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Handwerkliche Herausforderungen
Ein Sandsteingewölbe fürs Altstadthaus
Wer genau hinsieht, der erkennt auf der Baustelle zwischen Dom und Römer, hinter den Baugerüsten schon die typischen Elemente einer Altstadt. Derzeit erhält das Haus Klein Nürnberg eine Gewölbedecke aus Mainsandstein.
Für den Steinmetzmeister Tobias Einwag, ein Mitarbeiter des Bamberger Natursteinwerks Herman Graser, ist es eine Premiere: Er arbeitet an einer Gewölbedecke aus Mainsandstein, eine Arbeit, die höchste Präzision erfordert, aber selten nachgefragt wird. Im Römer findet man ähnliche Gewölbe, ansonsten künftig auch in der Altstadt, genauer: Im Haus Klein Nürnberg, Hinter dem Lämmchen 8. Das mag jetzt einigen Frankfurtern als Adresse noch nicht so viel sagen: Es ist ein kleines Haus, das an den Kunstverein grenzt, dessen künftige Nutzung sehr von dem Besitzer abhängen wird.
Man könne an dem Gebäude und der unmittelbaren Nachbarschaft, etwa dem gotischen Torbogen an der Braubachstraße, 400 Jahre Entwicklung der Frankfurter Altstadt ablesen. Mal romanisch, mal gotisch und dann von der Renaissance geprägt sei das kleine Areal, sagt Michael Guntersdorf, Chef der DomRömerGmbH. Für Planungsdezernent Olaf Cunitz (Grüne) ist das Haus Klein Nürnberg ein repräsentativer Ausschnitt des gesamten Altstadtprojekts, „an dem viele Handwerker mit unglaublichem Fachwissen werkeln“. Ende 2017 bis Anfang 2018 soll die Altstadt fertig sein. „Wir liegen voll im Kosten und Zeitplan“, sagt Cunitz. Einzig die Eröffnung des Stadthauses habe sich verzögert, die ist nun für den kommenden Frühling angesetzt. Der technische Gebäudeausstatter hatte Insolvenz angemeldet. Angesichts der nun in die Höhe strebenden Altstadthäuschen sagt der Bürgermeister: „Jetzt sieht man, wie gut es war, sich für den Bau des Stadthauses zu entscheiden, weil es einen guten städtebaulichen Übergang zwischen der Schirn und dem Haus am Dom bildet und nicht nur, weil wir den Ärchäologischen Garten besser in Szene setzen können.“
Indes hat das Bamberger Unternehmen aus dem eigenen Röttbach-Steinbruch, der etwa eine Stunde von Frankfurt entfernt liegt, den Mainsandstein gewonnen, um aus ihm die Einzelteile des Gewölbes zu formen. „Zuerst muss man die Spitzbögen setzen, dann die Diagonalrippen“, erklärt Einwag. Es ist auch viel Präzisionsarbeit gefragt, denn die Deckenbögen müssen perfekt auf den Stützen ruhen, ohne dass es Versatz gibt. Doch die Arbeiten sollten nun besser zügig vonstatten gehen, die sinkenden Temperaturen und auch möglicher Schneefall könnten für die Außenarbeiten zum Problem werden, zumal dann auch der Mörtel nicht nicht richtig trocknen würde.
Und während der Handwerker über die besondere Deckenkonstruktion berichtet, sinniert Michael Guntersdorf über die Vermarktung der Altstadtwohnungen. Bald sind die Rekonstruktionswohnungen auf dem Markt, dann sind noch welche im Stadthaus zu haben und bei den Neubauten sind auch noch drei Wohnungen frei. Interessenten müssen mit 5000 bis 7000 Euro pro Quadratmeter rechnen. Die rund 70 Wohnungen und 30 Einzelhandelsgeschäfte sollen letztlich das 160 bis 170 Millionen Euro teure Vorzeigeprojekt, die Frankfurter Altstadt, refinanzieren helfen.
Man könne an dem Gebäude und der unmittelbaren Nachbarschaft, etwa dem gotischen Torbogen an der Braubachstraße, 400 Jahre Entwicklung der Frankfurter Altstadt ablesen. Mal romanisch, mal gotisch und dann von der Renaissance geprägt sei das kleine Areal, sagt Michael Guntersdorf, Chef der DomRömerGmbH. Für Planungsdezernent Olaf Cunitz (Grüne) ist das Haus Klein Nürnberg ein repräsentativer Ausschnitt des gesamten Altstadtprojekts, „an dem viele Handwerker mit unglaublichem Fachwissen werkeln“. Ende 2017 bis Anfang 2018 soll die Altstadt fertig sein. „Wir liegen voll im Kosten und Zeitplan“, sagt Cunitz. Einzig die Eröffnung des Stadthauses habe sich verzögert, die ist nun für den kommenden Frühling angesetzt. Der technische Gebäudeausstatter hatte Insolvenz angemeldet. Angesichts der nun in die Höhe strebenden Altstadthäuschen sagt der Bürgermeister: „Jetzt sieht man, wie gut es war, sich für den Bau des Stadthauses zu entscheiden, weil es einen guten städtebaulichen Übergang zwischen der Schirn und dem Haus am Dom bildet und nicht nur, weil wir den Ärchäologischen Garten besser in Szene setzen können.“
Indes hat das Bamberger Unternehmen aus dem eigenen Röttbach-Steinbruch, der etwa eine Stunde von Frankfurt entfernt liegt, den Mainsandstein gewonnen, um aus ihm die Einzelteile des Gewölbes zu formen. „Zuerst muss man die Spitzbögen setzen, dann die Diagonalrippen“, erklärt Einwag. Es ist auch viel Präzisionsarbeit gefragt, denn die Deckenbögen müssen perfekt auf den Stützen ruhen, ohne dass es Versatz gibt. Doch die Arbeiten sollten nun besser zügig vonstatten gehen, die sinkenden Temperaturen und auch möglicher Schneefall könnten für die Außenarbeiten zum Problem werden, zumal dann auch der Mörtel nicht nicht richtig trocknen würde.
Und während der Handwerker über die besondere Deckenkonstruktion berichtet, sinniert Michael Guntersdorf über die Vermarktung der Altstadtwohnungen. Bald sind die Rekonstruktionswohnungen auf dem Markt, dann sind noch welche im Stadthaus zu haben und bei den Neubauten sind auch noch drei Wohnungen frei. Interessenten müssen mit 5000 bis 7000 Euro pro Quadratmeter rechnen. Die rund 70 Wohnungen und 30 Einzelhandelsgeschäfte sollen letztlich das 160 bis 170 Millionen Euro teure Vorzeigeprojekt, die Frankfurter Altstadt, refinanzieren helfen.
Fotogalerie: Mainsandsteindecke
20. November 2015, 11.15 Uhr
nb
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