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Kritik an „Hellerhöfe“
Bündnis besetzt Haus im Gallus
Mehr als 30 Personen besetzen seit Samstag ein Haus im Frankfurter Gallus. Auf dem Areal soll ab Frühjahr 2023 ein neues Wohngebiet entstehen. Die Protestierenden fordern unter anderem eine kostenfreie Nutzung des leerstehenden Wohnraums bis dahin.
Seit Samstag besetzt das Bündnis „Freiräume statt Glaspaläste“ das Haus in der Günderrodestraße 5. Grund dafür sind die geplanten „Hellerhöfe“ auf dem Areal, das der Frankfurter Allgemeinen Zeitung gehört. Denn dort, wo momentan Banner aus den Fenstern hängen, die das geplante Projekt kritisieren, soll ab Frühjahr 2023 ein gemischtes Stadtquartier entstehen. Dafür sollen die dort bestehenden Mehrfamilienhäuser sowie das bestehende FAZ-Gebäude abgerissen werden. Seit Ende November steht das besetzte Mehrfamilienhaus nun deshalb leer.
„Wir reagieren mit unserer Aktion auf die unsoziale und profitorientierte Stadtentwicklung Frankfurts und machen auf Leerstand sowie die Verdrängungspolitik im Gallus aufmerksam“, teilte das Bündnis am Samstag mit. Immer mehr werde die „ursprüngliche Bevölkerungsstruktur“, die vor allem zu den vulnerablen Bevölkerungsgruppen gehörte, verdrängt. „Schaut man sich den Bebauungsplan an, wird klar, für wen das neu geplante Viertel gebaut wird: für Personen, die nicht vom Verdrängungsdruck betroffen sind und das neue, hochwertige Wohn- und Dienstleistungsviertel repräsentieren sollen“, kritisiert das Bündnis. Die Hausbesetzerinnen und Hausbesetzer fordern, das derzeit leerstehende Haus als kostenfreien Wohnraum besonders für bedürftige Menschen und ihre Familien zur Verfügung zu stellen. Außerdem mindestens 60 Prozent Sozialwohnungen für das Bauprojekt „Hellerhöfe“ sowie „die Zusicherung von Wohnraum im Neubauprojekt für alle hier verdrängten Personen und eine bis dahin lebenswerte Übergangslösung.“
Kurz nach der Besetzung des Hauses hatten laut Polizei Frankfurt Anwohner die Beamten informiert. Zudem sei am Samstag eine „Spontanversammlung“ angemeldet worden, die nach eigenen Angaben keinen Bezug zu den Hausbesetzern hätte, diese jedoch mit Decken, Essen und warmen Getränken unterstützten. Etwa 60 Personen sollen sich nach Polizeiangaben zwischenzeitlich vor dem Gebäude aufgehalten haben. „Im Verlauf der Hausbesetzung meldeten sich zehn Hausbesetzer bei der Polizei und gaben an, dass besetzte Gebäude freiwillig verlassen zu wollen“, teilte die Polizei mit. Einer Sprecherin des Bündnisses zufolge soll es sich dabei jedoch hauptsächlich um Besucherinnen und Besucher und nicht um Protestierende gehandelt haben.
Derzeit seien nach Angaben der Sprecherin etwa 30 bis 40 Personen im Haus. Da es ein „offenes Haus“ sei und immer wieder Menschen kämen und gingen, ändere sich die Zahl stetig. Mit Ausstellungen zum Häuserkampf, einem Audiowalk zur Gentrifizierung im Gallus, Führungen durch das Haus und weiteren Aktionen will das Bündnis ins Gespräch mit ehemaligen Mietern und Nachbarn kommen. Die Resonanz sei ausschließlich positiv, einige ehemalige Mieter und Nachbarn seien bereits dort gewesen und hätten sich beim Bündnis für die Aktion bedankt. „Jemand hat uns sogar Brot und Salz als Geschenk zum Einzug mitgebracht“, sagt die Bündnis-Sprecherin.
Wie es weiter geht, ist derzeit noch unklar. Die Polizei habe am Samstag niemanden erreicht und daher die polizeilichen Maßnahmen“ vor Ort beendet, heißt es in einer Mitteilung der Behörde. Die Mietlage sei „kompliziert“, so die Bündnis-Sprecherin. Die FAZ, der das Gebäude gehöre, habe die Räume untervermietet, der Untermieter habe es noch einmal untervermietet. Momentan ständen alle Parteien miteinander in Kontakt. „Wir hoffen, dass wir einen Verhandlungstermin ausmachen können und eine gemeinsame solidarische Lösung finden“, erklärt die Sprecherin des Bündnisses.
„Wir reagieren mit unserer Aktion auf die unsoziale und profitorientierte Stadtentwicklung Frankfurts und machen auf Leerstand sowie die Verdrängungspolitik im Gallus aufmerksam“, teilte das Bündnis am Samstag mit. Immer mehr werde die „ursprüngliche Bevölkerungsstruktur“, die vor allem zu den vulnerablen Bevölkerungsgruppen gehörte, verdrängt. „Schaut man sich den Bebauungsplan an, wird klar, für wen das neu geplante Viertel gebaut wird: für Personen, die nicht vom Verdrängungsdruck betroffen sind und das neue, hochwertige Wohn- und Dienstleistungsviertel repräsentieren sollen“, kritisiert das Bündnis. Die Hausbesetzerinnen und Hausbesetzer fordern, das derzeit leerstehende Haus als kostenfreien Wohnraum besonders für bedürftige Menschen und ihre Familien zur Verfügung zu stellen. Außerdem mindestens 60 Prozent Sozialwohnungen für das Bauprojekt „Hellerhöfe“ sowie „die Zusicherung von Wohnraum im Neubauprojekt für alle hier verdrängten Personen und eine bis dahin lebenswerte Übergangslösung.“
Kurz nach der Besetzung des Hauses hatten laut Polizei Frankfurt Anwohner die Beamten informiert. Zudem sei am Samstag eine „Spontanversammlung“ angemeldet worden, die nach eigenen Angaben keinen Bezug zu den Hausbesetzern hätte, diese jedoch mit Decken, Essen und warmen Getränken unterstützten. Etwa 60 Personen sollen sich nach Polizeiangaben zwischenzeitlich vor dem Gebäude aufgehalten haben. „Im Verlauf der Hausbesetzung meldeten sich zehn Hausbesetzer bei der Polizei und gaben an, dass besetzte Gebäude freiwillig verlassen zu wollen“, teilte die Polizei mit. Einer Sprecherin des Bündnisses zufolge soll es sich dabei jedoch hauptsächlich um Besucherinnen und Besucher und nicht um Protestierende gehandelt haben.
Derzeit seien nach Angaben der Sprecherin etwa 30 bis 40 Personen im Haus. Da es ein „offenes Haus“ sei und immer wieder Menschen kämen und gingen, ändere sich die Zahl stetig. Mit Ausstellungen zum Häuserkampf, einem Audiowalk zur Gentrifizierung im Gallus, Führungen durch das Haus und weiteren Aktionen will das Bündnis ins Gespräch mit ehemaligen Mietern und Nachbarn kommen. Die Resonanz sei ausschließlich positiv, einige ehemalige Mieter und Nachbarn seien bereits dort gewesen und hätten sich beim Bündnis für die Aktion bedankt. „Jemand hat uns sogar Brot und Salz als Geschenk zum Einzug mitgebracht“, sagt die Bündnis-Sprecherin.
Wie es weiter geht, ist derzeit noch unklar. Die Polizei habe am Samstag niemanden erreicht und daher die polizeilichen Maßnahmen“ vor Ort beendet, heißt es in einer Mitteilung der Behörde. Die Mietlage sei „kompliziert“, so die Bündnis-Sprecherin. Die FAZ, der das Gebäude gehöre, habe die Räume untervermietet, der Untermieter habe es noch einmal untervermietet. Momentan ständen alle Parteien miteinander in Kontakt. „Wir hoffen, dass wir einen Verhandlungstermin ausmachen können und eine gemeinsame solidarische Lösung finden“, erklärt die Sprecherin des Bündnisses.
5. Dezember 2022, 13.06 Uhr
Elena Zompi
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