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Ein Höchster Schandfleck wird aufgehübscht
Der „Goldene Adler“ soll wieder glänzen
Das denkmalgeschützte Haus „Goldener Adler“ ist von der Konversions-Grundstücksentwicklungsgesellschaft (KEG) gekauft worden. Nun soll das lange Zeit verwahrloste und überbelegte und dann leerstehende Haus restauriert werden.
In der Höchster Altstadt findet sich so manche Fachwerk-Perle. Doch nicht jeder Schatz ist offensichtlich. Der „Goldene Adler“ in der Bolongarostraße 156 ist ein Beispiel dafür. Von außen sieht man nur eine heruntergekommene ockerfarbene Fassade, die Fenster sind provisorisch mit Pressspahnplatten verschlagen. Im Erdgeschoss steht noch das rustikale Inventar einer Gaststätte. Die Holztreppen knarzen, man läuft vorbei an einst sicherlich ansehnlichen Holzvertäfelungen und ist dann in den verwinkelten Zimmerchen erstaunt, wie lieblos da wohl über Jahrzehnte hinweg eine knitterige Tapetenschicht über die nächste gekleistert wurde. Von einem Fenster im Korridor blickt man nach unten in einen zugebauten Innenhof, der Dachboden mit seinem Holzbalken versetzt den Betrachter ins Staunen. Hier atmet man Geschichte und auch der Gewölbekeller lässt zumindest in einigen Ecken erahnen, dass das Fundament teilweise aus dem 13. Jahrhundert stammt. Aus einer Zeit also, in der Höchst lange noch kein Stadtteil Frankfurts war. Als wir das Gebäude von außen fotografieren, ruft ein entrüsteter Passant uns zu: „Das ist schlimm, wie das aussieht. Es wird Zeit, dass da mal was gemacht wird!“
Dem Passanten und vielen Höchstern, denen die Altstadt am Herzen liegt, kann man Mut machen. Das denkmalgeschützte Gebäude wurde zum Jahreswechsel an die KEG verkauft. Diese, 1995 von der Stadt Frankfurt gegründete, Konversions-Grundstücksentwicklungsgesellschaft mbH (KEG) mit kommunaler Mehrheitsbeteiligung sollte ursprünglich nicht mehr genutzte Kasernenanlagen in Wohngebiete umgestalten. Längst hat sich das Einsatzgebiet der KEG vergrößert und Planungsdezernent Olaf Cunitz (Grüne) kündigte am Dienstag bei einer Begehung des „Goldenen Adlers“ an, dass die Gesellschaft angesichts der Wohnungs- und Bauflächennot in Frankfurt noch stärker in die Stadtplanung eingebunden werden solle, um städtische Brachen und schlecht genutzte Immobilien in gemeinschaftlichen und genossenschaftlichen Wohnraum umzuwandeln, der auch auf die Umgebung positiv abstrahle.
Positiv soll sich auch die Aktivität der KEG in der Melchiorstraße 10 auswirken. Die dort befindliche einstige Stadtschänke soll in kleine Wohneinheiten für betreutes Wohnen des Vereins Arbeits- und Erziehungshilfe e.V. (VAE) umgewandelt werden. Im Sommer könnte mit den Bauarbeiten begonnen werden. Und auch aus dem Schandfleck in der Bolongarostraße soll ab Frühjahr dieses Jahres wieder ein ansehnliches Baudenkmal werden. Zunächst müssen dort notwendige Instandsetzungs- und Sanierungsarbeiten an Dach und Fassade durchgeführt werden und Teile der Innenhofüberdachung zurückgebaut werden. „500 Quadratmeter Wohn- und Nutzfläche hat das Gebäude“, sagt Rainer Wrenger, Geschäftsführer der KEG. Er möchte aus dem „Goldenen Adler“ ein Modellprojekt der Denkmalpflege schaffen und sucht dafür Nutzer, die dem Baudenkmal die nötige Wertschätzung entgegen bringen und so der mancherorts verfallenen Höchster Altstadt neue Impulse geben. „In zwei Jahren soll die Hülle wieder ansehnlich sein“, verspricht Wrenger, der Innenausbau hänge hingegen von den bis dahin noch zu findenden Nutzern ab.
Zuletzt war die Nutzung des „Goldenen Adlers“ wenig glanzvoll. Im Jahr 2010 fand in dem Gebäude eine Razzia statt, bei der in den maroden Räumen über der Gaststätte eine Überbelegung durch Osteuropäer festgestellt wurde, die über Strohmänner unter der Adresse ihre Bleiben mieteten und in unhaltbaren Zuständen hausten. Auch die Führung der Gaststätte wurde von der Stadt beanstandet. Die Stadt veranlasste die Räumung des Hauses und ließ die Gaststätte schließen. Der damalige Hausbesitzer beseitigte jedoch nicht die von der Bauaufsicht reklamierten Mängel, sondern verbarrikadierte das Gebäude nur behelfsmäßig mit Planen und Spanplatten. Angebotene Fördermittel der Stadt zur Sanierung des Gebäudes habe der Hausbesitzer ausgeschlagen, heißt es. Er war letztlich aber zum Verkauf des Hauses bereit. Zum Kaufpreis, den die KEG gezahlt hat und zum Investitionsvolumen für die Sanierung wollte sich Wrenger auf Nachfrage nicht äußern.
Dem Passanten und vielen Höchstern, denen die Altstadt am Herzen liegt, kann man Mut machen. Das denkmalgeschützte Gebäude wurde zum Jahreswechsel an die KEG verkauft. Diese, 1995 von der Stadt Frankfurt gegründete, Konversions-Grundstücksentwicklungsgesellschaft mbH (KEG) mit kommunaler Mehrheitsbeteiligung sollte ursprünglich nicht mehr genutzte Kasernenanlagen in Wohngebiete umgestalten. Längst hat sich das Einsatzgebiet der KEG vergrößert und Planungsdezernent Olaf Cunitz (Grüne) kündigte am Dienstag bei einer Begehung des „Goldenen Adlers“ an, dass die Gesellschaft angesichts der Wohnungs- und Bauflächennot in Frankfurt noch stärker in die Stadtplanung eingebunden werden solle, um städtische Brachen und schlecht genutzte Immobilien in gemeinschaftlichen und genossenschaftlichen Wohnraum umzuwandeln, der auch auf die Umgebung positiv abstrahle.
Positiv soll sich auch die Aktivität der KEG in der Melchiorstraße 10 auswirken. Die dort befindliche einstige Stadtschänke soll in kleine Wohneinheiten für betreutes Wohnen des Vereins Arbeits- und Erziehungshilfe e.V. (VAE) umgewandelt werden. Im Sommer könnte mit den Bauarbeiten begonnen werden. Und auch aus dem Schandfleck in der Bolongarostraße soll ab Frühjahr dieses Jahres wieder ein ansehnliches Baudenkmal werden. Zunächst müssen dort notwendige Instandsetzungs- und Sanierungsarbeiten an Dach und Fassade durchgeführt werden und Teile der Innenhofüberdachung zurückgebaut werden. „500 Quadratmeter Wohn- und Nutzfläche hat das Gebäude“, sagt Rainer Wrenger, Geschäftsführer der KEG. Er möchte aus dem „Goldenen Adler“ ein Modellprojekt der Denkmalpflege schaffen und sucht dafür Nutzer, die dem Baudenkmal die nötige Wertschätzung entgegen bringen und so der mancherorts verfallenen Höchster Altstadt neue Impulse geben. „In zwei Jahren soll die Hülle wieder ansehnlich sein“, verspricht Wrenger, der Innenausbau hänge hingegen von den bis dahin noch zu findenden Nutzern ab.
Zuletzt war die Nutzung des „Goldenen Adlers“ wenig glanzvoll. Im Jahr 2010 fand in dem Gebäude eine Razzia statt, bei der in den maroden Räumen über der Gaststätte eine Überbelegung durch Osteuropäer festgestellt wurde, die über Strohmänner unter der Adresse ihre Bleiben mieteten und in unhaltbaren Zuständen hausten. Auch die Führung der Gaststätte wurde von der Stadt beanstandet. Die Stadt veranlasste die Räumung des Hauses und ließ die Gaststätte schließen. Der damalige Hausbesitzer beseitigte jedoch nicht die von der Bauaufsicht reklamierten Mängel, sondern verbarrikadierte das Gebäude nur behelfsmäßig mit Planen und Spanplatten. Angebotene Fördermittel der Stadt zur Sanierung des Gebäudes habe der Hausbesitzer ausgeschlagen, heißt es. Er war letztlich aber zum Verkauf des Hauses bereit. Zum Kaufpreis, den die KEG gezahlt hat und zum Investitionsvolumen für die Sanierung wollte sich Wrenger auf Nachfrage nicht äußern.
Fotogalerie: Goldener Adler
11. Februar 2014, 15.28 Uhr
Nicole Brevoord
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