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Fraport-Chef Stefan Schulte beklagt sich
„Ausgeweitetes Nachtflugverbot ist unverantwortlich“
Beim Fraport-Dämmerschoppen kam der Unternehmenschef Stefan Schulte schon mal ins Plaudern. Am Montag sprach er über die schwierigen Rahmenbedingungen und das internationale Wachstum.
Vom Da Vinci-Haus aus hat man einen tollen Blick auf den Frankfurter Flughafen. Keine schlechte Location also für den Flughafenbetreiber Fraport, um Journalisten die Faszination des Flughafens bei einem Dämmerschoppen näher zu bringen und ein paar Unternehmensinformationen zu streuen. So zeigte sich Fraport-Chef Stefan Schulte auch nach zwölf Jahren bei dem Unternehmen begeistert vom Flugverkehr und der Möglichkeit, die Welt auf dem Luftweg zu verbinden, was besonders für eine Exportnation von Bedeutung sei. Und der Bedarf sei groß.
"Hier in Frankfurt gibt es wie an vielen anderen großen Flughäfen auch ein starkes Passagierwachstum von derzeit um die vier Prozent", sagte Schulte. "Das zeigt, dass die Wirtschaft floriert und was für ein gutes Wirtschaftswachstum wir in diesem Jahr erwarten können und zwar nicht nur in Deutschland, sondern weltweit. Bei all den Herausforderungen, die es gibt." Die Bevölkerung habe eben ein sehr großes Mobilitätsbedürfnis. "Deswegen wollen wir diesen Flughafen mit dem Terminal 3 weiterentwickeln. Die Ausschreibungen laufen derzeit, das heißt die ersten Tiefbauarbeiten werden im Spätherbst dieses Jahres starten."
Mehr Nachtflugverbot bringt Stellenabbau
Der Konkurrenzdruck der internationalen Flughäfen steigt. Während andere Standorte mehr Möglichkeiten für Flughafenerweiterungen haben, ist die Lage in Frankfurt komplizierter. „Die Standortfaktoren dürfen nicht weiter geschwächt werden“, sagt daher Stefan Schulte. „Wir brauchen die richtigen Rahmenbedingungen. Wir haben schon viele Beeinträchtigungen, also ein sehr, sehr striktes Nachtflugverbot zum Beispiel. Das kann einfach nicht sein, dass wir immer weiter die Hürden obendrauf legen und die Belastung noch verstärken. Das hätte einfach den Abbau von zigtausend Arbeitsplätzen zur Folge. Insofern ist es meiner Meinung völlig unverantwortlich, die Ausdehnung des Nachtflugverbotes zu fordern. Da muss man auch so ehrlich sein und sagen, was das für Konsequenzen hat."
Mehr Passagiere in FRA
„In Frankfurt haben wir ein deutliches Wachstum, auch jetzt in den letzten Wochen. Derzeit jeden Tag über 200.000 Passagiere. Wir werden am Wochenende sicherlich die 220.000-Marke reißen, also einen neuen Höchstwert setzen“, sagt Schulte und würdigt die Leistung der Mitarbeiter auf dem Vorfeld, die bei der Hitze den Ablauf des Flughafens möglich machen. „Was da draußen jeden Tag von den Mannschaften geleistet wird, 1400 Flugbewegungen abzuwickeln, das ist schon einmalig.“
Fraport wächst international
Aber die Fraport wolle auch international weiter wachsen. „Wir sind ja nicht nur hier in Frankfurt, sondern auch international sehr breit aufgestellt.“ So sei Schulte in der vergangenen Woche in Sankt Petersburg gewesen, wo ein neues Terminal entstanden und das Alte „supersaniert“ worden sei. Ähnliche Fortschritte mache man auch in Lima. „Wir werden Anfang des nächsten Jahres das Land für die nächste Lande- und Startbahn übergeben bekommen. Wir sind dort an den Kapazitätslimits einer Start- und Landebahn, wir brauchen also eine weitere und wir brauchen auch ein weiteres Terminal dort.“
Fraport goes Griechenland
Das Unternehmen Fraport, an dem Hessen zu einem Drittel beteiligt ist, will 14 griechische Regionalflughäfen übernehmen. Im Jahr 2014 hatte Fraport gegen 1,2 Milliarden Euro den Zuschlag bekommen, Airports wie etwa den in Thessaloniki oder auch die Inselflughäfen Kos, Mykonos und Santorini zu betreiben. So richtig in trockenen Tüchern ist das Ganze mit der derzeitigen unsteten Lage in Griechenland noch nicht. „Dazu kann ich Ihnen heute wenig Neues sagen“, sagte Schulte. Die Verhandlungen seien ausgesetzt. „Das hängt derzeit mit allen Themen auf der europäischen Ebene zusammen und es ist vereinbart, dass demnächst die Gespräche wieder aufgenommen werden. Schaun mer mal.“
"Hier in Frankfurt gibt es wie an vielen anderen großen Flughäfen auch ein starkes Passagierwachstum von derzeit um die vier Prozent", sagte Schulte. "Das zeigt, dass die Wirtschaft floriert und was für ein gutes Wirtschaftswachstum wir in diesem Jahr erwarten können und zwar nicht nur in Deutschland, sondern weltweit. Bei all den Herausforderungen, die es gibt." Die Bevölkerung habe eben ein sehr großes Mobilitätsbedürfnis. "Deswegen wollen wir diesen Flughafen mit dem Terminal 3 weiterentwickeln. Die Ausschreibungen laufen derzeit, das heißt die ersten Tiefbauarbeiten werden im Spätherbst dieses Jahres starten."
Mehr Nachtflugverbot bringt Stellenabbau
Der Konkurrenzdruck der internationalen Flughäfen steigt. Während andere Standorte mehr Möglichkeiten für Flughafenerweiterungen haben, ist die Lage in Frankfurt komplizierter. „Die Standortfaktoren dürfen nicht weiter geschwächt werden“, sagt daher Stefan Schulte. „Wir brauchen die richtigen Rahmenbedingungen. Wir haben schon viele Beeinträchtigungen, also ein sehr, sehr striktes Nachtflugverbot zum Beispiel. Das kann einfach nicht sein, dass wir immer weiter die Hürden obendrauf legen und die Belastung noch verstärken. Das hätte einfach den Abbau von zigtausend Arbeitsplätzen zur Folge. Insofern ist es meiner Meinung völlig unverantwortlich, die Ausdehnung des Nachtflugverbotes zu fordern. Da muss man auch so ehrlich sein und sagen, was das für Konsequenzen hat."
Mehr Passagiere in FRA
„In Frankfurt haben wir ein deutliches Wachstum, auch jetzt in den letzten Wochen. Derzeit jeden Tag über 200.000 Passagiere. Wir werden am Wochenende sicherlich die 220.000-Marke reißen, also einen neuen Höchstwert setzen“, sagt Schulte und würdigt die Leistung der Mitarbeiter auf dem Vorfeld, die bei der Hitze den Ablauf des Flughafens möglich machen. „Was da draußen jeden Tag von den Mannschaften geleistet wird, 1400 Flugbewegungen abzuwickeln, das ist schon einmalig.“
Fraport wächst international
Aber die Fraport wolle auch international weiter wachsen. „Wir sind ja nicht nur hier in Frankfurt, sondern auch international sehr breit aufgestellt.“ So sei Schulte in der vergangenen Woche in Sankt Petersburg gewesen, wo ein neues Terminal entstanden und das Alte „supersaniert“ worden sei. Ähnliche Fortschritte mache man auch in Lima. „Wir werden Anfang des nächsten Jahres das Land für die nächste Lande- und Startbahn übergeben bekommen. Wir sind dort an den Kapazitätslimits einer Start- und Landebahn, wir brauchen also eine weitere und wir brauchen auch ein weiteres Terminal dort.“
Fraport goes Griechenland
Das Unternehmen Fraport, an dem Hessen zu einem Drittel beteiligt ist, will 14 griechische Regionalflughäfen übernehmen. Im Jahr 2014 hatte Fraport gegen 1,2 Milliarden Euro den Zuschlag bekommen, Airports wie etwa den in Thessaloniki oder auch die Inselflughäfen Kos, Mykonos und Santorini zu betreiben. So richtig in trockenen Tüchern ist das Ganze mit der derzeitigen unsteten Lage in Griechenland noch nicht. „Dazu kann ich Ihnen heute wenig Neues sagen“, sagte Schulte. Die Verhandlungen seien ausgesetzt. „Das hängt derzeit mit allen Themen auf der europäischen Ebene zusammen und es ist vereinbart, dass demnächst die Gespräche wieder aufgenommen werden. Schaun mer mal.“
21. Juli 2015, 09.08 Uhr
Nicole Brevoord
Nicole Brevoord
Jahrgang 1974, Publizistin, seit 2005 beim JOURNAL FRANKFURT als Redakteurin u.a. für Politik, Stadtentwicklung, Flughafen, Kultur, Leute und Shopping zuständig Mehr von Nicole
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