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Prima Klima auf der Klima Piazza

Auf dem Roßmarkt wachsen Erdbeeren und Kiwis

Die Gestaltung des Roßmarkt gefällt nicht jedem. Fakt aber ist, die graue Fläche heizt sich im Sommer stark auf. Von Freitag an zeigt die Klima Piazza, wie angenehm eine Platzgestaltung sein könnte. Abkühlung garantiert.


Summer in the city – in Frankfurt kann das bei Temperaturen um die 30 Grad ziemlich unerträglich sein. Vor allem Plätze wie am Roßmarkt heizen sich bei der Sonneneinstrahlung richtig auf, die kargen Bäume am Goetheplatz spenden kaum Schatten. Alte Frankfurter erinnern sich noch an eine ganz andere, begrünte Platzgestaltung in der Innenstadt – noch zu Zeiten, als beispielsweise noch die Tram über den Goetheplatz fuhr. Umso schöner, dass nun – wenn auch nur für kurze Zeit – auf dem kargen, grauen Platz eine kleine Oase errichtet wird. Von Freitag an und leider nur bis kommenden Mittwoch finden Passanten am Roßmarkt eine „Klima Piazza“.




Vier „grüne Wohnzimmer“ und ein Pavillon werden zur Verfügung stehen, damit täglich zwischen 10 und 21 Uhr bei diversen Veranstaltungen über das sich wandelnde Klima und die daraus resultierenden Herausforderungen für die Stadt diskutiert werden kann.



Wir setzen uns auf einen der vier rollenden grünen Zimmer. Die Seitenwände sind begrünt, es wachsen dort duftender Lavendel und Minze, verschiedene Erdbeerpflanzen laden mit ihren prallen roten Früchten zum Naschen ein und auf dem Gitter des Daches wachsen sogar Kiwis. All das wird solarbetrieben bewässert und spendet Schatten und tatsächlich auch eine angenehme Kühle. Die begrünten Wände scheinen den Staub und Lärm des Autoverkehrs um uns herum zu absorbieren. „Das müsste es hier immer geben“, befinden wir. Und über solche Lösungen soll bei der Klima Piazza auch debattiert werden. „Wir haben in Frankfurt schon die zweite Hitzewelle dieses Jahres hinter uns“, sagt Umweltdezernentin Rosemarie Heilig (Grüne). Der Platz, das habe man auch am Grüne Soße Tag gesehen überhitze sich. „Das ist der Widerstreit: Hier sollen Marktstände aufgebaut werden, Veranstaltungen stattfinden und die Tiefgarage unten drunter und die Leitungen und Kabel unter dem Boden müssen auch berücksichtigt werden.“ Eine Begrünung sei daher gar nicht so leicht bewerkstelligen, aber es brauche Lösungen, wie man die Aufenthaltsqualität verbessern könne. „Wir wollen mit der Bevölkerung ins Gespräch kommen, wollen Tipps geben, was jeder einzelne zur Abkühlung tun kann“. Immerhin gebe es auch den Klima Fonds in Höhe von 10 Millionen Euro, der Bauinvestoren dazu anregen soll, Maßnahmen für die Klimaverbesserung einzuplanen, die dann mit bis zu 50 Prozent gefördert würden.



Rosemarie Heilig sieht im Klimawandel auch eine gesundheitliche Gefährdung für die Menschen. Man müsse weltweit mit Hitzetoten rechnen. „Wir können den Klimawandel nur aufhalten, aber nicht zurückdrängen“. Immerhin versuche die Stadt sich bis zum Jahr 2050 aus regenerativen Energien versorgen. „Der Klimawandel ist ein Ergebnis unseres Verhaltens. Das ist die Herausforderung dieser Generation.“ Plätze müssten heute anders gestaltet werden, als es Architekten derzeit tun. Da gehe es mehr um Blickachsen als um ein angenehmes Klima.

Am Freitag, den 30. Juni wird die Klima Piazza eröffnet, um 17 Uhr findet ein Eröffnungstalk statt und am Dienstag um 18 Uhr gibt es ein Gespräch mit Planungsdezernent Mike Josef (SPD). In den Piazza-Tagen stehen dann immer zwischen 10 und 21 Uhr Workshops zu den Themen Dachgarten, Urban Gardening, Gärtnern auf kleinstem Raum und Klimaküche auf dem Programm. Abkühlung findet man in den vom Palmengarten begrünten Wohnzimmern und an den Getränkebars, es sollen auch noch Palettenmöbel und Liegestühle aufgestellt werden.
 
Fotogalerie:
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28. Juni 2017, 10.32 Uhr
Nicole Brevoord
 
Nicole Brevoord
Jahrgang 1974, Publizistin, seit 2005 beim JOURNAL FRANKFURT als Redakteurin u.a. für Politik, Stadtentwicklung, Flughafen, Kultur, Leute und Shopping zuständig – Mehr von Nicole Brevoord >>
 
 
 
 
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