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Gespräch zwischen Jürgen Groß und Mike Josef
Warum "Bauen, bauen, bauen" nicht die Lösung sein kann
Projektentwickler Jürgen Groß (Groß + Partner) und Planungsdezernent Mike Josef (SPD) sprechen im neuen Heft "Wohnen in Frankfurt" über den Boom des Wohnungsbaus und steigende Preise. Ein Auszug.
Über 210 Millionen Euro für das Alte Polizeipräsidium – da hat Jürgen Groß, der sich mit seiner Firma ebenfalls um das Grundstück bemüht hatte, eine klare Antwort: "Wir würden es zu diesem Kaufpreis nicht realisieren können. Schön ist immerhin, dass die Stadt es auch dort geschafft hat, geförderten Wohnungsbau durchzusetzen."
Mike Josef meint im heute erschienenen Magazin "Wohnen in Frankfurt", das der hohe Kaufpreis auch einer grundsätzlicheren Betrachtung interessant sei: "Bei diesem Kaufpreis werden wir einen kleineren Teil geförderte Wohnungen haben und einen größeren Teil sehr teurer Eigentumswohnungen, ohne die das Vorhaben gar nicht zu finanzieren wäre. Doch was ist mit dem Bereich zwischen relativ günstigen und sehr teuren Wohnungen? Hier zeigt sich auch, dass Wohnhochhäuser nicht die Lösung sind. Sie sind nach den heutigen Vorgaben schlicht zu teuer. Wir brauchen neue Gebiete und kostengünstigen Wohnungsbau."
Den will der Planungsdezernent unter anderem realisieren, in dem er Investoren wie Groß + Partner Vorgaben macht – dies geschah auch beim Projekt "Four Frankfurt", der Abriss der Deutsche-Bank-Areals beginnt gerade, für gut eine Milliarde Euro entstehen an ebendieser Stelle Gewerbe, Büros und Wohnungen, darunter auch geförderte. Jürgen Groß sagt zu den Vorgaben der Stadt: "Wir haben die Stadt ermuntert, mehr Wohnungen und Hotels zuzulassen, mehr öffentliche Plätze zu schaffen. Damit sind wir bei der Stadt auf offene Ohren gestoßen. Umgekehrt haben wir den Wunsch der Stadt in unsere Planungen aufgenommen, an dieser Stelle nicht nur Wohnungen für Menschen zu bauen, die sich diese Lage auch leisten können. Wir waren da anfangs anderer Auffassung – rückblickend muss ich aber sagen, dass es die richtige Entscheidung war. Es ist ein Projekt für alle geworden." Gleichwohl plädiert Jürgen Groß dafür, auch die Folgen des Wachstums zu bedenken: "Bauen, bauen, bauen kann nicht die Lösung sein."
Mike Josef meint, dass die Investoren mittlerweile wüssten, woran sie sind: "Sie kennen das auch aus anderen Städten wie München. Als wir kürzlich einem Investor vorschlugen, in der Bürostadt eben auch geförderte Wohnungen mitzuplanen, meinte der nur: Klar, kein Problem. Jahrelang lief es aber in der Tat anders. Aber das Beispiel zeigt, dass es gut ist, eine klare Linie zu verfolgen."
Das vollständige Interview lesen Sie im aktuellen Sonderheft "Wohnen in Frankfurt & Rhein-Main 2018", jetzt für 6,80 Euro im Handel. Dort finden Sie auch Guide durch die Frankfurter Stadtteile, Porträts von Umlandkommunen und einen Ratgeber, wie Sie an Ihre Wohnung in Frankfurt oder im Umland kommen.
Mike Josef meint im heute erschienenen Magazin "Wohnen in Frankfurt", das der hohe Kaufpreis auch einer grundsätzlicheren Betrachtung interessant sei: "Bei diesem Kaufpreis werden wir einen kleineren Teil geförderte Wohnungen haben und einen größeren Teil sehr teurer Eigentumswohnungen, ohne die das Vorhaben gar nicht zu finanzieren wäre. Doch was ist mit dem Bereich zwischen relativ günstigen und sehr teuren Wohnungen? Hier zeigt sich auch, dass Wohnhochhäuser nicht die Lösung sind. Sie sind nach den heutigen Vorgaben schlicht zu teuer. Wir brauchen neue Gebiete und kostengünstigen Wohnungsbau."
Den will der Planungsdezernent unter anderem realisieren, in dem er Investoren wie Groß + Partner Vorgaben macht – dies geschah auch beim Projekt "Four Frankfurt", der Abriss der Deutsche-Bank-Areals beginnt gerade, für gut eine Milliarde Euro entstehen an ebendieser Stelle Gewerbe, Büros und Wohnungen, darunter auch geförderte. Jürgen Groß sagt zu den Vorgaben der Stadt: "Wir haben die Stadt ermuntert, mehr Wohnungen und Hotels zuzulassen, mehr öffentliche Plätze zu schaffen. Damit sind wir bei der Stadt auf offene Ohren gestoßen. Umgekehrt haben wir den Wunsch der Stadt in unsere Planungen aufgenommen, an dieser Stelle nicht nur Wohnungen für Menschen zu bauen, die sich diese Lage auch leisten können. Wir waren da anfangs anderer Auffassung – rückblickend muss ich aber sagen, dass es die richtige Entscheidung war. Es ist ein Projekt für alle geworden." Gleichwohl plädiert Jürgen Groß dafür, auch die Folgen des Wachstums zu bedenken: "Bauen, bauen, bauen kann nicht die Lösung sein."
Mike Josef meint, dass die Investoren mittlerweile wüssten, woran sie sind: "Sie kennen das auch aus anderen Städten wie München. Als wir kürzlich einem Investor vorschlugen, in der Bürostadt eben auch geförderte Wohnungen mitzuplanen, meinte der nur: Klar, kein Problem. Jahrelang lief es aber in der Tat anders. Aber das Beispiel zeigt, dass es gut ist, eine klare Linie zu verfolgen."
Das vollständige Interview lesen Sie im aktuellen Sonderheft "Wohnen in Frankfurt & Rhein-Main 2018", jetzt für 6,80 Euro im Handel. Dort finden Sie auch Guide durch die Frankfurter Stadtteile, Porträts von Umlandkommunen und einen Ratgeber, wie Sie an Ihre Wohnung in Frankfurt oder im Umland kommen.
3. Mai 2018, 11.46 Uhr
Nils Bremer
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Text: Sina Claßen / Foto: Gestaltungsidee für die Frankfurter Straße in Neu-Isenburg © Ramboll/traffiQ
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