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Der große Diktatwettbewerb

Herrjemine, was für ein Schlamassel!

300 Rechtschreib-Asse traten am Dienstag im Goethe-Gymnasium beim Finale des großen Diktatwettbewerbs an. Die Besten bewältigten das Diktat mit fünf Fehlern. Auch eine Frankfurterin war unter den Siegern.
Noch heute quält Roland Kaehlbrandt, Vorsitzender der Stiftung Polytechnische Gesellschaft, ein Fehler aus seiner Schulzeit. „Bei einem Diktat habe ich ‚bin‘ mit ‚nn‘ geschrieben“, erzählt er. Heute kennt der 62-Jährige selbstverständlich die richtige Schreibweise. Und damit sich auch andere intensiver mit Rechtschreibung befassen, hat die Stiftung 2012 den Diktatwettbewerb „Frankfurt schreibt!“ ins Leben gerufen. In den vergangenen Jahren ist dieser Wettkampf stetig gewachsen. Inzwischen wird der „Sprachsport“, wie es Kaehlbrandt nennt, nicht mehr nur in Frankfurt betrieben. 2015 wurde erstmals hessenweit diktiert, ein Jahr später kamen Hamburg und Osnabrück dazu. Bei der diesjährigen Ausgabe des „Großen Diktatwettbewerbs“ machten zudem Münster, Wiesbaden sowie der Rhein-Pfalz-Kreis mit.

Am Dienstag traten die Sieger der inzwischen sieben Teilnehmer zum großen Finale im Goethe-Gymnasium an. 2200 Sprachbegeisterte hatten 2016 insgesamt teilgenommen, ins Finale kamen 300. Darunter waren nicht nur Schüler, sondern auch Eltern und Lehrer. Aber nicht in allen Städten und Regionen läuft die Veranstaltung gleich ab. In Wiesbaden etwa wird der Diktatwettbewerb vom Wiesbadener Kurier organisiert. Hier gibt es auch eine Besonderheit: eine Publikumskategorie, die aus Mitarbeitern des Wiesbadener Kuriers, Lesern sowie bekannten Wiesbadener besteht. Im Rhein-Pfalz-Kreis dagegen ist die Kreisverwaltung der Veranstalter.

Zu den besten Schülern zählte Jana Suder vom Gymnasium Rahlstedt aus Hamburg. „Ich haben schon immer viel gelesen und war gut in Diktaten“, erzählte sie. Schon routiniert war die „Rechtschreib-Sensation aus Frankfurt“ (Roland Kaehlbrandt): Wiebke Reimer, Mutter eines Schülers der Ziehenschule. Da ihre Eltern beide Deutsch-Lehrer waren, wurde ihr die Rechtschreibung praktisch mit in die Wiege gelegt und so konnte sie im vergangenen Jahr den ersten Platz in der Eltern-Kategorie erreichen. Und auch am Dienstag war sie die Beste ihrer Kategorie mit nur fünf Fehlern. Den ersten Platz teilte sie sich allerdings mit Lehrerin Dorothea Heim aus Münster und der Wiesbadener Krimi-Autorin Belinda Vogt.

Zur Lehrer-Riege gehörte auch Christina Diehl, die am Gymnasium Paulinum in Münster Mathematik und Naturwissenschaften lehrt. „Eine korrekte Schreibweise ist nicht nur eine Wertschätzung der eigenen Gedanken, sondern auch des Gegenübers“, erklärte sie. Diese Einstellung wurde mit dem zweiten Platz belohnt (sechs Fehler). Der beste hessische Schüler war in diesem Jahr Jan Schweitzer, der das Diktat mit sieben Fehlern bewältigte. Es zeigte sich damit, wie auch in vergangenen Jahren, dass Eltern, Schüler und Lehrer bei der Fehlerquote nicht weit auseinander liegen.

Diktiert wurden 193 Wörter. Jeder dritte Ausdruck wurde von Duden-Chefredakteurin Kathrin Kunkel-Razum, der Vorsitzenden der Jury, als besonders schwer eingestuft. „Die Herausforderung liegt besonders bei der Groß- und Kleinschreibung und darin, ob die Wörter getrennt oder zusammen geschrieben werde“, erläuterte Kaehlbrandt. Auch einige Fremdwörter fanden sich im Diktat. Die größten Schwierigkeiten hätten die Teilnehmer aber mit Worten, die eigentlich geläufig sind, aber selten geschrieben werden. Etwa: „Schlamassel“ oder „herrjemine“. In diesem Jahr zählten zu den größten Stolpersteinen „holterdiepolter“ und „Hin-und-her-Trödeln“.
 
Fotogalerie:
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15. Juni 2016, 15.44 Uhr
Christina Weber
 
 
 
 
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