Das Immobilienunternehmen Signa wollte ein 100-Meter-Hochhaus am Opernplatz bauen, diese Pläne sind mittlerweile vom Tisch. Nun wird es doch ein achtgeschossiges Gebäude geben.
Sinem Koyuncu /
Vor etwas mehr als zwei Jahren wurde das seit langem leerstehende Bürohaus Opernplatz 2, in dem sich unter anderem auch das „Mövenpick“-Restaurant befand, abgerissen. Seitdem hat sich, bis auf eine temporäre Bespielung der Fläche durch den Gibson Club in Form eines Beach Clubs und eines Weihnachtsmarkts, wenig getan. Die Signa-Holding des österreichischen Investors René Benko wollte das Grundstück mit einem 100-Meter-Hochhaus bebauen. Hierzu war er an die Stadt herangetreten.
Karstadt ist seit einigen Wochen geschlossen und die Pläne für ein Hochhaus sind vom Tisch
Der Wendepunkt für Benkos Pläne kam, als der Karstadt-Eigentümer Signa und die Stadt sich zunächst darauf einigten, dass das Kaufhaus an der Zeil zumindest bis Ende 2024 geöffnet bleibt. Im Gegenzug dazu sollte die Stadt prüfen, ob auf der Fläche am Opernplatz der Bau eines Hochhauses möglich wäre. Nun ist die Karstadt-Filiale seit einigen Wochen geschlossen, und damit sind auch die Pläne für ein Hochhaus sind vom Tisch.
Ein achtgeschossiges Gebäude am Opernplatz
Wie die FAZ nun auf Anfrage bei der Signa berichtet, soll nun ein achtgeschossiges Gebäude auf der Fläche am Opernplatz entstehen, ein „nachhaltiges Geschäftshaus in klassisch-modernem Architekturstil“. Auf rund 12 000 Quadratmeter Mietfläche soll Platz für Einzelhandel, Gastronomie und Büros verwirklicht werden.
Linie der Hochhäuser des Bankenviertels sollen nicht näher an Alte Oper heranrücken
Grund für diese Entscheidung soll nicht die Befürchtung sein, der Opernplatz könnte durch ein 100 Meter hohes Hochhaus beschattet werden. Dieses Argument sei schwach im Hinblick darauf, dass der 200 Meter hohe Central Business Tower, der an der Neuen Mainzer Straße entsteht, je nach Sonnenfall, auch seine Schatten auf die Alte Opfer wirft. Vielmehr gehe es auch um allgemeine städtebauliche Erwägungen, die in dieser Entscheidung eine Rolle gespielt hätten. So soll die Linie der Hochhäuser des Bankenviertels nicht näher an die Alter Oper heranrücken.
In der Koalition aus Grünen, SPD, FDP und Volt gab es keine Mehrheit für das 100-Meter-Hochhaus von der Signa. Eine formale Abstimmung soll es nicht gegeben haben, doch um es realisieren zu können, hätte es in den neuen Hochhausrahmenplan aufgenommen werden müssen. Der Entwurf dieses Planes sei jedoch seit einiger Zeit fertiggestellt –der Standort am Opernplatz soll nicht enthalten sein. Der Hochhausplan soll im Herbst veröffentlicht werden.