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Deutschlandstipendium an der Goethe-Uni
Einen Versuch ist es wert
Noch bis zum 21. September können sich Studenten um das Deutschlandstipendium bewerben. Die Goethe-Uni vergibt es in diesem Jahr 460 mal. Wir haben zwei Stipendiaten gefragt, warum sich der Aufwand lohnt.
Die 27-jährige Mareike Beckmann hat immer wieder gejobbt, um ihr Studium zu finanzieren. Zuerst hat sie ihren Bachelor in Frankfurt an der Oder gemacht, jetzt ist sie im dritten Semester ihres Masterstudiums der Soziologie in Frankfurt am Main. Sie arbeitete als Hilfskraft für die Verwaltung des Deutschlandstipendiums, dann wurde sie ermuntert, sich selbst zu bewerben. Sonst, sagt Mareike, hätte sie es nie versucht. „Ich dachte immer, Stipendien wären etwas für Hochbegabte, die tausend Ehrenämter haben.“ Ihr Abitur hatte sie mit 2,1 gemacht, ihren Bachelor mit 1,3. Letzteres zählte, auch ihr Engagement beim Verein Arbeiterkind, der sich dafür einsetzt, dass Kinder aus Arbeiterfamilien den Weg an die Uni finden. Mareike bekam die Förderung.
Das Deutschlandstipendium wird im Herbst zum fünften Mal ausgeschrieben. Bis zum 21. September kann man sich dafür noch bewerben. An der Goethe-Universität gibt es 460 Stipendien zu vergeben. Die Zahl hängt davon ab, wie viele Förderer sich finden. 1800 Euro kostet ein Stipendium, der Bund verdoppelt die Summe. So bekommt ein Student ein Jahr lang 300 Euro im Monat, vierteljährlich ausgezahlt. Das Geld reiche zwar nicht zum Leben, sagt Mareike, sie müsse zwar immer noch nebenher arbeiten, aber es ermögliche ihr mehr Freiheiten im Studium - und auch im sozialen Engagement.
Doch zum Deutschlandstipendium gehört nicht nur eine finanzielle, sondern auch eine ideelle Förderung. Die Stipendiaten können an sogenannten Lectures, also Vorträgen von Gästen teilnehmen oder sich an Projektgruppen beteiligen. Eine Gruppe hat sich mit Flüchtlingen beschäftigt, eine andere beschriebenes Papier eingesammelt und sie zu Schreibblöcken recycelt. Mareike hat zusammen mit anderen eine Karrieremesse für Geistes- und Sozialwissenschaftler geplant. Wegen des großen Organisationsaufwands ist die Messe zwar nie zustande gekommen, aber immerhin haben die Studenten ein Konzept dafür geschrieben.
In der Gruppe war auch Jens Lickert. Der 20-Jährige aus Freiburg studiert Theater-, Film- und Medienwissenschaft auf Bachelor, weil er sich einerseits fürs Theater interessiert, aber ihm andererseits Theater allein zu eintönig ist. Diese Kombination gibt es nur in Frankfurt. Sein Abi war mit 1,3 überdurchschnittlich gut, aber für ein Stipendium bei verschiedenen Stiftungen hat es nicht gerreicht. Beim Deutschlandstipendium hat es geklappt. „Es füllt eine Lücke bei den Stipendien für alle, die sonst durchs Raster fallen“, sagt er. Auch sei die Hemmschwelle für eine Bewerbung wegen des vergleichsweise geringen Aufwands nicht so hoch.
Auch Jens arbeitet noch nebenbei, für ein Ticketunternehmen. „Das Stipendium erleichtert mich finanziell“, sagt Jens. Ich bekomme keine Panik, wenn ich mal weniger Geld verdiene, wenn ich Prüfungen habe.“ Die ideelle Förderung habe ihm auch geholfen, besser an der Uni anzukommen, so der Student. Nicht nur, dass er mit anderen Menschen in Kontakt gekommen sei, auch sei er an dem Projekt gewachsen.
Jens und Mareike bewerben sich auch für ein zweites Förderjahr - damit würden sie das Maximum ausreizen. Die Hürde ist klein: Die Bewerbung läuft online.
Das Deutschlandstipendium wird im Herbst zum fünften Mal ausgeschrieben. Bis zum 21. September kann man sich dafür noch bewerben. An der Goethe-Universität gibt es 460 Stipendien zu vergeben. Die Zahl hängt davon ab, wie viele Förderer sich finden. 1800 Euro kostet ein Stipendium, der Bund verdoppelt die Summe. So bekommt ein Student ein Jahr lang 300 Euro im Monat, vierteljährlich ausgezahlt. Das Geld reiche zwar nicht zum Leben, sagt Mareike, sie müsse zwar immer noch nebenher arbeiten, aber es ermögliche ihr mehr Freiheiten im Studium - und auch im sozialen Engagement.
Doch zum Deutschlandstipendium gehört nicht nur eine finanzielle, sondern auch eine ideelle Förderung. Die Stipendiaten können an sogenannten Lectures, also Vorträgen von Gästen teilnehmen oder sich an Projektgruppen beteiligen. Eine Gruppe hat sich mit Flüchtlingen beschäftigt, eine andere beschriebenes Papier eingesammelt und sie zu Schreibblöcken recycelt. Mareike hat zusammen mit anderen eine Karrieremesse für Geistes- und Sozialwissenschaftler geplant. Wegen des großen Organisationsaufwands ist die Messe zwar nie zustande gekommen, aber immerhin haben die Studenten ein Konzept dafür geschrieben.
In der Gruppe war auch Jens Lickert. Der 20-Jährige aus Freiburg studiert Theater-, Film- und Medienwissenschaft auf Bachelor, weil er sich einerseits fürs Theater interessiert, aber ihm andererseits Theater allein zu eintönig ist. Diese Kombination gibt es nur in Frankfurt. Sein Abi war mit 1,3 überdurchschnittlich gut, aber für ein Stipendium bei verschiedenen Stiftungen hat es nicht gerreicht. Beim Deutschlandstipendium hat es geklappt. „Es füllt eine Lücke bei den Stipendien für alle, die sonst durchs Raster fallen“, sagt er. Auch sei die Hemmschwelle für eine Bewerbung wegen des vergleichsweise geringen Aufwands nicht so hoch.
Auch Jens arbeitet noch nebenbei, für ein Ticketunternehmen. „Das Stipendium erleichtert mich finanziell“, sagt Jens. Ich bekomme keine Panik, wenn ich mal weniger Geld verdiene, wenn ich Prüfungen habe.“ Die ideelle Förderung habe ihm auch geholfen, besser an der Uni anzukommen, so der Student. Nicht nur, dass er mit anderen Menschen in Kontakt gekommen sei, auch sei er an dem Projekt gewachsen.
Jens und Mareike bewerben sich auch für ein zweites Förderjahr - damit würden sie das Maximum ausreizen. Die Hürde ist klein: Die Bewerbung läuft online.
16. September 2015, 11.28 Uhr
Lukas Gedziorowski
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