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Weibliche Straßennamen
Auf den Spuren der Frauen
Die Stadt will Frauen und ihr Wirken in Frankfurt sichtbarer machen. Dafür soll unter anderem eine neue Karte des städtischen Geoportals sorgen: Sie zeigt, wo Frauen im Stadtbild auftauchen und erzählt gleichzeitig ihre Geschichten.
Marie Curie, Rosa Luxemburg, Hannah Arendt, Anne Frank, Bertha Pappenheim, Margarete Steiff – Frauen wie diese haben die Geschichte auf verschiedene Weise geprägt. Ihre Namen begegnen vielen Frankfurterinnen und Frankfurtern täglich, denn als Straßennamen sollen sie an die Frauen und ihre Geschichte erinnern. „Sie alle haben Spuren hinterlassen, weil sie für ihre Ideale, für Gleichberechtigung und Menschenrechte, für den beruflichen Erfolg oder einfach für ihre Leidenschaften eingetreten sind“, schreibt das Frauenreferat, das sich zum Ziel gesetzt hat, Frauen im öffentlichen Raum sichtbarer zu machen.
Dafür soll zum Beispiel eine neue Karte des städtischen Geoportals sorgen. Die Online-Karte zeigt Straßen und Plätze in Frankfurt, die nach Frauen benannt sind. Ein Blick auf die Karte macht deutlich: Die männlichen Namen (in blau dargestellt) dominieren deutlich gegenüber den Namen der Frauen (in pink dargestellt). Während sich die weiblichen Straßennamen in einzelnen Stadtteilen wie Kalbach-Riedberg häufen, muss man in anderen Vierteln aufmerksamer danach suchen. Die Karte zeigt jedoch nicht nur, wo sich Straßen mit weiblichen Namen befinden, sondern liefert mit einem Klick auf die entsprechende Straße auch Informationen zu ihrer Namensgeberin in Form einer Kurzbiografie.
„Es ist uns wichtig, die Wahrnehmung der weiblichen Seite Frankfurts zu stärken und zu vermitteln, dass Frauen in unserer Stadt entscheidend Geschichte geschrieben und gestaltet haben“, sagt Frauendezernentin Rosemarie Heilig (Bündnis 90/Die Grünen). Schon 2013 erschien das Buch „Nach Frauen benannt“, in dem 127 Frauen, nach denen Straßen oder Plätze in Frankfurt benannt sind, porträtiert werden. Die Autorinnen Birgit Kasper und Steffi Schubert haben auch an den Kurzbiografien auf der Karte des Geoportals Anteil.
In Stadtführungen bietet das Frauenreferat darüber hinaus Touren an, die die Frauen im Stadtgebiet sichtbar machen. Neben den großen Namen wie Marie Curie oder Anne Frank geht es dabei auch um Frauen, die zwar weniger bekannt, jedoch nicht weniger erwähnenswert sind. Sie tauchen auch auf der Karte des Geoportals auf. Vier von ihnen stellen wir hier kurz vor:
Bettina von Arnim war auch auf dem Fünf-Mark-Schein abgebildet. Foto: Imago/Pius Koller
Bettina von Arnim (geb. Brentano)
Geboren 1785 in Frankfurt, gestorben 1859 in Berlin. Bettinaplatz und Bettinastraße wurden nach der Schriftstellerin aus der italienischen Adelsfamilie benannt. Bettina von Arnim war eine bedeutende Schriftstellerin der Romantik. Außerdem engagierte sie sich sozialpolitisch, was für eine Dame des 19. Jahrhunderts nicht nur ungewöhnlich, sondern auch ungehörig war – Familie, Umfeld wie auch die politische Obrigkeit hätten darauf mit Unverständnis und Ablehnung reagiert, schreibt das Frauenreferat.
Johanna Elisabeth Bertha Bagge
Geboren 1859 in Frankfurt, wo sie 1939 auch starb. Nach der Malerin und Radiererin wurde die Bertha-Bagge-Straße in Kalbach-Riedberg benannt. Bagge studierte am Städelschen Kunstinstitut und lernte unter anderem in Italien und Frankreich. „Bertha Bagge entschied sich für ein Leben als Malerin, trotz aller Widerstände ihrer Zeit, in der Frauen nicht an staatlichen Kunstakademien zugelassen waren“, schreibt das Frauenreferat. In ihren Werken wählte sie immer wieder Motive aus der Frankfurter Altstadt.
Ricarda Huch auf einer Briefmarke zu ihrem 150. Geburtstag. Foto: Imago/Schöning
Dr. Ricarda Octavia Huch
Geboren 1864 in Braunschweig, gestorben 1947 in Kronberg. Sie ist Namensgeberin der Ricarda-Huch-Straße. Die Schriftstellerin, Dichterin, Philosophin und Historikerin wurde 1931 mit dem Goethepreis der Stadt Frankfurt ausgezeichnet. Die Auszeichnung – damals die höchste deutsche Auszeichnung für Schriftsteller:innen – war laut Frauenreferat auch der Grund, warum das Nazi-Regime nicht gegen Huch vorging, obwohl sie aktiv geistigen Widerstand gegen die Nationalsozialisten leistete.
Johanna Spyri
Geboren 1872 in Zürich, gestorben 1901 ebenda. Nach der Schriftstellerin wurde 2004 der Johanna-Spyri-Weg in Kalbach-Riedberg benannt. Spyri ist die Schöpferin der Romanfigur „Heidi“, deren Geschichte nicht nur als Buch erschien, sondern ebenso mehrfach verfilmt wurde. Teile des Romans spielen in der Frankfurter Altstadt.
Dafür soll zum Beispiel eine neue Karte des städtischen Geoportals sorgen. Die Online-Karte zeigt Straßen und Plätze in Frankfurt, die nach Frauen benannt sind. Ein Blick auf die Karte macht deutlich: Die männlichen Namen (in blau dargestellt) dominieren deutlich gegenüber den Namen der Frauen (in pink dargestellt). Während sich die weiblichen Straßennamen in einzelnen Stadtteilen wie Kalbach-Riedberg häufen, muss man in anderen Vierteln aufmerksamer danach suchen. Die Karte zeigt jedoch nicht nur, wo sich Straßen mit weiblichen Namen befinden, sondern liefert mit einem Klick auf die entsprechende Straße auch Informationen zu ihrer Namensgeberin in Form einer Kurzbiografie.
„Es ist uns wichtig, die Wahrnehmung der weiblichen Seite Frankfurts zu stärken und zu vermitteln, dass Frauen in unserer Stadt entscheidend Geschichte geschrieben und gestaltet haben“, sagt Frauendezernentin Rosemarie Heilig (Bündnis 90/Die Grünen). Schon 2013 erschien das Buch „Nach Frauen benannt“, in dem 127 Frauen, nach denen Straßen oder Plätze in Frankfurt benannt sind, porträtiert werden. Die Autorinnen Birgit Kasper und Steffi Schubert haben auch an den Kurzbiografien auf der Karte des Geoportals Anteil.
In Stadtführungen bietet das Frauenreferat darüber hinaus Touren an, die die Frauen im Stadtgebiet sichtbar machen. Neben den großen Namen wie Marie Curie oder Anne Frank geht es dabei auch um Frauen, die zwar weniger bekannt, jedoch nicht weniger erwähnenswert sind. Sie tauchen auch auf der Karte des Geoportals auf. Vier von ihnen stellen wir hier kurz vor:
Bettina von Arnim war auch auf dem Fünf-Mark-Schein abgebildet. Foto: Imago/Pius Koller
Bettina von Arnim (geb. Brentano)
Geboren 1785 in Frankfurt, gestorben 1859 in Berlin. Bettinaplatz und Bettinastraße wurden nach der Schriftstellerin aus der italienischen Adelsfamilie benannt. Bettina von Arnim war eine bedeutende Schriftstellerin der Romantik. Außerdem engagierte sie sich sozialpolitisch, was für eine Dame des 19. Jahrhunderts nicht nur ungewöhnlich, sondern auch ungehörig war – Familie, Umfeld wie auch die politische Obrigkeit hätten darauf mit Unverständnis und Ablehnung reagiert, schreibt das Frauenreferat.
Johanna Elisabeth Bertha Bagge
Geboren 1859 in Frankfurt, wo sie 1939 auch starb. Nach der Malerin und Radiererin wurde die Bertha-Bagge-Straße in Kalbach-Riedberg benannt. Bagge studierte am Städelschen Kunstinstitut und lernte unter anderem in Italien und Frankreich. „Bertha Bagge entschied sich für ein Leben als Malerin, trotz aller Widerstände ihrer Zeit, in der Frauen nicht an staatlichen Kunstakademien zugelassen waren“, schreibt das Frauenreferat. In ihren Werken wählte sie immer wieder Motive aus der Frankfurter Altstadt.
Ricarda Huch auf einer Briefmarke zu ihrem 150. Geburtstag. Foto: Imago/Schöning
Dr. Ricarda Octavia Huch
Geboren 1864 in Braunschweig, gestorben 1947 in Kronberg. Sie ist Namensgeberin der Ricarda-Huch-Straße. Die Schriftstellerin, Dichterin, Philosophin und Historikerin wurde 1931 mit dem Goethepreis der Stadt Frankfurt ausgezeichnet. Die Auszeichnung – damals die höchste deutsche Auszeichnung für Schriftsteller:innen – war laut Frauenreferat auch der Grund, warum das Nazi-Regime nicht gegen Huch vorging, obwohl sie aktiv geistigen Widerstand gegen die Nationalsozialisten leistete.
Johanna Spyri
Geboren 1872 in Zürich, gestorben 1901 ebenda. Nach der Schriftstellerin wurde 2004 der Johanna-Spyri-Weg in Kalbach-Riedberg benannt. Spyri ist die Schöpferin der Romanfigur „Heidi“, deren Geschichte nicht nur als Buch erschien, sondern ebenso mehrfach verfilmt wurde. Teile des Romans spielen in der Frankfurter Altstadt.
20. August 2021, 10.27 Uhr
Laura Oehl
Laura Oehl
Jahrgang 1994, Studium der Musikwissenschaft an der Goethe-Universität Frankfurt, Journalismus-Master an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, seit Dezember 2020 beim JOURNAL FRANKFURT. Mehr von Laura
Oehl >>
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5. Februar 2025
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