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One Billion Rising
Die B-Ebene bebte
Jede dritte Frau auf der Welt ist von Gewalt betroffen. Unter dem Motto „steht auf – streikt – tanzt!“ riefen die Frankfurter Aktivistinnen der internationalen Frauenbewegung One Billion Rising zum Widerstand auf.
Donnerstag, 14. Februar, 17 Uhr, Frankfurt, Hauptwache B-Ebene. Hunderte haben sich zusammengefunden, halten Plakate in die Höhe, recken geballte Fäuste, erheben ihre Stimmen, klatschen, stampfen, singen, schreien. Mittendrin: Frauenreferentin Sarah Sorge (Die Grünen) und die Samba-Gruppe um Percussionistin Anne Breick, eine Explosion geballter Frauenpower an den Trommeln.
Die Frankfurter Gruppe der internationalen Frauenbewegung One Billion Rising (OBR) rief gestern zusammen mit dem Frauendezernat der Stadt zum Flashmob auf. Die medienwirksame Spontandemo ereignete sich im Rahmen des internationalen „V-Days“. Mit verschiedensten Aktionen rund um den Globus erinnerten AktivistInnen an ein weltweites und dauerhaft akutes Problem: sexuelle, physische und psychische Gewalt gegen Frauen. „Das gibt es nicht nur in der ‚Dritten Welt’. Auch Deutschland, Hessen, Frankfurt sind betroffen“, betonte Frauenreferentin Sarah Sorge. „Das passiert hier unter uns, bei euch nebenan!“ Mit ihrem Pendant zum Valentinstag machten die AktivistInnen den Versammelten deutlich, dass gerade in Beziehungen häufig Gewalt Teil der „Liebe“ ist. Belästigung von Frauen sei keine private Frage, sondern ein gesellschaftliches Problem. Ernste Botschaft, aber keineswegs eine traurige Veranstaltung! Zusammen mit Frauenrechtlerin Linda Kagerbauer rief Sarah Sorge zum „Tanz als Ausdruck von Kreativität, Stärke und Empowerment“ auf, zur „Demonstration kollektiver Stärke“.
Tatkräftige Unterstützung kam von der Frankfurter Hip-Hopperin Baby Shoo, die der Menge lässig die offizielle Choreografie zur OBR Frankfurt-Hymne „Hier sind Wir“ von der Frankfurter Band Kick La Luna beibrachte. Eigentlich hätte der offizielle Trailer der internationalen OBR-Bewegung gezeigt werden und die kleine Tanzstunde musikalisch begleitet werden sollen, doch die Technik(er) ließ(en) die Frauen im Stich. „Männer und Technik“, witzelten die Powerfrauen und nahmen die Sache selbst in die Hand. Baby Shoo legte eine astreine Beat Box-Improvisation hin, die Samba-Crew trommelte, dass einem die Ohren schlackerten, die Menge tobte im Takt.
Kein Zweifel, an diesem Abend haben die Frauen und Mädchen ihr Ziel mehr als erreicht. Sie haben sich den Raum selbst erobert, ihre Stimme erhoben und öffentlich Gehör gefunden. Damit ihnen und ihrer Mission der gebührende Platz nicht mehr streitig gemacht werden kann, bedarf es allerdings weiterer Vernetzung. „Wir stehen auf, wir streiken, wir tanzen! In bis zu 200 Ländern der Welt bebt heute der Boden“, ruft Sarah Sorge. Der V-Day von OBR ist nur der erste Aufschrei.
Weitere Informationen unter www.onebillionrising.de.
Die Frankfurter Gruppe der internationalen Frauenbewegung One Billion Rising (OBR) rief gestern zusammen mit dem Frauendezernat der Stadt zum Flashmob auf. Die medienwirksame Spontandemo ereignete sich im Rahmen des internationalen „V-Days“. Mit verschiedensten Aktionen rund um den Globus erinnerten AktivistInnen an ein weltweites und dauerhaft akutes Problem: sexuelle, physische und psychische Gewalt gegen Frauen. „Das gibt es nicht nur in der ‚Dritten Welt’. Auch Deutschland, Hessen, Frankfurt sind betroffen“, betonte Frauenreferentin Sarah Sorge. „Das passiert hier unter uns, bei euch nebenan!“ Mit ihrem Pendant zum Valentinstag machten die AktivistInnen den Versammelten deutlich, dass gerade in Beziehungen häufig Gewalt Teil der „Liebe“ ist. Belästigung von Frauen sei keine private Frage, sondern ein gesellschaftliches Problem. Ernste Botschaft, aber keineswegs eine traurige Veranstaltung! Zusammen mit Frauenrechtlerin Linda Kagerbauer rief Sarah Sorge zum „Tanz als Ausdruck von Kreativität, Stärke und Empowerment“ auf, zur „Demonstration kollektiver Stärke“.
Tatkräftige Unterstützung kam von der Frankfurter Hip-Hopperin Baby Shoo, die der Menge lässig die offizielle Choreografie zur OBR Frankfurt-Hymne „Hier sind Wir“ von der Frankfurter Band Kick La Luna beibrachte. Eigentlich hätte der offizielle Trailer der internationalen OBR-Bewegung gezeigt werden und die kleine Tanzstunde musikalisch begleitet werden sollen, doch die Technik(er) ließ(en) die Frauen im Stich. „Männer und Technik“, witzelten die Powerfrauen und nahmen die Sache selbst in die Hand. Baby Shoo legte eine astreine Beat Box-Improvisation hin, die Samba-Crew trommelte, dass einem die Ohren schlackerten, die Menge tobte im Takt.
Kein Zweifel, an diesem Abend haben die Frauen und Mädchen ihr Ziel mehr als erreicht. Sie haben sich den Raum selbst erobert, ihre Stimme erhoben und öffentlich Gehör gefunden. Damit ihnen und ihrer Mission der gebührende Platz nicht mehr streitig gemacht werden kann, bedarf es allerdings weiterer Vernetzung. „Wir stehen auf, wir streiken, wir tanzen! In bis zu 200 Ländern der Welt bebt heute der Boden“, ruft Sarah Sorge. Der V-Day von OBR ist nur der erste Aufschrei.
Weitere Informationen unter www.onebillionrising.de.
15. Februar 2013, 12.20 Uhr
mel
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