Newsletter
|
ePaper
|
Apps
|
Abo
|
Shop
|
Jobs

„You’ll never walk alone“

Antisemitismus im deutschen Fußball

Schlagzeilen über antisemitische Äußerungen reißen in Deutschland nicht ab. Auf dem Fußballplatz gehört das Wort „Jude“ in Kombination mit Anfeindungen gegen Spieler zum Standardrepertoire an häufigen Beleidigungen.
Antisemitismus im Fußball ist ein bestehendes Problem quer durch alle Ligen. Eine Lösung könnte sein: gemeinsames Sprechen und Aufklärungsarbeit. Bei Makkabi Frankfurt, aber auch bei anderen Fußballvereinen in Deutschland gehören religiöse Anfeindungen und Übergriffe heutzutage leider zur traurigen Realität. Immer häufiger werden Makkabi-Spieler, von denen etwa ein Drittel jüdisch ist, Opfer von Beleidigungen und Bedrohungen. Wie gehen Sportvereine richtig mit antisemitischen Vorfällen um? Wie kann der Fußball dem wachsenden Antisemitismus in Deutschland entgegentreten?

„Antisemitismus im Fußball geht uns alle an“, sagt Alon Meyer, Präsident von Makkabi Deutschland. „Denn Fußball als beliebtester Sport in Deutschland spiegelt auch gesamtgesellschaftliche Einstellungen wider – deshalb ist es wichtig, dass alle Akteure das Problem ernst nehmen und gegen Antisemitismus vorgehen.“ Die Konferenz „You’ll never walk alone – Strategien gegen Antisemitismus“, im Haus des deutschen Sportes, unweit von der Commerzbank-Arena wurde langfristig von der Bildungsstätte Anne Frank gemeinsam mit Makkabi Frankfurt und dem Hessischen Ministerium für Soziales und Integration im Rahmen der Umsetzung des Integrationsvertrages durchgeführt. Gestern haben rund 120 Personen laut Veranstalter das ganztägige Programm der Konferenz von 11 Uhr bis 18 Uhr verfolgt. Gesprochen haben viele bekannte Experten des nationalen Fußballs. Nach einer Begrüßung vom Organisationskomitee haben unter anderem Politiker Daniel Cohn-Bendit, Sportjournalist Ronny Blaschke und Eintracht Frankfurt Präsident Peter Fischer Stellung bezogen. In Podiumsdiskussionen und Vorträgen wurden verschiedene Ansichten von Fanseite, vom Spielfeld sowie von der Seite der Institutionen her beleuchtet. Die Moderation übernahm die Journalistin Esther Shapira. Als einen Lösungsweg sieht Ariel Leibovici, Sportlicher Leiter von Makkabi Deutschland, dass „mehr direkt an der Wurzel des Hasses gearbeitet werden muss. Wir müssen mehr in Schulen gehen, Workshops anbieten, Elternabende organisieren und mit anderern Institutionen zusammenarbeiten, damit der Hass, der irgendwo aufgeschnappt wird, nicht weitergetragen wird.“ Er selbst war langjähriger Makkabi-Fußball Spieler und ist aktuell auch als 2. Mannschaft Trainer aktiv. „Wir sind ein Multikulti-Verein und offen für alle Religionen“, betont er.

Aus aktuellem Anlass wurden auch die gegenwärtigen Antisemitismusvorfälle in Frankreich sowie die allgemeine Lage jüdischer Bürger in Europa thematisiert. Die deutschen Behörden haben 2018 im Vergleich zum Vorjahr zehn Prozent mehr antisemitische Straftaten registriert, wobei Gewaltdelikte besonders deutlich zunahmen. Im Kampf gegen Antisemitismus im Fußball ist die Arbeit vieler Ultra-Bewegungen und Fanszenen wichtig und unverzichtbar. Eintracht-Präsident Peter Fischer macht eine klare Ansage: „Eintracht Frankfurt und ich werden im Kampf gegen Ausgrenzung, Herabwürdigung, Rassismus und Antisemitismus niemals aufgeben. Wer gegen Israel ist, wer gegen Juden ist, wer homophob ist, wer Ausgrenzung betreibt, wer Hass in diese Gesellschaft bringt – der hat bei uns keine Chance.“

Aktualisiert am 22.02.2019 um 23:39 Uhr.
 
Fotogalerie:
{#TEMPLATE_news_einzel_GALERIE_WHILE#}
 
22. Februar 2019, 10.15 Uhr
Sheera Plawner
 
 
 
 
Mehr Nachrichten aus dem Ressort Stadtleben
Zu Heiligabend findet in Frankfurt wie in jedem Jahr das traditionelle Stadtgeläute statt. An diesen Orten der Innenstadt wird das Konzert der Kirchenglocken am besten zu hören sein.
Text: Lukas Mezler / Foto: Gloriosa, die größte Glocke Frankfurts © Harald Schröder
 
 
 
 
 
 
 
Ältere Beiträge
 
 
 
 
23. Dezember 2024
Journal Tagestipps
Pop / Rock / Jazz
  • Peter and the Test Tube Babies
    Batschkapp | 20.00 Uhr
  • Bibavon
    Colos-Saal | 20.00 Uhr
  • Die Virusmusikradio Show 2024
    Landungsbrücken | 19.00 Uhr
Klassik / Oper/ Ballett
  • Die Nacht vor Weihnachten
    Oper Frankfurt | 19.00 Uhr
  • Hänsel und Gretel
    Hessisches Staatstheater Wiesbaden | 18.00 Uhr
  • Orpheus und Eurydike
    Staatstheater Darmstadt | 19.30 Uhr
Theater / Literatur
  • Elisabeth – Das Musical
    Alte Oper | 19.30 Uhr
  • Jesus d'Amour, geb. 0
    Theater Willy Praml, Naxoshalle | 20.00 Uhr
  • Da Capo Varieté 2024
    Tipidrom | 20.00 Uhr
Kunst
  • Tiefsee und Meeresforschung
    Senckenberg, Forschungsinstitut und Naturmuseum | 09.00 Uhr
  • Winterlichter
    Palmengarten | 17.00 Uhr
  • Gerhard Moritzen
    KunstKulturKirche Allerheiligen | 10.00 Uhr
Kinder
  • Johann Wolfgang Goethe: Der Zauberlehrling
    Volksbühne im Großen Hirschgraben | 16.00 Uhr
  • Eine Weihnachtsgeschichte
    Papageno-Musiktheater am Palmengarten | 13.30 Uhr
  • Weihnachtsmärchen
    Story Stage MärchenTheater | 16.00 Uhr
und sonst
  • Frankfurter Kunstsupermarkt
    Kunstsupermarkt | 11.00 Uhr
  • Fraport Skyliners – Ratiopharm Ulm
    Ballsporthalle – Süwag Energie Arena | 20.00 Uhr
  • Mainzer Weihnachtsmarkt
    Domplatz | 11.00 Uhr
Freie Stellen