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(v.l.n.r.) Paula Macedo Weiß, Jens Seeling, Frank Dievernich, Michel Friedman, Jasmin Schülke © Harald Schröder
Demokratie gestalten
Friedman: „Warum sind wir Demokraten nicht auf TikTok?“
Ein neues Buch fragt nach dem Zustand der Demokratie. Mitautor, Publizist und Frankfurter Michel Friedman blickt unter anderem auf die Rolle der sozialen Medien.
Das Jahr 2024 steht wie vielleicht kein anderes der vergangenen Jahre im Zeichen der Demokratie. Im Mittelpunkt steht ohne Zweifel das 75-jährige Jubiläum des Grundgesetzes, das auch in Frankfurt zum Anlass von Feierlichkeiten genommen wird. Passend dazu erscheint das neue Buch „Demokratie gestalten – Eine Aufforderung zum Handeln“ im Verlag Frankfurter Allgemeine Buch. In 30 ausgewählten Beiträgen von verschiedensten Autorinnen und Autoren gibt das Buch eine aktuelle Bestandsaufnahme demokratischen Handelns und Denkens wieder.
Ein prominenter Mitautor war am Mittwoch (21. Mai) bei einer ersten Buchvorstellung anwesend: Michel Friedman. „Ich bin dankbar, dass ich dabei sein durfte.“ Das Buch sei für ihn ein „Mosaikteilchen“ für die Stärkung der Demokratie, dieser „anstrengendsten Staatsform, weil sie auf der Achtung der Menschenrechte beruht“. Friedman betonte, wie wichtig es sei, angesichts des „verrohten politischen Raumes“ die Streitkultur „erneut“ zu lernen, da sie der „Sauerstoff der Demokratie“ sei. Das Buch, so hofft er, könne seinen Beitrag dazu leisten.
Dievernich: „Demokratie ist nicht einfach und unkompliziert“
Die Streitkultur müsse denn auch medial besser vermittelt und gelebt werden, fuhr er fort. „Warum sind wir Demokraten nicht auf TikTok, um zu streiten und zu argumentieren?“, fragte er und verwies auf beliebte extremistische Kanäle. In Demokratien gehe es nicht um Meinungen oder Glaubenssätze, sondern darum, wer das beste Argument liefern könne und wer unter Wahrung der Menschenrechte zu überzeugen wisse.
Frank Dievernich von der Polytechnischen Gesellschaft, der das Buch mitherausgegeben hat, hofft, dass es vielleicht den ein oder anderen Leser differenzierter auf die Demokratie schauen lasse. Er betonte, dass eine Demokratie nicht einfach und unkompliziert sei. Beim Entstehungsprozess habe man sich untereinander auch gestritten, sagte Jasmin Schülke, Chefredakteurin des Journal Frankfurt und Mitherausgeberin des Buches. Letztlich sei am Ende ein Werk entstanden, mit dem alle zufrieden sind. Als sie 2021 zum Stadtmagazin stieß, regte sie die Reihe „Demokratie gestalten“ als neue Rubrik an, die das erste Mal in der Mai-Ausgabe 2022 zu lesen war.
Paula Macedo Weiß, die dritte Herausgeberin des „Demokratie-Buches“, versteht Demokratie als Lebensform, die jeden Tag gepflegt und gestaltet werden müsse. Die verschiedenen Perspektiven der Autoren, aber auch der Herausgeber, hätten das unter Beweis gestellt.
Info
Frank E.P. Dievernich, Jasmin Schülke, Paula Macedo Weiß (Hrsg.): Demokratie gestalten. Eine Aufforderung zum Handeln. 208 Seiten, 22 Euro.
Buchpremiere: 23. Mai, 19 Uhr, FAZ-Tower, Pariser Straße 1. Die Veranstaltung ist bereits ausgebucht, jedoch können Interessierte sich hier auf die Warteliste setzen lassen.
Ein prominenter Mitautor war am Mittwoch (21. Mai) bei einer ersten Buchvorstellung anwesend: Michel Friedman. „Ich bin dankbar, dass ich dabei sein durfte.“ Das Buch sei für ihn ein „Mosaikteilchen“ für die Stärkung der Demokratie, dieser „anstrengendsten Staatsform, weil sie auf der Achtung der Menschenrechte beruht“. Friedman betonte, wie wichtig es sei, angesichts des „verrohten politischen Raumes“ die Streitkultur „erneut“ zu lernen, da sie der „Sauerstoff der Demokratie“ sei. Das Buch, so hofft er, könne seinen Beitrag dazu leisten.
Die Streitkultur müsse denn auch medial besser vermittelt und gelebt werden, fuhr er fort. „Warum sind wir Demokraten nicht auf TikTok, um zu streiten und zu argumentieren?“, fragte er und verwies auf beliebte extremistische Kanäle. In Demokratien gehe es nicht um Meinungen oder Glaubenssätze, sondern darum, wer das beste Argument liefern könne und wer unter Wahrung der Menschenrechte zu überzeugen wisse.
Frank Dievernich von der Polytechnischen Gesellschaft, der das Buch mitherausgegeben hat, hofft, dass es vielleicht den ein oder anderen Leser differenzierter auf die Demokratie schauen lasse. Er betonte, dass eine Demokratie nicht einfach und unkompliziert sei. Beim Entstehungsprozess habe man sich untereinander auch gestritten, sagte Jasmin Schülke, Chefredakteurin des Journal Frankfurt und Mitherausgeberin des Buches. Letztlich sei am Ende ein Werk entstanden, mit dem alle zufrieden sind. Als sie 2021 zum Stadtmagazin stieß, regte sie die Reihe „Demokratie gestalten“ als neue Rubrik an, die das erste Mal in der Mai-Ausgabe 2022 zu lesen war.
Paula Macedo Weiß, die dritte Herausgeberin des „Demokratie-Buches“, versteht Demokratie als Lebensform, die jeden Tag gepflegt und gestaltet werden müsse. Die verschiedenen Perspektiven der Autoren, aber auch der Herausgeber, hätten das unter Beweis gestellt.
Frank E.P. Dievernich, Jasmin Schülke, Paula Macedo Weiß (Hrsg.): Demokratie gestalten. Eine Aufforderung zum Handeln. 208 Seiten, 22 Euro.
Buchpremiere: 23. Mai, 19 Uhr, FAZ-Tower, Pariser Straße 1. Die Veranstaltung ist bereits ausgebucht, jedoch können Interessierte sich hier auf die Warteliste setzen lassen.
22. Mai 2024, 12.16 Uhr
tig
Till Geginat
Jahrgang 1994, Studium der Theater-, Film- und Medienwissenschaft an der Goethe Universität Frankfurt, seit November 2022 beim JOURNAL FRANKFURT. Mehr von Till
Geginat >>
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Text: Till Taubmann / Foto: © Bernd Kammerer
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22. November 2024
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