gesetzgebungsverfahren, das die dauerhafte Finanzierung des Tickets ab 2026 regeln soll, erst im kommenden Jahr starten.
Hessens Grüne fordern sozialen Ausgleich und faire Finanzierung
Auch Kathy Walther (Grüne), die Sprecherin der Grünen-Landtagsfraktion in Hessen, sieht die Entscheidung als notwendig an und erklärt: „Der Preis von 58 Euro für das Deutschlandticket ab dem 1. Januar 2025 ist ein vernünftiger Kompromiss zwischen dem Ausgleich von Kostensteigerungen, unter anderem bei Energie und Personal, und der notwendigen Attraktivität durch Bezahlbarkeit für die Menschen.“ Dabei verweist sie auf Studien, die zeigen, dass massive Preissteigerungen zu zahlreichen Abbestellungen und damit auch Umsatzeinbußen führen könnten.
Die Verkehrssprecherin appelliert aber auch, dass ein sozialer Ausgleich erhalten bleiben müsse. Der Satz für Mobilität im Bürgergeld liege derzeit bei 45,02 Euro. „Deshalb braucht es Angebote wie den Hessenpass Mobil, weil wir sonst das Ziel, Menschen durch bezahlbare Mobilität Teilhabe an der Gesellschaft zu ermöglichen, nicht erreichen. Wenn die Verkehrsministerkonferenz darauf hinweist, dass auch der Zuschuss von Bund und Ländern künftig dynamisiert werden soll, muss das auch für Hessen gelten“, sagt Walther. Für den kommenden Haushalt erwarte ihre Partei von der Koalition deshalb mehr und nicht weniger Geld für das Deutschlandticket.
Kritik von Verbänden: Preiserhöhung könnte sozial schwache Fahrgäste betreffen
Verbraucher- und Sozialverbände kritisieren hingegen die Preiserhöhung. Kunden würden dadurch vertrieben und für finanziell schwächer aufgestellte Menschen würde das Ticket in unerreichbare Ferne rücken. Auch nach Ansicht des Fahrgastverbands Pro Bahn sei die Erhöhung um 18,3 Prozent zu hoch ausgefallen, erklärt der Bundesvorsitzende Detlef Neuß der Rheinischen Post. „Wenn die Reisendenzahlen wegen zu hoher Kosten runtergehen, haben wir nichts gewonnen.“
Der Vorsitzende der Konferenz Oliver Krischer (Grüne), der gleichzeitig Verkehrsminister Nordrhein-Westfalens ist, erklärte, eine Preiserhöhung sei angesichts der steigenden Kosten nur vermeidbar, wenn der Bund weitere Mittel zur Verfügung stellen würde. Dennoch sei eine maßvolle Preiserhöhung notwendig, sagt Krischer und erklärt: „Wir haben uns bewusst für die 58 Euro entschieden, um eine Kostendeckung hinzubekommen. Das ist nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig.“
Derzeit zahlen Bund und Länder jährlich jeweils die Hälfte, also 1,5 Milliarden Euro. Die Unterstützung des Bundes in gleicher Höhe ist für kommendes Jahr noch nicht beschlossen. Wie lange ein Preis von 58 Euro gelten würde, sei noch offen. Einige Landesminister hoffen auf eine Gültigkeit bis weit ins Jahr 2026. Laut Bundesverkehrsministerium soll das Gesetzgebungsverfahren, das die dauerhafte Finanzierung des Tickets ab 2026 regeln soll, erst im kommenden Jahr starten.
Auch Kathy Walther (Grüne), die Sprecherin der Grünen-Landtagsfraktion in Hessen, sieht die Entscheidung als notwendig an und erklärt: „Der Preis von 58 Euro für das Deutschlandticket ab dem 1. Januar 2025 ist ein vernünftiger Kompromiss zwischen dem Ausgleich von Kostensteigerungen, unter anderem bei Energie und Personal, und der notwendigen Attraktivität durch Bezahlbarkeit für die Menschen.“ Dabei verweist sie auf Studien, die zeigen, dass massive Preissteigerungen zu zahlreichen Abbestellungen und damit auch Umsatzeinbußen führen könnten.
Die Verkehrssprecherin appelliert aber auch, dass ein sozialer Ausgleich erhalten bleiben müsse. Der Satz für Mobilität im Bürgergeld liege derzeit bei 45,02 Euro. „Deshalb braucht es Angebote wie den Hessenpass Mobil, weil wir sonst das Ziel, Menschen durch bezahlbare Mobilität Teilhabe an der Gesellschaft zu ermöglichen, nicht erreichen. Wenn die Verkehrsministerkonferenz darauf hinweist, dass auch der Zuschuss von Bund und Ländern künftig dynamisiert werden soll, muss das auch für Hessen gelten“, sagt Walther. Für den kommenden Haushalt erwarte ihre Partei von der Koalition deshalb mehr und nicht weniger Geld für das Deutschlandticket.
Verbraucher- und Sozialverbände kritisieren hingegen die Preiserhöhung. Kunden würden dadurch vertrieben und für finanziell schwächer aufgestellte Menschen würde das Ticket in unerreichbare Ferne rücken. Auch nach Ansicht des Fahrgastverbands Pro Bahn sei die Erhöhung um 18,3 Prozent zu hoch ausgefallen, erklärt der Bundesvorsitzende Detlef Neuß der Rheinischen Post. „Wenn die Reisendenzahlen wegen zu hoher Kosten runtergehen, haben wir nichts gewonnen.“
23. September 2024, 16.21 Uhr
tt/dpa
Till Christian Taubmann
Jahrgang 1997, Studium in Kommunikationsdesign an der Hochschule Mainz, Arbeit als freier Illustrator, seit Januar 2023 beim JOURNAL FRANKFURT. Mehr von Till Christian
Taubmann >>
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23. September 2024
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