Die Riedbahn wurde umfassend saniert. Nach den ersten 100 Tagen in Betrieb zieht die Deutsche Bahn Bilanz. Was sich sich für Pendler aus Frankfurt verändert hat und welche Pläne die Bahn verfolgt.
Lukas Mezler /
Die Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim ist seit drei Monaten wieder in Betrieb. Nachdem Pendler während der Sanierung oft verspätet von der Bergstraße in die Mainmetropole kamen, hat sich das offenbar geändert. Nach den ersten 100 Tagen zieht die Deutsche Bahn (DB) bereits eine positive Bilanz: Die Generalsanierung der vielbefahrenen Strecke zeige demnach spürbare Erfolge. Trotz mehr Fahrgästen und mehr Verkehr auf der Strecke habe sich „die Pünktlichkeit im Nah- und Fernverkehr erheblich verbessert“, so der Konzern.
Nach Riedbahn-Sanierung: deutlich mehr pünktliche Züge
Die Strecke zwischen Frankfurt und Mannheim wird meist von der der RE 70 und S-Bahnen befahren. Viele Berufstätige pendeln von ihrem Wohnort zur Arbeit, meist in Frankfurt. Diese Pendlerzüge seien im Februar 2025 im Schnitt 20 Prozentpunkte pünktlicher als im Vorjahresmonat unterwegs gewesen. ICE und IC im Fernverkehr der DB hätten ihre Verspätung auf der neu sanierten Strecke um ein Drittel reduzieren können. Die meisten Verspätungen habe es zuvor aufgrund von sogenannten „infrastrukturbedingten Störungen“ gegeben. Sie sanken laut Bahn im Vergleich zum Vorjahr um 27 Prozent – trotz mehr Zügen auf der Strecke.
Philipp Nagl, Vorstandsvorsitzender der zuständigen DB InfraGO AG, zeigt sich zufrieden mit dem bisherigen Ergebnis: „Die Qualität der Anlagen hat sich deutlich verbessert, und auch die Pünktlichkeitswerte sind auf dem richtigen Weg. Das Störungsvolumen ist bereits erheblich zurückgegangen – an einzelnen Tagen sogar um 50 Prozent. Im Laufe des Jahres erwarten wir einen Rückgang von bis zu 80 Prozent.“
Während der fünfmonatigen Generalsanierung wurde die Riedbahn komplett modernisiert. Sie war der erste Teil der bahninternen „Korridorsanierung“. Strategisch wichtige Strecken in ganz Deutschland werden von Grund auf saniert. Neben Gleisen, Weichen, Signalen und Bahnhöfen sei vor allem die Leit- und Sicherungstechnik erneuert worden. Dazu gehören beispielsweise Stellwerke oder Bahnübergänge. Nun wolle man die gewonnenen Erkenntnisse auf weitere Strecken übertragen und das bestehende Netz weiter modernisieren.
Jahrgang 1997, Studium der Sozial- und Kulturanthropologie an der Goethe-Universität Frankfurt, EHESS in Paris. Seit Oktober 2024 beim JOURNAL FRANKFURT.