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Lückenschluss U4
Braucht die Uni eine U-Bahn?
In einem Offenen Brief an Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) haben die Naturfreunde Deutschlands Bedenken hinsichtlich des Lückenschlusses der U-Bahn-Linie 4 geäußert. Sie empfehlen eine Strecke ohne direkten Anschluss an den Campus Westend.
Zu dem geplanten Lückenschluss der U-Bahn-Linie 4 zwischen Ginnheim und Bockenheimer Warte hat sich die Frankfurter Ortsgruppe der Naturfreunde Deutschlands in einem Offenen Brief an Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) gewendet. Der Verband befürchtet, dass die von Verkehrsdezernent Klaus Oesterling (SPD) bevorzugte Streckenvariante mit einer Erschließung des Campus Westend immense Schäden für die Grünflächen oberhalb des geplanten Tunnels verursachen könnte.
Anfang Februar hatte der Verkehrsdezernent eine Nutzen-Kosten-Untersuchung zum Lückenschluss der U4 vorgestellt, im Rahmen derer verschiedene Streckenführungen untersucht wurden. Daraufhin hatte sich Oesterling für eine Streckenvariante ausgesprochen, die von Ginnheim über den Europaturm und eine neue Haltestelle am Campus Westend (Adornoplatz) zur Bockenheimer Warte führen soll. Dabei müsste ein etwa 2,5 Kilometer langer Tunnel gebohrt werden.
Weil der in sieben bis 17 Meter Tiefe vorgesehene Tunnel in die Grundwasserströme von IG-Farben-Park, Grüneburgpark und Palmengarten gebaut werden würde, könnte es unter anderem im Landschaftsschutzgebiet Grüneburgpark dauerhaft zu immensen Schäden kommen, so die Naturfreunde. „Dem Palmengarten droht nach 150 Jahren ein radikaler Grundwasserentzug durch eine Tunnel-Barriere riesigen Ausmaßes. Die vor kurzem sanierten Gebäude werden durch Grundwasser-Absenkungen Risse bekommen“, teilt der Umweltverband mit. Sie empfehlen daher eine andere Streckenvariante, die bei der Nutzen-Kosten-Untersuchung ebenfalls berücksichtigt und für förderwürdig erachtet wurde. Die Strecke würde von Ginnheim über den Europaturm und den Botanischen Garten zur Bockenheimer Warte führen und lediglich einen Tunnel von 925 Metern Länge benötigen, der nicht unter den entsprechenden Grünflächen verlaufen würde.
Auch bei der Vorstellung der verschiedenen Streckenvarianten Anfang Februar war bereits zur Sprache gekommen, dass eine mögliche Grundwasserabsenkung negative Folgen für die Grünflächen sowie die Häuser oberhalb des Tunnels haben könnte. Der Verkehrsdezernent geht allerdings auch zum jetzigen Zeitpunkt nicht davon aus, dass es zu einer Grundwasserabsenkung beim Tunnelbau kommen werde. Durch die vorgesehene Grabungstechnik mit einem Schildvortrieb würde sichergestellt, dass kein Wasser in den Tunnel eindringen könne und das Grundwasser sich nicht absenke, sagte Oesterling gegenüber dem JOURNAL FRANKFURT. Aufgrund der Nähe zu Palmengarten und Botanischem Garten würde man zudem bei der bevorzugten Variante der Naturfreunde auf dieselbe Art vorgehen müssen, um eine Absenkung des Grundwasserspiegels zu vermeiden, so der Verkehrsdezernent.
Mit dem Lückenschluss der U4 möchte das Dezernat künftig vor allem auch den Uni-Campus Westend zentral erschließen. Wie die Nutzen-Kosten-Untersuchung ergab, sei eine solche Erschließung „höchst sinnvoll“. Die Naturfreunde hingegen sind der Meinung, der Campus sei mit acht Bus- und U-Bahn-Linien schon seit Jahren gut angeschlossen und fordern eine Tram-Erschließung des Campus über den Reuterweg . Klaus Oesterling hält das jedoch für keine Alternative, da mit der Tram zwar die aktuellen Fahrgastzahlen der Busse verdoppelt werden könnten, eine zentrale Erschließung über die U-Bahn aber voraussichtlich über 17 000 zusätzliche Fahrgäste pro Tag und damit deutlich mehr als die Tram-Erschließung bringen könne. „Eine Uni“, so Oesterling, „sollte über eine Schnellbahn, also eine U- oder S-Bahn, angeschlossen sein.“
Anfang Februar hatte der Verkehrsdezernent eine Nutzen-Kosten-Untersuchung zum Lückenschluss der U4 vorgestellt, im Rahmen derer verschiedene Streckenführungen untersucht wurden. Daraufhin hatte sich Oesterling für eine Streckenvariante ausgesprochen, die von Ginnheim über den Europaturm und eine neue Haltestelle am Campus Westend (Adornoplatz) zur Bockenheimer Warte führen soll. Dabei müsste ein etwa 2,5 Kilometer langer Tunnel gebohrt werden.
Weil der in sieben bis 17 Meter Tiefe vorgesehene Tunnel in die Grundwasserströme von IG-Farben-Park, Grüneburgpark und Palmengarten gebaut werden würde, könnte es unter anderem im Landschaftsschutzgebiet Grüneburgpark dauerhaft zu immensen Schäden kommen, so die Naturfreunde. „Dem Palmengarten droht nach 150 Jahren ein radikaler Grundwasserentzug durch eine Tunnel-Barriere riesigen Ausmaßes. Die vor kurzem sanierten Gebäude werden durch Grundwasser-Absenkungen Risse bekommen“, teilt der Umweltverband mit. Sie empfehlen daher eine andere Streckenvariante, die bei der Nutzen-Kosten-Untersuchung ebenfalls berücksichtigt und für förderwürdig erachtet wurde. Die Strecke würde von Ginnheim über den Europaturm und den Botanischen Garten zur Bockenheimer Warte führen und lediglich einen Tunnel von 925 Metern Länge benötigen, der nicht unter den entsprechenden Grünflächen verlaufen würde.
Auch bei der Vorstellung der verschiedenen Streckenvarianten Anfang Februar war bereits zur Sprache gekommen, dass eine mögliche Grundwasserabsenkung negative Folgen für die Grünflächen sowie die Häuser oberhalb des Tunnels haben könnte. Der Verkehrsdezernent geht allerdings auch zum jetzigen Zeitpunkt nicht davon aus, dass es zu einer Grundwasserabsenkung beim Tunnelbau kommen werde. Durch die vorgesehene Grabungstechnik mit einem Schildvortrieb würde sichergestellt, dass kein Wasser in den Tunnel eindringen könne und das Grundwasser sich nicht absenke, sagte Oesterling gegenüber dem JOURNAL FRANKFURT. Aufgrund der Nähe zu Palmengarten und Botanischem Garten würde man zudem bei der bevorzugten Variante der Naturfreunde auf dieselbe Art vorgehen müssen, um eine Absenkung des Grundwasserspiegels zu vermeiden, so der Verkehrsdezernent.
Mit dem Lückenschluss der U4 möchte das Dezernat künftig vor allem auch den Uni-Campus Westend zentral erschließen. Wie die Nutzen-Kosten-Untersuchung ergab, sei eine solche Erschließung „höchst sinnvoll“. Die Naturfreunde hingegen sind der Meinung, der Campus sei mit acht Bus- und U-Bahn-Linien schon seit Jahren gut angeschlossen und fordern eine Tram-Erschließung des Campus über den Reuterweg . Klaus Oesterling hält das jedoch für keine Alternative, da mit der Tram zwar die aktuellen Fahrgastzahlen der Busse verdoppelt werden könnten, eine zentrale Erschließung über die U-Bahn aber voraussichtlich über 17 000 zusätzliche Fahrgäste pro Tag und damit deutlich mehr als die Tram-Erschließung bringen könne. „Eine Uni“, so Oesterling, „sollte über eine Schnellbahn, also eine U- oder S-Bahn, angeschlossen sein.“
24. Februar 2021, 10.38 Uhr
Laura Oehl
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