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Neuer Mietspiegel für Frankfurt
Mietspiegel 2024: Neuvermietungen deutlich teurer
Die Stadt und mehrere Verbände veröffentlichen den neuen Mietspiegel für Frankfurt. Die Reaktionen fallen unterschiedlich aus.
Mieten in Frankfurt werden deutlich teurer. Das ergeben Zahlen aus dem neuen Mietspiegel 2024, den die Stadt Frankfurt und mehrere lokale Mieter- wie Vermieterverbände erarbeitet haben; ab 1. Juli soll dieser in Kraft treten und für zwei Jahre Gültigkeit haben. Grundlage sind der Mietspiegel 2022 und eine Stichproben-Erhebung von über 3500 Wohnungen.
Demnach steigt die stadtweite Mietspiegel-Miete im Durchschnitt von 10,29 Euro (2022) auf 11,50 Euro (2024) pro Quadratmeter; 2018 mussten im Schnitt noch 9,36 Euro pro Quadratmeter bezahlt werden. Bei den Bestandsmieten beträgt der aktuelle Preis im Durchschnitt 9,43 Euro und bei Neu- und Wiedervermietungen 13,05 Euro pro Quadratmeter. Die durchschnittliche Steigerung der Mietspiegel-Miete liegt außerdem mit 11,8 Prozent unter der Inflation mit 13,2 Prozent im selben Zeitraum.
Info
Ein Mietspiegel dient als Richtlinie, um ortsübliche Vergleichsmieten für frei finanzierte Wohnungen zu ermitteln. Dabei werden verschiedenen Wohnungstypen unterschieden, die in ihrer Art, Größe, energetischen Ausstattung und Beschaffenheit sowie Lage vergleichbar sein sollen. Der Frankfurter Mietspiegel ist ein sogenannter „qualifizierter Mietspiegel“, das heißt, dass er in der Regel auch vor Gericht als Beweismittel anerkannt ist, wenn es etwa um Mieterhöhungen geht.
Nassauische Heimstätte könnte bald neue Mietenstrategie erhalten
Planungsdezernent Marcus Gwechenberger (SPD) betonte die nötige Zusammenarbeit von Stadt und Verbänden, um den hohen Mietsteigerungen – besonders bei Neuvermietungen – begegnen zu können. Man arbeite mit dem Land Hessen an einer neuen Mietenstrategie für die größtenteils dem Land und der Stadt gehörenden Nassauischen Heimstätte.
„Der Mietspiegel ist das beste Mittel zur Überprüfung von Mieterhöhungen. Allerdings sind politische Maßnahmen notwendig, um Mietende vor massiven Mietsteigerungen zu schützen. Wir fordern eine gesetzliche Deckelung der Miethöhen bei Indexmieten und die erweiterte Förderung bezahlbaren Wohnungsbaus. Ein Mietenstopp von mindestens sechs Jahren ist erforderlich“, sagte Rolf Janßen, Geschäftsführer des DMB Mieterschutzverein Frankfurt.
Frankfurter FDP fordert Wohnraumoffensive
Jürgen Conzelmann vom Eigentümerverein Haus & Grund Frankfurt hält „faire Mietanpassungen“ für nötig, weil die Mietsteigerungen unter der Inflation und den gestiegenen Bau- und Instandhaltungskosten von über 25 Prozent liegen. Angesichts der Stichprobenergebnisse hält der planungspolitische Sprecher der FDP im Römer, Sebastian Papke, die bisherige Regulierungspolitik bei Mieten für verfehlt. Er fordert eine Wohnraumoffensive: „Der beste Mieterschutz ist die Schaffung von mehr Wohnraum. Im Klartext: Bürokratie abbauen, Modernisierungen und Sanierungen (auch in Milieuschutzgebieten) erleichtern, weiterhin mutig neue Baugebiete ausweisen und Hürden für Nachverdichtungen und Aufstockungen abbauen.“
Mieterverein sorgt sich um Preisverzerrung beim Frankfurter Mietspiegel
Der in der Mietspiegelkommission involvierte Verein „Mieter helfen Mietern“ (MhM) stellt sich derweil auf mehr Beratungsbedarf zum Thema Mieterhöhungen in der eigenen Mietrechtsberatung ein. Er fürchtet, dass große Vermietungsgesellschaften den Mietspiegel als Grundlage nutzen, um Mieterhöhungen durchzusetzen. Dem vorliegenden Mietspiegel hat MhM ohnehin nicht zugestimmt. Der Verein stört sich an dessen Erhebungsgrundlage.
So würden derzeit alle Mietarten in die Erhebung einfließen, die in den vergangenen sechs Jahren erhöht oder neu vereinbart worden seien. Neuabschlüsse, die gegen die Mietpreisbremse verstoßen und deshalb eigentlich rechtswidrig seien, gehörten ebenso dazu wie Indexmieten, die an „die galoppierende Inflation“ geknüpft seien. Beide Mietarten seien starke Preistreiber, rechtswidrige Mieten seien beim Mietspiegel jedoch nicht aussortiert worden. „Ein starker Anstieg im Mietspiegel betrifft somit in Frankfurt zehntausende Mieter:innen, daher betrachten wir den am 1. Juni wirksam werdenden Mietspiegel mit großer Sorge.“
Demnach steigt die stadtweite Mietspiegel-Miete im Durchschnitt von 10,29 Euro (2022) auf 11,50 Euro (2024) pro Quadratmeter; 2018 mussten im Schnitt noch 9,36 Euro pro Quadratmeter bezahlt werden. Bei den Bestandsmieten beträgt der aktuelle Preis im Durchschnitt 9,43 Euro und bei Neu- und Wiedervermietungen 13,05 Euro pro Quadratmeter. Die durchschnittliche Steigerung der Mietspiegel-Miete liegt außerdem mit 11,8 Prozent unter der Inflation mit 13,2 Prozent im selben Zeitraum.
Ein Mietspiegel dient als Richtlinie, um ortsübliche Vergleichsmieten für frei finanzierte Wohnungen zu ermitteln. Dabei werden verschiedenen Wohnungstypen unterschieden, die in ihrer Art, Größe, energetischen Ausstattung und Beschaffenheit sowie Lage vergleichbar sein sollen. Der Frankfurter Mietspiegel ist ein sogenannter „qualifizierter Mietspiegel“, das heißt, dass er in der Regel auch vor Gericht als Beweismittel anerkannt ist, wenn es etwa um Mieterhöhungen geht.
Planungsdezernent Marcus Gwechenberger (SPD) betonte die nötige Zusammenarbeit von Stadt und Verbänden, um den hohen Mietsteigerungen – besonders bei Neuvermietungen – begegnen zu können. Man arbeite mit dem Land Hessen an einer neuen Mietenstrategie für die größtenteils dem Land und der Stadt gehörenden Nassauischen Heimstätte.
„Der Mietspiegel ist das beste Mittel zur Überprüfung von Mieterhöhungen. Allerdings sind politische Maßnahmen notwendig, um Mietende vor massiven Mietsteigerungen zu schützen. Wir fordern eine gesetzliche Deckelung der Miethöhen bei Indexmieten und die erweiterte Förderung bezahlbaren Wohnungsbaus. Ein Mietenstopp von mindestens sechs Jahren ist erforderlich“, sagte Rolf Janßen, Geschäftsführer des DMB Mieterschutzverein Frankfurt.
Jürgen Conzelmann vom Eigentümerverein Haus & Grund Frankfurt hält „faire Mietanpassungen“ für nötig, weil die Mietsteigerungen unter der Inflation und den gestiegenen Bau- und Instandhaltungskosten von über 25 Prozent liegen. Angesichts der Stichprobenergebnisse hält der planungspolitische Sprecher der FDP im Römer, Sebastian Papke, die bisherige Regulierungspolitik bei Mieten für verfehlt. Er fordert eine Wohnraumoffensive: „Der beste Mieterschutz ist die Schaffung von mehr Wohnraum. Im Klartext: Bürokratie abbauen, Modernisierungen und Sanierungen (auch in Milieuschutzgebieten) erleichtern, weiterhin mutig neue Baugebiete ausweisen und Hürden für Nachverdichtungen und Aufstockungen abbauen.“
Der in der Mietspiegelkommission involvierte Verein „Mieter helfen Mietern“ (MhM) stellt sich derweil auf mehr Beratungsbedarf zum Thema Mieterhöhungen in der eigenen Mietrechtsberatung ein. Er fürchtet, dass große Vermietungsgesellschaften den Mietspiegel als Grundlage nutzen, um Mieterhöhungen durchzusetzen. Dem vorliegenden Mietspiegel hat MhM ohnehin nicht zugestimmt. Der Verein stört sich an dessen Erhebungsgrundlage.
So würden derzeit alle Mietarten in die Erhebung einfließen, die in den vergangenen sechs Jahren erhöht oder neu vereinbart worden seien. Neuabschlüsse, die gegen die Mietpreisbremse verstoßen und deshalb eigentlich rechtswidrig seien, gehörten ebenso dazu wie Indexmieten, die an „die galoppierende Inflation“ geknüpft seien. Beide Mietarten seien starke Preistreiber, rechtswidrige Mieten seien beim Mietspiegel jedoch nicht aussortiert worden. „Ein starker Anstieg im Mietspiegel betrifft somit in Frankfurt zehntausende Mieter:innen, daher betrachten wir den am 1. Juni wirksam werdenden Mietspiegel mit großer Sorge.“
18. Mai 2024, 10.58 Uhr
Till Geginat
Till Geginat
Jahrgang 1994, Studium der Theater-, Film- und Medienwissenschaft an der Goethe Universität Frankfurt, seit November 2022 beim JOURNAL FRANKFURT. Mehr von Till
Geginat >>
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