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Damals noch im Gallus: der Taubencontainer samt Locktauben aus Plastik © Stadt Frankfurt am Main/Ben Kilb
Nach einem Jahr Testphase in Frankfurt
Taubencontainer zieht vom Gallus nach Bockenheim
Der Taubencontainer zieht laut Stadt um, weil er an seinem alten Standort in Frankfurt „nicht die gewünschte Wirkung erzielt“ habe. Für Gudrun Stürmer vom Stadttaubenprojekt ist das nicht verwunderlich.
Nach einem Jahr Testphase zieht der Taubencontainer vom Gallus nach Bockenheim. Das gab die Stadt in einer Pressemitteilung am Donnerstag, den 13. März, bekannt. Bereits am Donnerstagmorgen sei der Container an seinem ehemaligen Standort auf einem Grünstreifen in der Frankenallee nahe der S-Bahnstation Galluswarte ab- und auf der Grünfläche am Alten Friedhof Bockenheim wieder aufgebaut worden, bestätigt Gudrun Stürmer vom Frankfurter Stadttaubenprojekt den Umzug.
An seinem vorherigen Standort habe der Container „nicht die gewünschte Wirkung erzielt“, formuliert es die Stadt. Der Grund: In der Umgebung hätten „illegale Fütterungen“ stattgefunden. Außerdem seien die Tiere am nahegelegenen Brückenbauwerk nicht vergrämt worden. Das heißt, ihnen wurde der Lebensraum nicht absichtlich ungemütlich gemacht, sodass sie ihn freiwillig verlassen. Darüber hinaus sei den Tauben auch am Brückenbauwerk illegal Futter angeboten worden.
Taubencontainer in Bockenheim zum Scheitern verurteilt?
Stürmer sieht die Ursache für das Scheitern des Taubencontainers an anderer Stelle. Zum einen habe sich dieser in der Nähe einer Hundewiese befunden. Zum anderen gebe es unweit des Containers einen Park, in dem Alkohol getrunken, geraucht, Drogen konsumiert und laut Musik gehört werde, so Stürmer. All das störe die Tauben. Auch den neuen Standort des Containers bewertet Stürmer als ungeeignet – aufgrund des nahegelegenen Friedhofparks. Dort sei mit ähnlichen Störfaktoren zu rechnen. Immerhin stünden die „illegalen Fütterer“ als Sündenbock parat.
Die Stadt verweist unterdessen darauf, dass der Container im Gallus von Anfang an nur als „Pilot“ angelegt gewesen und der Alte Friedhof Bockenheim ein „Hotspot für Tauben“ sei. Man sei weiterhin „vom Konzept eines Taubenhauses überzeugt, um die Taubenpopulation effektiv zu steuern“. Seit 2023 nimmt die Stadt das Management der Stadttauben selbst in die Hand, mit dem Ansatz „einen sicheren und artgerechten Lebensraum für Tauben“ zu schaffen.
„Das Ziel des Taubenhauses bleibt auch am neuen Standort die tierschutzgerechte Reduzierung der Population. Hier finden die Tauben nicht nur artgerechtes Futter und Wasser, sondern auch Brutplätze und Nistmaterial. Die Eier, die die Tauben hier legen, werden gegen Attrappen ausgetauscht, so dass kein weiterer Nachwuchs entsteht“, erklärt Klima- und Umweltdezernentin Tina Zapf-Rodríguez (Grüne). „Außerdem wird mit dem Taubenhaus die Belastung des öffentlichen Raums durch Kot, illegal verstreutes Futter und dadurch angezogene Ratten oder andere Tiere reduziert.“
Taubenhaus im Römer oder in der Frankfurter Stadtkämmerei?
Apropos andere Tiere: Ein weiteres Manko des umgezogenen Taubencontainers sind laut Stürmer die Stäbe in dessen Öffnung, die eigentlich dazu da sind, Fressfeinde davon abzuhalten, in den Container zu gelangen. Allerdings sind sie so nah beieinander platziert, dass sie auch die Tauben daran hindern. Bei einer der Öffnungen wurden die Stäbe vergangenes Jahr deshalb entfernt, womit man wieder beim ursprünglichen Problem angekommen wäre.
Für eine sinnvollere Lösung hält Stürmer Taubenhäuser auf Dächern. Im Kasseler Rathaus gibt es beispielsweise seit 2007 ein ehrenamtlich betreutes Taubenhaus. Etwaige Vorschläge, im Frankfurter Römer oder in der Stadtkämmerei ebenfalls ein Taubenhaus einzurichten, seien bei der Stadt auf wenig Zuspruch gestoßen.
An seinem vorherigen Standort habe der Container „nicht die gewünschte Wirkung erzielt“, formuliert es die Stadt. Der Grund: In der Umgebung hätten „illegale Fütterungen“ stattgefunden. Außerdem seien die Tiere am nahegelegenen Brückenbauwerk nicht vergrämt worden. Das heißt, ihnen wurde der Lebensraum nicht absichtlich ungemütlich gemacht, sodass sie ihn freiwillig verlassen. Darüber hinaus sei den Tauben auch am Brückenbauwerk illegal Futter angeboten worden.
Stürmer sieht die Ursache für das Scheitern des Taubencontainers an anderer Stelle. Zum einen habe sich dieser in der Nähe einer Hundewiese befunden. Zum anderen gebe es unweit des Containers einen Park, in dem Alkohol getrunken, geraucht, Drogen konsumiert und laut Musik gehört werde, so Stürmer. All das störe die Tauben. Auch den neuen Standort des Containers bewertet Stürmer als ungeeignet – aufgrund des nahegelegenen Friedhofparks. Dort sei mit ähnlichen Störfaktoren zu rechnen. Immerhin stünden die „illegalen Fütterer“ als Sündenbock parat.
Die Stadt verweist unterdessen darauf, dass der Container im Gallus von Anfang an nur als „Pilot“ angelegt gewesen und der Alte Friedhof Bockenheim ein „Hotspot für Tauben“ sei. Man sei weiterhin „vom Konzept eines Taubenhauses überzeugt, um die Taubenpopulation effektiv zu steuern“. Seit 2023 nimmt die Stadt das Management der Stadttauben selbst in die Hand, mit dem Ansatz „einen sicheren und artgerechten Lebensraum für Tauben“ zu schaffen.
„Das Ziel des Taubenhauses bleibt auch am neuen Standort die tierschutzgerechte Reduzierung der Population. Hier finden die Tauben nicht nur artgerechtes Futter und Wasser, sondern auch Brutplätze und Nistmaterial. Die Eier, die die Tauben hier legen, werden gegen Attrappen ausgetauscht, so dass kein weiterer Nachwuchs entsteht“, erklärt Klima- und Umweltdezernentin Tina Zapf-Rodríguez (Grüne). „Außerdem wird mit dem Taubenhaus die Belastung des öffentlichen Raums durch Kot, illegal verstreutes Futter und dadurch angezogene Ratten oder andere Tiere reduziert.“
Apropos andere Tiere: Ein weiteres Manko des umgezogenen Taubencontainers sind laut Stürmer die Stäbe in dessen Öffnung, die eigentlich dazu da sind, Fressfeinde davon abzuhalten, in den Container zu gelangen. Allerdings sind sie so nah beieinander platziert, dass sie auch die Tauben daran hindern. Bei einer der Öffnungen wurden die Stäbe vergangenes Jahr deshalb entfernt, womit man wieder beim ursprünglichen Problem angekommen wäre.
Für eine sinnvollere Lösung hält Stürmer Taubenhäuser auf Dächern. Im Kasseler Rathaus gibt es beispielsweise seit 2007 ein ehrenamtlich betreutes Taubenhaus. Etwaige Vorschläge, im Frankfurter Römer oder in der Stadtkämmerei ebenfalls ein Taubenhaus einzurichten, seien bei der Stadt auf wenig Zuspruch gestoßen.
17. März 2025, 12.30 Uhr
Sina Claßen

Sina Claßen
Studium der Publizistik und des Öffentlichen Rechts an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Seit Oktober 2023 beim Journal Frankfurt. Mehr von Sina
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