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165 neue Wohnungen an der Hahnstraße
In der Bürostadt Niederrad baggert Feldmann auch selbst
Die ABG Frankfurt Holding setzt ganz auf den Standort Bürostadt Niederrad. Am Dienstag rollte der Bagger an der Hahnstraße 41 an. Bis Ende 2016 sollen hier 165 Wohnungen für eine sozial durchmischte Klientel entstehen.
Einst war in dem Bürohaus in der Hahnstraße 41 die deutsche Konzernzentrale von Fiat untergebracht, dann stand das Gebäude aus den 1970er-Jahren mit der Natursteinfassade, hinter der vermutlich Asbest steckt, leer. Doch die letzten Tage des Hauses sind gezählt. Am Dienstag ließ es sich Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) – ganz hemdsärmelig – nicht nehmen, selbst den ersten Baggerbiss an der neuen Baustelle in der Bürostadt Niederrad vorzunehmen. Bis Ende 2016 will die ABG Frankfurt Holding an der Ecke für 55 Millionen Euro 165 Wohnungen errichten und die Infrastruktur gleich mitbringen. Im Erdgeschoss des Gebäudekomplexes sollen ein Edekamarkt, ein Aldi und eine DM-Drogerie einziehen. Obendrüber entstehen dann also 102 Mietwohnungen, von denen 49 freifinanziert und 53 gefördert werden. Unter den geförderten Wohnungen sollen zwölf für Studenten sein. „Das sollen Drei- und Vierzimmerwohnungen mit gleichmäßiger Zimmeraufteilung werden, die sich als WG eignen, aber sich auch anderweitig vermarkten lassen, wenn die Nachfrage nach Studentenwohnungen einmal nachlassen sollte“, sagt Frank Junker von der ABG Frankfurt Holding. Es entstehen aber auch 63 Eigentumswohnungen. Das macht insgesamt eine Wohnfläche von 13 500 Quadratmetern, die per Fernwärme beheizt werden soll.
„Bis 2017 sollen in der Bürostadt 3000 Wohnungen für insgesamt 6000 Menschen entstehen. Wir erleben die Anfänge von einem Stadtteil im Wandel zu einem gemischten Quartier“, sagt Peter Feldmann, der daran erinnert, dass es in Frankfurt überall eine recht gute Durchmischung gibt, keine abgegrenzten Viertel und das trotz eines Migrantenanteils in der Stadt von 48 Prozent. Diese Frankfurter Mischung zeige sich auch an dem neuen Bauprojekt an der Hahnstraße, das für ganz unterschiedliche Bürger von Interesse sein könnte. Jährlich wachse Frankfurt um 15 000 Einwohner, da könne man nicht lange beim Büroleerstand zusehen. Feldmann lobte die Standortinitiative SINN, die versuche das Image der Bürostadt aufzubessern und verwies darauf, dass die Leerstandsquote in der Bürostadt um 5 Prozent gesunken sei, die Büromieten aber konstant blieben. Es spräche auch nichts dagegen, vorhandenen Büroraum aufzuwerten.
Planungsdezernent und Bürgermeister Olaf Cunitz (Grüne) nahm Bezug auf Medienartikel, die die Bürostadt Niederrad als Boomtown bezeichneten. Das sage man auch über das Bahnhofsviertel oder das Gallus. „Vielleicht werden auch Griesheim und Fechenheim mal stärker nachgefragt?“, stellte Cunitz in Aussicht. Jedenfalls solle der Druck von einigen derzeit besonders gefragten Stadtteilen genommen werden, da könne die Bürostadt Niederrad helfen. Die Konversion zum gemischten Quartier sei symptomatisch für die Stadtentwicklung Frankfurts. 4000 Baustellen gebe es in Frankfurt, im vergangenen Jahr seien 4600 Wohnungen genehmigt worden. „Als ich vor drei Jahren ins Amt kam, hatten wir für die Bürostadt Niederrad einen Rahmenplan, aber von der Dynamik, war noch nichts zu spüren.“ Mittlerweile, auch dank der Pionierrolle der ABG Frankfurt sei schon eine Vielzahl von Projekten im Viertel umgesetzt worden. Aus einer Vision der Stadt werde nun Realität.
Frank Junker hat nach dem Baubeginn in der Lyoner Straße, wo neben Wohnungen auch eine Kindertagesstätte errichtet werden soll und dem neuen Projekt in der Hahnstraße bereits ein weiteres Bauprojekt an der Lyoner Straße in der Pipeline. Doch was macht die Bürostadt für die ABG Frankfurt Holding so interessant? Junker schätzt die Nähe zum alteingesessenen Stadtteil Niederrad, die optimale Verkehrsanbindung – man komme mit S-Bahn, Straßenbahn und Bus hin, habe eine Autobahnanbindung und die Möglichkeit am Main entlang zu radeln. Fußläufig sei der Stadtwald als Naherholungsgebiet zu erreichen. „Wo finden sie das sonst schon?“
„Bis 2017 sollen in der Bürostadt 3000 Wohnungen für insgesamt 6000 Menschen entstehen. Wir erleben die Anfänge von einem Stadtteil im Wandel zu einem gemischten Quartier“, sagt Peter Feldmann, der daran erinnert, dass es in Frankfurt überall eine recht gute Durchmischung gibt, keine abgegrenzten Viertel und das trotz eines Migrantenanteils in der Stadt von 48 Prozent. Diese Frankfurter Mischung zeige sich auch an dem neuen Bauprojekt an der Hahnstraße, das für ganz unterschiedliche Bürger von Interesse sein könnte. Jährlich wachse Frankfurt um 15 000 Einwohner, da könne man nicht lange beim Büroleerstand zusehen. Feldmann lobte die Standortinitiative SINN, die versuche das Image der Bürostadt aufzubessern und verwies darauf, dass die Leerstandsquote in der Bürostadt um 5 Prozent gesunken sei, die Büromieten aber konstant blieben. Es spräche auch nichts dagegen, vorhandenen Büroraum aufzuwerten.
Planungsdezernent und Bürgermeister Olaf Cunitz (Grüne) nahm Bezug auf Medienartikel, die die Bürostadt Niederrad als Boomtown bezeichneten. Das sage man auch über das Bahnhofsviertel oder das Gallus. „Vielleicht werden auch Griesheim und Fechenheim mal stärker nachgefragt?“, stellte Cunitz in Aussicht. Jedenfalls solle der Druck von einigen derzeit besonders gefragten Stadtteilen genommen werden, da könne die Bürostadt Niederrad helfen. Die Konversion zum gemischten Quartier sei symptomatisch für die Stadtentwicklung Frankfurts. 4000 Baustellen gebe es in Frankfurt, im vergangenen Jahr seien 4600 Wohnungen genehmigt worden. „Als ich vor drei Jahren ins Amt kam, hatten wir für die Bürostadt Niederrad einen Rahmenplan, aber von der Dynamik, war noch nichts zu spüren.“ Mittlerweile, auch dank der Pionierrolle der ABG Frankfurt sei schon eine Vielzahl von Projekten im Viertel umgesetzt worden. Aus einer Vision der Stadt werde nun Realität.
Frank Junker hat nach dem Baubeginn in der Lyoner Straße, wo neben Wohnungen auch eine Kindertagesstätte errichtet werden soll und dem neuen Projekt in der Hahnstraße bereits ein weiteres Bauprojekt an der Lyoner Straße in der Pipeline. Doch was macht die Bürostadt für die ABG Frankfurt Holding so interessant? Junker schätzt die Nähe zum alteingesessenen Stadtteil Niederrad, die optimale Verkehrsanbindung – man komme mit S-Bahn, Straßenbahn und Bus hin, habe eine Autobahnanbindung und die Möglichkeit am Main entlang zu radeln. Fußläufig sei der Stadtwald als Naherholungsgebiet zu erreichen. „Wo finden sie das sonst schon?“
Fotogalerie: Bürostadt Niederrad
4. März 2015, 10.35 Uhr
Nicole Brevoord
Nicole Brevoord
Jahrgang 1974, Publizistin, seit 2005 beim JOURNAL FRANKFURT als Redakteurin u.a. für Politik, Stadtentwicklung, Flughafen, Kultur, Leute und Shopping zuständig Mehr von Nicole
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