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Ergebnisse des Gutachterauschusses
Wohnen wird immer teurer
Die Immobilienpreise in Frankfurt steigen kontinuierlich, angefeuert durch die zahlreichen Anleger und die Wohnungsnot in der Stadt. Für einen großen Teil der Bevölkerung werden Eigentumswohnungen unerschwinglich.
Die seit rund zehn Jahren ungebrochen starke Nachfrage lässt Immobilienpreise in Frankfurt weiter ansteigen. Jährlich durchforstet der Gutachterausschuss für Immobilienwerte eingereichte Kaufverträge, um deren Daten statistisch auszuwerten. Aus den 6781 Kaufverträgen, die 2017 abgeschlossen wurden, ergibt sich, dass die Preise für Eigentumswohnungen, unabhängig von der Lage und vom Alter steigen. Für eine gewöhnliche Eigentumswohnung zahlt man in Frankfurt 5.380 Euro pro Quadratmeter, also 13 Prozent mehr als 2016. Natürlich kommt es darauf an, wo die Eigentumswohnungen liegen: für neue Wohnungen zahlt man in der Innenstadt überdurchschnittliche 6.660 Euro/qm, im Europaviertel 6.430 Euro/qm und in anderen innenstadtnahen Lagen rund 5.500 Euro/qm. In keiner anderen Stadt liegt der Anteil an Eigentumswohnungen in Hochhäusern so hoch wie in Frankfurt: 15: Prozent. Hier finden auch Wohnungen guten Absatz, wenn die Lage des Gebäudes gar nicht mal so zentral gelegen ist. Die durchschnittlichen Preise von Eigentumswohnungen im neuen Hochhaus stiegen gegenüber 2016 um 6 Prozent an und liegen nun bei 7.200 Euro/qm. Haben im Jahr 2006 die Spitzenwerte, also die obersten drei Prozent, in Frankfurt bei 4500 Euro/qm gelegen, so lagen diese 2017 bereits bei knapp über 10.000 Euro/qm.
„Besorgniserregend finde ich, dass das dominierende Preissegment sich in den letzten beiden Jahren von unter 3.500 Euro je Quadratmeter zu dem hochpreisigen Segment zwischen 5.000 und 7.000 Euro verlagert hat“, sagt Planungsdezernent Mike Josef (SPD). Der Erwerb von Eigentumswohnungen sei damit für einen Großteil der Bevölkerung gar nicht mehr darstellbar, zumal sich die Preise überproportional zu den Gehältern entwickeln. „Der Druck, möglichst viele öffentlich geförderte Wohnungen kurzfristig den Wohnungssuchenden zur Verfügung zu stellen, wächst immens.“ Die Stadt werde daher weiter umfangreiche Wohnbauflächen ausweisen und nach neuen Instrumenten suchen, um als Kommune den Planungsgewinn stärker für bezahlbaren Wohnungsraum abzuschöpfen.
Gestiegen sind auch die Preise bei Mehrfamilienhäusern. 364 wurden 2017 in Frankfurt verkauft. Dabei werden auch abgelegene Lagen als lohnende Kapitalanlage eingestuft. 454 Eigenheime wurden im vergangenen Jahr verkauft, wobei die Kaufpreise bei Reihenmittelhäusern um zehn Prozent anstiegen, neue Reihenmittelhäuser, die eher rar und zumeist eher groß sind, erzielten durchschnittlich 854.000 Euro im Jahr 2017.
Mike Josef fordert eine Kehrtwende in der Wohnungspolitik und bedauert, dass nicht schon vor zehn Jahren mehr Bauland ausgewiesen worden ist. „Unsere Aufgabe ist die öffentliche Daseinsfürsorge“. Der Bau von Eigentumswohnungen in Frankfurt entspanne den Wohnungsmarkt nur sehr bedingt und Wohnhochhäuser stellten keine Lösung dar. Im Gegenteil, die damit entstehenden Spitzenwerte könnten die restlichen Preise mit sich in die Höhe ziehen. „Der Grundstücksmarkt darf sich nicht am Meistbietenden ausrichten“, warnt Josef. Er sei für eine Konzeptvergabe. Er prangert an, dass die Grunderwerbssteuer an den Kommunen, die ja das Planungsrecht schaffen, vorbeigehen und dem Land zufließen. Zudem gebe es einen Trend, die Grunderwerbssteuer zu umgehen, in dem offiziell nicht die Immobilie, sondern eine Firma verlauft werde.
Einige Kuriosa haben sich bei der Analyse der Daten für 2017 durch den Gutachterausschuss auch ergeben: So hat das teuerste Eigenheim im vergangenen Jahr 6,2 Millionen Euro gekostet, es habe aber auch 16 Verkäufe gegeben, wo das Eigenheim weniger als 200.000 Euro gekostet habe. Das größte verkaufte Eigenheim umfasste eine Grundstücksfläche von 2.375 Quadratmetern, das kleinste hingegen hatte nur eine Grundstücksfläche von 35 Quadratmetern! Bei den Eigentumswohnungen war eine nahe des Börsenplatzes für rund 22.000 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche die teuerste. Der höchste Kaufpreis für eine Eigentumswohnung hat 2017 in Frankfurt bei 5,5 Millionen Euro gelegen. Es hat aber auch vierzehn Verkäufe von Eigentumswohnungen gegeben, die weniger als 1000 Euro pro Quadratmeter kosteten. Die größte verkaufte Eigentumswohnung habe eine Wohnfläche von 360 Quadratmetern gehabt, die kleinste war nur 19 Quadratmeter groß.
„Besorgniserregend finde ich, dass das dominierende Preissegment sich in den letzten beiden Jahren von unter 3.500 Euro je Quadratmeter zu dem hochpreisigen Segment zwischen 5.000 und 7.000 Euro verlagert hat“, sagt Planungsdezernent Mike Josef (SPD). Der Erwerb von Eigentumswohnungen sei damit für einen Großteil der Bevölkerung gar nicht mehr darstellbar, zumal sich die Preise überproportional zu den Gehältern entwickeln. „Der Druck, möglichst viele öffentlich geförderte Wohnungen kurzfristig den Wohnungssuchenden zur Verfügung zu stellen, wächst immens.“ Die Stadt werde daher weiter umfangreiche Wohnbauflächen ausweisen und nach neuen Instrumenten suchen, um als Kommune den Planungsgewinn stärker für bezahlbaren Wohnungsraum abzuschöpfen.
Gestiegen sind auch die Preise bei Mehrfamilienhäusern. 364 wurden 2017 in Frankfurt verkauft. Dabei werden auch abgelegene Lagen als lohnende Kapitalanlage eingestuft. 454 Eigenheime wurden im vergangenen Jahr verkauft, wobei die Kaufpreise bei Reihenmittelhäusern um zehn Prozent anstiegen, neue Reihenmittelhäuser, die eher rar und zumeist eher groß sind, erzielten durchschnittlich 854.000 Euro im Jahr 2017.
Mike Josef fordert eine Kehrtwende in der Wohnungspolitik und bedauert, dass nicht schon vor zehn Jahren mehr Bauland ausgewiesen worden ist. „Unsere Aufgabe ist die öffentliche Daseinsfürsorge“. Der Bau von Eigentumswohnungen in Frankfurt entspanne den Wohnungsmarkt nur sehr bedingt und Wohnhochhäuser stellten keine Lösung dar. Im Gegenteil, die damit entstehenden Spitzenwerte könnten die restlichen Preise mit sich in die Höhe ziehen. „Der Grundstücksmarkt darf sich nicht am Meistbietenden ausrichten“, warnt Josef. Er sei für eine Konzeptvergabe. Er prangert an, dass die Grunderwerbssteuer an den Kommunen, die ja das Planungsrecht schaffen, vorbeigehen und dem Land zufließen. Zudem gebe es einen Trend, die Grunderwerbssteuer zu umgehen, in dem offiziell nicht die Immobilie, sondern eine Firma verlauft werde.
Einige Kuriosa haben sich bei der Analyse der Daten für 2017 durch den Gutachterausschuss auch ergeben: So hat das teuerste Eigenheim im vergangenen Jahr 6,2 Millionen Euro gekostet, es habe aber auch 16 Verkäufe gegeben, wo das Eigenheim weniger als 200.000 Euro gekostet habe. Das größte verkaufte Eigenheim umfasste eine Grundstücksfläche von 2.375 Quadratmetern, das kleinste hingegen hatte nur eine Grundstücksfläche von 35 Quadratmetern! Bei den Eigentumswohnungen war eine nahe des Börsenplatzes für rund 22.000 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche die teuerste. Der höchste Kaufpreis für eine Eigentumswohnung hat 2017 in Frankfurt bei 5,5 Millionen Euro gelegen. Es hat aber auch vierzehn Verkäufe von Eigentumswohnungen gegeben, die weniger als 1000 Euro pro Quadratmeter kosteten. Die größte verkaufte Eigentumswohnung habe eine Wohnfläche von 360 Quadratmetern gehabt, die kleinste war nur 19 Quadratmeter groß.
17. Januar 2018, 08.41 Uhr
nb
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