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Mainova stellt Wasser auf Galopprennbahn ab

Pferde stehen ohne Wasser da – und ein Mann in seiner Wohnung auch

Weil niemand die Rechnungen an die Mainova bezahlen will, hat die nun das Wasser auf der Rennbahn abgestellt. Rennklub und Stadt sehen sich gegenseitig in der Pflicht. Und dann ist da noch Herr Röll, der an der Bahn wohnt.
Carl-Philip zu Solms-Wildenfels findet den Vorgang mal wieder unglaublich. Da stellt die Mainova einfach das Wasser ab. Der Mann vom Rennklub sieht die Stadt in der Pflicht, die Rechnungen zu bezahlen. Die aber will das nicht. Und es hätte durchaus noch schlimmer kommen können, wie ein Sprecher des Energieversorgungsunternehmens bestätigt: Gas und Strom konnten nicht gekappt werden, weil den Mitarbeitern der Zugang zum Gelände verweigert worden sei.

Der Hintergrund: Bis zum Sommer des vergangenen Jahres hatte die Hippodrom Gesellschaft die Rechnungen bei der Mainova beglichen. Um auf dem Rennbahngelände eine Akademie des Deutschen Fuballbundes zu realisieren, hatte die Stadt die Hippodrom aufgekauft und den Mietern auf dem Gelände gekündigt. Das wurde zum Teil teuer, weil die Mietverträge eigentlich noch eine lange Laufzeit hatten. Beim auf der Bahn ansässigen Golfclub wurden über 2,5 Millionen Euro fällig. Was mit dem Rennklub passiert, wird wohl Ende April vor Gericht entschieden. Dann soll die Räumungsklage der Stadt verhandelt werden. Am morgigen Freitag muss sich das Gericht nun aber erst einmal mit einer einstweiligen Verfügung des Rennklubs beschäftigen, über die die Wasserversorgung wieder in Gang kommen soll.

Und dann ist da noch Dieter Röll. Seit über 30 Jahren lebt er in einer Wohnung über einer Stallung auf dem Gelände. Mit einem Vorvorgänger der Hippodrom Gesellschaft wurde einst der Mietvertrag geschlossen und von den Nachfolgern stillschweigend mit übernommen. Laut seiner Aussage überweist er Monat für Monat seine Miete an die nun städtische Hippodrom. "Mir das Wasser abzustellen, ist schlicht rechtswidrig", sagt er empört.

"Wir werden gewährleisten, dass Herr Röll wieder Wasser bekommt", sagt Wulfila Walter, Büroleiter von Bürgermeister Olaf Cunitz (Grüne). Er sagt aber auch: "Ein Mietvertrag liegt uns jedoch nicht vor."

Das wiederum kann sich Herr Röll schlicht nicht vorstellen. "Die müssen einfach mal ihre Akten studieren." Bislang habe ihn auch kein Vertreter der Hippodrom oder der Stadt aufgesucht, um über die Auflösung des Mietvertrags zu reden. Wie auch beim Rennklub kommuniziere man über Anwälte. "Das ist ein Unding. Wenn es einen neuen Eigentümer gibt, dann sollte der doch wenigstens einmal vorbeischauen, um sich zu informieren – das gebietet schlicht der Anstand."

Anstalten, aus seiner Wohnung auszuziehen, will Herr Röll jedenfalls erst einmal nicht machen. Er vertraut auf ein besseres Angebot als bislang, ihn bei einem möglichen Umzug finanziell zu unterstützen – vor allem aber darauf, dass die Rennbahn erhalten bleiben kann. "Da sind ja noch einige Verfahren am Laufen."

Was den Rennklub angeht, so gibt die Stadt an, bereits im vergangenen Juni die Zähler für Wasser, Strom und Gas umgemeldet zu haben. Laut Liegenschaftsamtsleiter Alfred Gangel seien die Kosten für den Rennklub gering, so dass er jederzeit selbst die Versorgung sicherstellen könne. Der Geschäftsbesorgungsvertrag sei jedenfalls gekündigt worden, deshalb sehe sich die Stadt auch nicht mehr in der Pflicht.

Und Carl-Philip zu Solms-Wildenfels? Der sieht im Verhalten der Stadt Wild-West-Methoden. Sieht nicht so aus, als würden sich die beiden Parteien in diesem Leben noch einmal näherkommen.
 
Fotogalerie:
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17. März 2016, 10.53 Uhr
Nils Bremer
 
 
 
 
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