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Baupläne am Eschenheimer Tor
"Wir bauen kein Rundschau-Haus"
Auf dem ehemaligen Rundschau-Areal sollen Büros, Wohnungen und ein Hotel entstehen. Jetzt hat das Preisgericht die Kritik am Siegerentwurf zurückgewiesen und seine Entscheidung gerechtfertigt.
Das Rundschau-Haus ist seit fast zehn Jahren Geschichte. Der ikonische Wert, die historische Bedeutung und der Denkmalschutz – das alles konnte das alte Verlagsgebäude nicht vor dem Abriss retten. Seitdem klafft eine Lücke in Frankfurts Innenstadt. Obwohl das Projekt PalaisQuartier seit 2009 beendet ist, liegt das Gelände nebenan brach, umgeben von einem Bretterzaun. Bald soll sich endlich etwas auf dem Grundstück tun: Die Strabag Real Estate GmbH will dort Büros, Wohnungen und ein Hotel hinbauen, nach dem Entwurf des Architekturbüros Hadi Teherani. Spätenstens bis 2018.
Nun wurde der Plan ausführlich von Vertretern der Jury vorgestellt. Dabei wurde er auch gegenüber Kritikern verteidigt, denn zum Teil gab es Kritik dafür, dass der Entwurf des Frankfurter Architekturbüros Tektonik nur den dritten Preis bekommen hat, obwohl sich der Entwurf sehr am Rundschau-Haus orientiert. Das allerdings entsprach nicht der Vorgabe: "Wir wollen nicht das Rundschau-Haus nachbauen", sagte Andreas Hülsken von der Strabag am Dienstag. Er nannte den Entwurf "gefällig", aber er erfülle nicht die vorgegebenen Kriterien. Er kritisierte unter anderem auch, dass die Visualisierungen (entgegen der Vorgabe) Nachtansichten zeigten. Auf Nachfragen der Journalisten, ob man den Plan nicht hätte nachbearbeiten können, reagierte Hülsken gereizt. Man merkte den Journalisten-Kollegen an, dass auch sie am alten Rundschau-Haus-Flair hängen.
Die Begründung für den ausgewählten Entwurf ist mehr eine funktionale als eine ästhetische. Gelobt wurde die Lösung, wie Büros, Hotel und Wohnungen angeordnet sind. Der Vorsitzende des Preisgerichts Ferdinand Heide ermahnte, die Diskussion um die Architektur nicht nur an der Fassade festzumachen. Und Bürgermeister und Planungsdezernent Olaf Cunitz (Grüne) bat in seinem Eingangsvortrag um Verständnis dafür, dass es nicht so einfach sei, Architektur zu bewerten und es nicht nur um das Aussehen gehe. Immerhin sei es in einer heterogenen Bebauung am Eschenheimer Tor schwierig festzumachen, woran sich die Architektur der geplanten Neubauten orientieren solle. Es wirkte fast wie eine Entschuldigung.
Doch woran orientiert sich der Entwurf von Hadi Teherani? An der Gründerzeitbebauung, am Palais Thurn und Taxis, an den Nachkriegsbauten oder am Nextower? So genau konnte das Heide auch nicht sagen. Der Entwurf beziehe sich auf unterschiedliche Orte und habe einen "eigenen Ausdruck", sagte der Architekt, der auch für einige der Neubauten auf dem Campus Westend verantwortlich ist. Hülsken hielt es noch für nötig hinterherzuschieben, dass nicht der Entwurf mit den niedrigsten Baukosten ausgewählt worden sei.
Ob der Nachfolger des Rundschau-Hauses gefällt oder ob man einen anderen Entwurf favorisiert, davon kann man sich bis 9. Juni im Planungsdezernat (Kurt-Schumacher-Straße 10) selbst überzeugen.
Nun wurde der Plan ausführlich von Vertretern der Jury vorgestellt. Dabei wurde er auch gegenüber Kritikern verteidigt, denn zum Teil gab es Kritik dafür, dass der Entwurf des Frankfurter Architekturbüros Tektonik nur den dritten Preis bekommen hat, obwohl sich der Entwurf sehr am Rundschau-Haus orientiert. Das allerdings entsprach nicht der Vorgabe: "Wir wollen nicht das Rundschau-Haus nachbauen", sagte Andreas Hülsken von der Strabag am Dienstag. Er nannte den Entwurf "gefällig", aber er erfülle nicht die vorgegebenen Kriterien. Er kritisierte unter anderem auch, dass die Visualisierungen (entgegen der Vorgabe) Nachtansichten zeigten. Auf Nachfragen der Journalisten, ob man den Plan nicht hätte nachbearbeiten können, reagierte Hülsken gereizt. Man merkte den Journalisten-Kollegen an, dass auch sie am alten Rundschau-Haus-Flair hängen.
Die Begründung für den ausgewählten Entwurf ist mehr eine funktionale als eine ästhetische. Gelobt wurde die Lösung, wie Büros, Hotel und Wohnungen angeordnet sind. Der Vorsitzende des Preisgerichts Ferdinand Heide ermahnte, die Diskussion um die Architektur nicht nur an der Fassade festzumachen. Und Bürgermeister und Planungsdezernent Olaf Cunitz (Grüne) bat in seinem Eingangsvortrag um Verständnis dafür, dass es nicht so einfach sei, Architektur zu bewerten und es nicht nur um das Aussehen gehe. Immerhin sei es in einer heterogenen Bebauung am Eschenheimer Tor schwierig festzumachen, woran sich die Architektur der geplanten Neubauten orientieren solle. Es wirkte fast wie eine Entschuldigung.
Doch woran orientiert sich der Entwurf von Hadi Teherani? An der Gründerzeitbebauung, am Palais Thurn und Taxis, an den Nachkriegsbauten oder am Nextower? So genau konnte das Heide auch nicht sagen. Der Entwurf beziehe sich auf unterschiedliche Orte und habe einen "eigenen Ausdruck", sagte der Architekt, der auch für einige der Neubauten auf dem Campus Westend verantwortlich ist. Hülsken hielt es noch für nötig hinterherzuschieben, dass nicht der Entwurf mit den niedrigsten Baukosten ausgewählt worden sei.
Ob der Nachfolger des Rundschau-Hauses gefällt oder ob man einen anderen Entwurf favorisiert, davon kann man sich bis 9. Juni im Planungsdezernat (Kurt-Schumacher-Straße 10) selbst überzeugen.
4. Juni 2015, 12.00 Uhr
Lukas Gedziorowski
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