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Auch Frankfurt betroffen
Möbelgeschäft Depot ist pleite
Das Deko- und Einrichtungsgeschäft Depot steckt in der Krise und soll umstrukturiert werden. Was das für die 4400 Beschäftigten bedeutet, ist noch nicht klar. Auch in Frankfurt hat Depot mehrere Filialen.
Die Pleitewelle im Frankfurter Einzelhandel geht weiter – obschon es diesmal nicht die Zeil betrifft. Das Geschäft Depot, das Einrichtungsgegenstände und Kleinmöbel vertreibt, schreibt rote Zahlen. Die übergeordnete Gries Deco Holding GmbH hat Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet, tausende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind betroffen.
Wie eine Gerichtssprecherin bestätigte, hat das Amtsgericht Aschaffenburg am Montag (15. Juli) ein sogenanntes Schutzschirmverfahren für das fränkische Unternehmen bewilligt. Dazu gehört auch, dass ein vorläufiger Sachverwalter sowie ein Gläubigerausschuss bestellt werden.
Ein Insolvenz-Schutzschirmverfahren soll in der Krise steckende Unternehmen davor schützen, dass die Gläubiger Ansprüche geltend machen können. Die Geschäftsführung behält so die Kontrolle über das Unternehmen und kann selbstständig agieren und Sanierungen vornehmen. Allerdings wird ein Anwalt als sogenannter Sachverwalter zur Seite gestellt.
Möbelhändler Depot in der Krise – drei Filialen in Frankfurt
Die Filialen von Depot sind in vielen deutschen Innenstädten zu finden. In Frankfurt befinden sich drei Filialen, in der Kaiserstraße, in der Europa-Allee und in der Borsigallee. Doch die Handelskette aus dem unterfränkischen Niedernberg mit ihren insgesamt 500 Geschäften kriselt bereits seit mehreren Jahren.
Nachdem der Schweizer Handelsriese Migros im Jahr 2009 eingestiegen war, verfolgte Depot einen aggressiven Expansionskurs. Die Zahl der Filialen wurde von 109 auf 500 erhöht, der Umsatz stieg rapide an. Die Gewinne konnten jedoch nicht im gleichen Tempo mitwachsen; das Gegenteil war der Fall: Die Firma machte Verluste. 2019 verkaufte Migros seine 90-prozentige Beteiligung an dem Einrichtungshändler an den bisherigen Unternehmenschef und Gründerenkel Christian Gries. Er war bis dahin mit 10 Prozent am Unternehmen beteiligt.
4400 Beschäftigte von Depot-Insolvenz betroffen
Die Gries Deco Company GmbH erwirtschaftete zuletzt einen Umsatz von rund 390 Millionen Euro, wie das Unternehmen angibt. Gewinne und Verluste wurden nicht mitgeteilt. Beim Unternehmen arbeiten etwa 4400 Beschäftigte in den mehr als 300 Filialen in Deutschland.
„Wir werden sehr zügig auf alle Beteiligten – insbesondere natürlich Mitarbeiter, Vermieter, Lieferanten und Geschäftspartner – zugehen und gemeinsam die nächsten Schritte besprechen“, sagte Christian Gries laut einer Mitteilung. Das Geschäft soll zunächst unverändert weiterlaufen, Löhne und Gehälter der Beschäftigten in Deutschland seien bis September gesichert. Ziel sei es, spätestens zum Jahreswechsel einen Plan zur Neuausrichtung des Unternehmens zu haben.
Wie eine Gerichtssprecherin bestätigte, hat das Amtsgericht Aschaffenburg am Montag (15. Juli) ein sogenanntes Schutzschirmverfahren für das fränkische Unternehmen bewilligt. Dazu gehört auch, dass ein vorläufiger Sachverwalter sowie ein Gläubigerausschuss bestellt werden.
Ein Insolvenz-Schutzschirmverfahren soll in der Krise steckende Unternehmen davor schützen, dass die Gläubiger Ansprüche geltend machen können. Die Geschäftsführung behält so die Kontrolle über das Unternehmen und kann selbstständig agieren und Sanierungen vornehmen. Allerdings wird ein Anwalt als sogenannter Sachverwalter zur Seite gestellt.
Die Filialen von Depot sind in vielen deutschen Innenstädten zu finden. In Frankfurt befinden sich drei Filialen, in der Kaiserstraße, in der Europa-Allee und in der Borsigallee. Doch die Handelskette aus dem unterfränkischen Niedernberg mit ihren insgesamt 500 Geschäften kriselt bereits seit mehreren Jahren.
Nachdem der Schweizer Handelsriese Migros im Jahr 2009 eingestiegen war, verfolgte Depot einen aggressiven Expansionskurs. Die Zahl der Filialen wurde von 109 auf 500 erhöht, der Umsatz stieg rapide an. Die Gewinne konnten jedoch nicht im gleichen Tempo mitwachsen; das Gegenteil war der Fall: Die Firma machte Verluste. 2019 verkaufte Migros seine 90-prozentige Beteiligung an dem Einrichtungshändler an den bisherigen Unternehmenschef und Gründerenkel Christian Gries. Er war bis dahin mit 10 Prozent am Unternehmen beteiligt.
Die Gries Deco Company GmbH erwirtschaftete zuletzt einen Umsatz von rund 390 Millionen Euro, wie das Unternehmen angibt. Gewinne und Verluste wurden nicht mitgeteilt. Beim Unternehmen arbeiten etwa 4400 Beschäftigte in den mehr als 300 Filialen in Deutschland.
„Wir werden sehr zügig auf alle Beteiligten – insbesondere natürlich Mitarbeiter, Vermieter, Lieferanten und Geschäftspartner – zugehen und gemeinsam die nächsten Schritte besprechen“, sagte Christian Gries laut einer Mitteilung. Das Geschäft soll zunächst unverändert weiterlaufen, Löhne und Gehälter der Beschäftigten in Deutschland seien bis September gesichert. Ziel sei es, spätestens zum Jahreswechsel einen Plan zur Neuausrichtung des Unternehmens zu haben.
17. Juli 2024, 11.27 Uhr
tig/dpa
Till Geginat
Jahrgang 1994, Studium der Theater-, Film- und Medienwissenschaft an der Goethe Universität Frankfurt, seit November 2022 beim JOURNAL FRANKFURT. Mehr von Till
Geginat >>
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