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Gegen Mietverdrängung
Crowdfunding-Aktion in Rödelheim gestartet
Zahlreiche Mieter:innen eines Wohnhauses in Rödelheim klagen über Dauerbaustellen und teils drastische Mieterhöhungen. Um nun gegen die Vermieterin vorzugehen, haben die Betroffenen eine Crowdfunding-Aktion gestartet.
Um sich gegen mutmaßliche Verdrängung zu wehren, haben mehrere Mieterinnen und Mieter des Brentanohauses in Rödelheim nun eine öffentliche Crowdfunding-Aktion gestartet. Gemeinsam wollen sie 2000 Euro sammeln, um mit juristisch gegen ihre Vermieterin, die gemeinnützige Schader-Stiftung, vorzugehen.
Betroffen ist das Hochhaus in der Thudichumstraße 18-22 mit rund 120 Parteien, das sogenannte Brentanohaus. Laut den Mieter:innen vor Ort lebe man dort seit 2017 in einer Dauerbaustelle, die die Stiftung aus Modernisierungsgründen initiiert habe. Es herrsche eine permanente Lärmbelastung. In einer Wohnung habe man an der Außenwand Asbest entfernt, ohne der betroffenen Familie eine entsprechende Notwohnung anzubieten. Darüber hinaus wurden auch verstärkt Brandschutzvorkehrungen getroffen, die vor allem mit dem Rewe-Markt im Erdgeschoss zusammenhingen. Damit einher gingen Mieterhöhungen von 20 bis 45 Prozent, diese sollen nun im April dieses Jahres in Kraft treten – trotz Corona-Krise. Für die Mieter:innen liege „ein klarer Fall von Modernisierungsverdrängung“ vor.
„Die Situation ist aktuell wahnsinnig kräftezehrend und das verstärkt sich nochmal durch die Corona-Krise“, sagt Lisa Ehrlich* im Gespräch mit dem JOURNAL FRANKFURT. Viele der Mieterinnen und Mieter seien inzwischen ausgezogen, dementsprechend verkleinere sich die Gruppe der Betroffenen immer mehr. „Eigentlich wollen wir alle dort wohnen bleiben. Doch Gespräche sind kaum und wenn nur schriftlich möglich, das Ganze ist inzwischen sehr konfrontativ.“ Statt auf Dialoge einzugehen, habe man auch Vermittlungsangebote seitens der Stadt und des Oberbürgermeisters Peter Feldmann (SPD) ausgeschlagen. Auch die monatlich angebotene Mietersprechstunde, die vor der Pandemie existierte, sei nur bedingt hilfreich gewesen, da man auf das eigentliche Kernthema nie zu sprechen gekommen sei, sagt Ehrlich.
2. Mieterhöhung fällig
Laut Ehrlich, die seit rund eineinhalb Jahren in einer Wohngemeinschaft im Brentanohaus lebt, wurde nun die zweite Mieterhöhung fällig: rund 350 Euro für ihre 120 Quadratmeter große Wohnung. Wie sie und ihre Mitbewohner:innen zweifelten viele der Mieter:innen die geforderten Summen an und fordern nun gezieltere Einsicht in die Unterlagen. Bislang war dies mmer nur zeitlich begrenzt und lediglich vor Ort möglich.Über die Crowdfunding-Aktion wollen sie nun Gelder sammeln, um ein Gutachten in Auftrag zu geben und eine Grundlage für spätere Verhandlungen zu haben, die gemeinsam mit dem Verein Mieter helfen Mietern laufen sollen. „Wir wollen wissen: Was wurde bezahlt und wie umgelegt“, betont Ehrlich.
Seitens der Schader-Stiftung heißt es in einer öffentlichen Stellungnahme, man sei grundsätzlich „an einem guten Wohnen der Mieterinnen und Mietern interessiert“. Es sei jedoch bereits zu falschen, „teilweise polemische Darstellungen und Behauptungen in den sogenannten Sozialen Medien“ gekommen, auf die man bewusst nicht reagiert habe. Weiter heißt es, die betriebenen Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen seien notwendig, um die Wohnqualität im Gebäude langfristig zu steigern und die Sicherheit zu erhöhen, dabei gehe es auch um Fragen des Brandschutzes und der Barrierefreiheit.
Ferner betonte die Stiftung, es handele sich um privat finanzierten Wohnungsbau, also nicht um „sozialen“ (geförderten) Wohnungsbau. Die Mieterhöhungen seien „nach den Maßgaben des Mietspiegels und selbstverständlich im Rahmen gesetzlicher Regelungen bestimmt“.
*Name von der Redaktion geändert
Betroffen ist das Hochhaus in der Thudichumstraße 18-22 mit rund 120 Parteien, das sogenannte Brentanohaus. Laut den Mieter:innen vor Ort lebe man dort seit 2017 in einer Dauerbaustelle, die die Stiftung aus Modernisierungsgründen initiiert habe. Es herrsche eine permanente Lärmbelastung. In einer Wohnung habe man an der Außenwand Asbest entfernt, ohne der betroffenen Familie eine entsprechende Notwohnung anzubieten. Darüber hinaus wurden auch verstärkt Brandschutzvorkehrungen getroffen, die vor allem mit dem Rewe-Markt im Erdgeschoss zusammenhingen. Damit einher gingen Mieterhöhungen von 20 bis 45 Prozent, diese sollen nun im April dieses Jahres in Kraft treten – trotz Corona-Krise. Für die Mieter:innen liege „ein klarer Fall von Modernisierungsverdrängung“ vor.
„Die Situation ist aktuell wahnsinnig kräftezehrend und das verstärkt sich nochmal durch die Corona-Krise“, sagt Lisa Ehrlich* im Gespräch mit dem JOURNAL FRANKFURT. Viele der Mieterinnen und Mieter seien inzwischen ausgezogen, dementsprechend verkleinere sich die Gruppe der Betroffenen immer mehr. „Eigentlich wollen wir alle dort wohnen bleiben. Doch Gespräche sind kaum und wenn nur schriftlich möglich, das Ganze ist inzwischen sehr konfrontativ.“ Statt auf Dialoge einzugehen, habe man auch Vermittlungsangebote seitens der Stadt und des Oberbürgermeisters Peter Feldmann (SPD) ausgeschlagen. Auch die monatlich angebotene Mietersprechstunde, die vor der Pandemie existierte, sei nur bedingt hilfreich gewesen, da man auf das eigentliche Kernthema nie zu sprechen gekommen sei, sagt Ehrlich.
2. Mieterhöhung fällig
Laut Ehrlich, die seit rund eineinhalb Jahren in einer Wohngemeinschaft im Brentanohaus lebt, wurde nun die zweite Mieterhöhung fällig: rund 350 Euro für ihre 120 Quadratmeter große Wohnung. Wie sie und ihre Mitbewohner:innen zweifelten viele der Mieter:innen die geforderten Summen an und fordern nun gezieltere Einsicht in die Unterlagen. Bislang war dies mmer nur zeitlich begrenzt und lediglich vor Ort möglich.Über die Crowdfunding-Aktion wollen sie nun Gelder sammeln, um ein Gutachten in Auftrag zu geben und eine Grundlage für spätere Verhandlungen zu haben, die gemeinsam mit dem Verein Mieter helfen Mietern laufen sollen. „Wir wollen wissen: Was wurde bezahlt und wie umgelegt“, betont Ehrlich.
Seitens der Schader-Stiftung heißt es in einer öffentlichen Stellungnahme, man sei grundsätzlich „an einem guten Wohnen der Mieterinnen und Mietern interessiert“. Es sei jedoch bereits zu falschen, „teilweise polemische Darstellungen und Behauptungen in den sogenannten Sozialen Medien“ gekommen, auf die man bewusst nicht reagiert habe. Weiter heißt es, die betriebenen Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen seien notwendig, um die Wohnqualität im Gebäude langfristig zu steigern und die Sicherheit zu erhöhen, dabei gehe es auch um Fragen des Brandschutzes und der Barrierefreiheit.
Ferner betonte die Stiftung, es handele sich um privat finanzierten Wohnungsbau, also nicht um „sozialen“ (geförderten) Wohnungsbau. Die Mieterhöhungen seien „nach den Maßgaben des Mietspiegels und selbstverständlich im Rahmen gesetzlicher Regelungen bestimmt“.
*Name von der Redaktion geändert
11. Februar 2021, 12.18 Uhr
sie
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