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Image-Aufwertung von Quartieren im Westen
100 Millionen Euro für Stadtteilentwicklung
Frankfurts Stadtteile im Westen sollen attraktiver werden – dafür stehen knapp 100 Millionen Euro Fördermittel zur Verfügung. Wofür das Geld in Sossenheim, Nied, Griesheim und Höchst sowie am Ben-Gurion-Ring eingesetzt wird, darüber sollen die Anwohnerinnen und Anwohner mitentscheiden.
„Der Frankfurter Westen fühlt sich vernachlässigt – und lange Zeit wurde er das auch“, sagt Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD). Das soll sich spätestens jetzt ändern: Zusammen mit Planungsdezernent Mike Josef (SPD) hat Feldmann im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt, für welche Projekte die Fördermittel im Frankfurter Westen und am Ben-Gurion-Ring eingesetzt werden. „Es wurde noch nie parallel so viel Geld in die Hand genommen wie jetzt“, betonte Josef. Die Stadt Frankfurt hat in den vergangenen Jahren beim Bund und beim Land Hessen aktiv um Fördermittel geworben. 94 Millionen Euro stehen aus den Förderprogrammen von Land und Bund zur Verfügung, hinzu kommen fünf Millionen Euro vom Bund für die Siedlungen des Neuen Frankfurts, etwa die Römerstadt. Insgesamt stehen also Mittel in Höhe von knapp 100 Millionen Euro zur Verfügung.
Image-Probleme und Verbesserung der Lebensqualität
Allen fünf Stadtteilen ist ein schlechtes Image gemein. Doch die Selbstwahrnehmung sei oft eine ganz andere, als die Außenwahrnehmung, betonten die zuständigen Projektleiterinnen und -leiter. „Es geht um das wichtigste, das wir haben: Die Identifikation mit der eigenen Heimat“, so Oberbürgermeister Feldmann. In allen Stadtteilen steht die Verbesserung der Lebensqualität im Mittelpunkt. Das Wohnumfeld und die Qualität des öffentlichen Raums soll durch neugestaltete Platz- und Grünflächen verbessert werden. Dabei sei es insbesondere wichtig, die Bürgerinnen und Bürger vor Ort in die Prozesse miteinzubeziehen. „Mir ist wichtig, dass die Bürgerinnen und Bürger mitentscheiden, wofür das Geld investiert wird. In Höchst, Griesheim, Nied, Sossenheim und Bonames arbeiten zahlreiche Frankfurterinnen und Frankfurter ehrenamtlich für ihr Quartier. Das ist vorbildlich und zeigt, wie unser Frankfurt durch Bürgerengagement gestaltet und gesichert wird“, findet Feldmann. In Nied beispielsweise seien 2500 Hinweise von Bürgerinnen und Bürgern eingegangen. Die Handlungskonzepte entstehen in Beiräten, die sich aus Anwohnerinnen und Anwohnern und Institutionsträgerinnen und -trägern zusammensetzen – wobei erste die Mehrheit stellen. Einige Themen wie Müll, Verkehr, Bildung und Image-Aufwertung seien in allen Stadtteilen ein Thema – durch die parallellaufenden Förderprogramme können diese nun synchron bearbeitet werden. Planungsdezernent Josef betonte, dass es nicht nur um bauliche Aspekte, sondern beispielsweise auch um die Stabilität der sozialen Struktur gehe. Auch der Klima-Aspekt spiele eine wichtige Rolle, die Quartiere sollen klimagerecht werden.
Gefahr der Verdrängung
Ein Risiko, das die Aufwertung unweigerlich mit sich bringt, ist die Gefahr der Verdrängung. Josef betonte die Wichtigkeit, bezahlbaren Wohnraum in den Quartieren zu erhalten. „Besonders wichtig ist mir der Erhalt von bezahlbarem Wohnraum und der Schutz der Mieterinnen und Mieter vor Verdrängung.“ Stadtteile aufzuwerten und gleichzeitig Verdrängung zu verhindern sei ein stadtentwicklungspolitischer Spagat, der mit Hilfe der Stadterneuerungsprogramme gelinge. In diesem Zusammenhang sei die Milieuschutzsatzung wichtig. Zudem warb der Planungsdezernent erneut für eine Begrenzung von Mietpreissteigerungen. „Wir müssen die Projekte nutzen, um soziale Gerechtigkeit herzustellen“, findet Josef. Es sei nicht der richtige Ansatz, aus Angst vor Verdrängung nicht in diesen Stadtteilen zu investieren. Feldmann sehe keine allzu große Gefahr der Verdrängung, da in den fünf Stadtteilen viele Gebäude in der Hand von öffentlichen Wohnungsgesellschaften seien.
Einzelheiten zu den Projekten
Die einzelnen Projekte laufen in der Regel über mehrere Jahre. Am Ben-Gurion-Ring beispielsweise läuft das Förderprogramm seit 2015 und ist für einen Zeitraum über zehn Jahre geplant. Zur Verfügung stehen bis zu 17 Millionen Euro. Das Förderprogramm Innenstadt Höchst mit 21 Millionen Euro lief in der ersten Periode bereits zehn Jahre lang von 2008 bis 2018. „Viele Ziele im Bereich Wohnen konnten in dieser Zeit erreicht werden“, berichtete Projektleiterin Anne Lederer vom Planungsamt. Der Standort Höchst sei unter anderem durch den Höchster Designparcours und das Kurzfilmfestival Shorts at Moonlight aufgewertet worden. Da aber im Bereich des Gewerbes noch Bedarf bestehe, werden in den kommenden Jahren weitere zehn Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Dann soll insbesondere die Königsteiner Straße als Einkaufsstraße wiederbelebt werden.
>> In den kommenden Wochen finden in den Stadtteilen Veranstaltungen statt, zu denen die Bürgerinnen und Bürger herzlich eingeladen sind: Do., 15.8.: Mitmachaktion Spielplatz Carl-Sonnenschein-Siedlung in Sossenheim, Sa., 17.8.: Stadtteilwerkstatt Nied, Sa., 24.8.: Stadtteilwerkstatt Höchst
Image-Probleme und Verbesserung der Lebensqualität
Allen fünf Stadtteilen ist ein schlechtes Image gemein. Doch die Selbstwahrnehmung sei oft eine ganz andere, als die Außenwahrnehmung, betonten die zuständigen Projektleiterinnen und -leiter. „Es geht um das wichtigste, das wir haben: Die Identifikation mit der eigenen Heimat“, so Oberbürgermeister Feldmann. In allen Stadtteilen steht die Verbesserung der Lebensqualität im Mittelpunkt. Das Wohnumfeld und die Qualität des öffentlichen Raums soll durch neugestaltete Platz- und Grünflächen verbessert werden. Dabei sei es insbesondere wichtig, die Bürgerinnen und Bürger vor Ort in die Prozesse miteinzubeziehen. „Mir ist wichtig, dass die Bürgerinnen und Bürger mitentscheiden, wofür das Geld investiert wird. In Höchst, Griesheim, Nied, Sossenheim und Bonames arbeiten zahlreiche Frankfurterinnen und Frankfurter ehrenamtlich für ihr Quartier. Das ist vorbildlich und zeigt, wie unser Frankfurt durch Bürgerengagement gestaltet und gesichert wird“, findet Feldmann. In Nied beispielsweise seien 2500 Hinweise von Bürgerinnen und Bürgern eingegangen. Die Handlungskonzepte entstehen in Beiräten, die sich aus Anwohnerinnen und Anwohnern und Institutionsträgerinnen und -trägern zusammensetzen – wobei erste die Mehrheit stellen. Einige Themen wie Müll, Verkehr, Bildung und Image-Aufwertung seien in allen Stadtteilen ein Thema – durch die parallellaufenden Förderprogramme können diese nun synchron bearbeitet werden. Planungsdezernent Josef betonte, dass es nicht nur um bauliche Aspekte, sondern beispielsweise auch um die Stabilität der sozialen Struktur gehe. Auch der Klima-Aspekt spiele eine wichtige Rolle, die Quartiere sollen klimagerecht werden.
Gefahr der Verdrängung
Ein Risiko, das die Aufwertung unweigerlich mit sich bringt, ist die Gefahr der Verdrängung. Josef betonte die Wichtigkeit, bezahlbaren Wohnraum in den Quartieren zu erhalten. „Besonders wichtig ist mir der Erhalt von bezahlbarem Wohnraum und der Schutz der Mieterinnen und Mieter vor Verdrängung.“ Stadtteile aufzuwerten und gleichzeitig Verdrängung zu verhindern sei ein stadtentwicklungspolitischer Spagat, der mit Hilfe der Stadterneuerungsprogramme gelinge. In diesem Zusammenhang sei die Milieuschutzsatzung wichtig. Zudem warb der Planungsdezernent erneut für eine Begrenzung von Mietpreissteigerungen. „Wir müssen die Projekte nutzen, um soziale Gerechtigkeit herzustellen“, findet Josef. Es sei nicht der richtige Ansatz, aus Angst vor Verdrängung nicht in diesen Stadtteilen zu investieren. Feldmann sehe keine allzu große Gefahr der Verdrängung, da in den fünf Stadtteilen viele Gebäude in der Hand von öffentlichen Wohnungsgesellschaften seien.
Einzelheiten zu den Projekten
Die einzelnen Projekte laufen in der Regel über mehrere Jahre. Am Ben-Gurion-Ring beispielsweise läuft das Förderprogramm seit 2015 und ist für einen Zeitraum über zehn Jahre geplant. Zur Verfügung stehen bis zu 17 Millionen Euro. Das Förderprogramm Innenstadt Höchst mit 21 Millionen Euro lief in der ersten Periode bereits zehn Jahre lang von 2008 bis 2018. „Viele Ziele im Bereich Wohnen konnten in dieser Zeit erreicht werden“, berichtete Projektleiterin Anne Lederer vom Planungsamt. Der Standort Höchst sei unter anderem durch den Höchster Designparcours und das Kurzfilmfestival Shorts at Moonlight aufgewertet worden. Da aber im Bereich des Gewerbes noch Bedarf bestehe, werden in den kommenden Jahren weitere zehn Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Dann soll insbesondere die Königsteiner Straße als Einkaufsstraße wiederbelebt werden.
>> In den kommenden Wochen finden in den Stadtteilen Veranstaltungen statt, zu denen die Bürgerinnen und Bürger herzlich eingeladen sind: Do., 15.8.: Mitmachaktion Spielplatz Carl-Sonnenschein-Siedlung in Sossenheim, Sa., 17.8.: Stadtteilwerkstatt Nied, Sa., 24.8.: Stadtteilwerkstatt Höchst
9. August 2019, 11.50 Uhr
Helen Schindler
Helen Schindler
Jahrgang 1993, Studium der Politikwissenschaft an der Goethe-Universität, seit 2017 beim Journal Frankfurt Mehr von Helen
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