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Aufzug-Gate
Bitte Abstand halten
Das Foto eines überfüllten Aufzugs sorgt derzeit für Aufregung. Es zeigt elf Personen, teilweise Schulter an Schulter – während der Corona-Krise. Unter ihnen: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, Ministerpräsident Volker Bouffier und Hessens Gesundheitsminister Kai Klose.
Das Foto eines vollbesetzten Aufzugs des Uniklinikums Gießen sorgt seit Dienstag für Belustigung und Verärgerung zugleich. Darauf zu sehen: Elf Personen in einem einzigen Aufzug. Zu Corona-Zeiten. Und zwar nicht irgendwelche Personen, sondern diejenigen, die seit Wochen einen Mindestabstand von eineinhalb Metern predigen: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, Kanzleramtsminister Helge Braun, Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier, Regierungssprecher Michael Bußer (alle CDU), Hessens Gesundheitsminister Kai Klose (Bündnis 90/Die Grünen) und ärztliches Fachpersonal stehen dort teils Schulter an Schulter.
Dass alle von ihnen einen Mund-Nasen-Schutz (MNS) tragen, ist laut Experten-Einschätzung nicht ausreichend. Das Robert-Koch-Institut (RKI) und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnen sogar davor, dass das Tragen einer Maske ein falsches Sicherheitsgefühl erzeugen könnte. Das RKI betont auf seiner Seite: „Auf keinen Fall sollte das Tragen eines MNS oder einer Mund-Nasen-Bedeckung dazu führen, dass Abstandsregeln nicht mehr eingehalten oder Husten- und Niesregeln bzw. die Händehygiene nicht mehr umgesetzt werden.“
Entstanden ist das Foto während eines Pressetermins vergangenen Dienstag, bei dem Jens Spahn, Volker Bouffier und Kai Klose das Universitätsklinikum Gießen besuchten. Dort sprachen sie mit Medizinstudierenden, Ärztinnen und Ärzten sowie Pflegepersonal über die derzeitige Lage im Gesundheitswesen. Hessenschau-Reporter Bodo Weissenborn hatte das Foto am Dienstagvormittag auf Twitter hochgeladen. Viele Nutzerinnen und Nutzer reagierten hämisch. So schreibt ein Nutzer: „Eigentlich wollte das Coronavirus auch noch mitfahren. Aber leider war der Fahrstuhl schon voll.“ Eine weitere Nutzerin spottete: „Böse Zungen behaupten ja, dass Aufzüge mehr als 1x pro Tag fahren.“ Doch der sogenannte „Aufzug-Gate“ sorgte nicht nur für Belustigung. Seit Ende März wird die Missachtung des Mindestabstands normalerweise mit einem Bußgeld geahndet – und genau das fordern nun auch viele Twitter-Nutzer*innen für die Personen auf dem Foto.
Hessens Regierungssprecher Michael Bußer äußerte sich am Dienstagnachmittag auf Twitter zu dem Foto: „Da muss man nicht groß drumherum reden: Das hätte nicht passieren dürfen. Auch wenn alle Mundschutz tragen, in diesem Aufzug stehen zu viele Menschen.“ Und auch Jens Spahn zeigte sich schuldbewusst und twitterte: „Ganz klar: das geht besser. Auch mit Mundschutz Abstand halten. Und das nächste Mal einfach die Treppe nehmen.“
In diesem Aufzug in der Uniklinik #Gießen stehen u.a.: der Bundesgesundheitsminister, der hessische Ministerpräsident, der Kanzleramtsminister, der hessische Gesundheitsminister, der Chef der hessischen Staatskanzlei. #AbstandHalten pic.twitter.com/FSP4MQFv5O
— Bodo Weissenborn (@_Straeuble) April 14, 2020
Dass alle von ihnen einen Mund-Nasen-Schutz (MNS) tragen, ist laut Experten-Einschätzung nicht ausreichend. Das Robert-Koch-Institut (RKI) und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnen sogar davor, dass das Tragen einer Maske ein falsches Sicherheitsgefühl erzeugen könnte. Das RKI betont auf seiner Seite: „Auf keinen Fall sollte das Tragen eines MNS oder einer Mund-Nasen-Bedeckung dazu führen, dass Abstandsregeln nicht mehr eingehalten oder Husten- und Niesregeln bzw. die Händehygiene nicht mehr umgesetzt werden.“
Entstanden ist das Foto während eines Pressetermins vergangenen Dienstag, bei dem Jens Spahn, Volker Bouffier und Kai Klose das Universitätsklinikum Gießen besuchten. Dort sprachen sie mit Medizinstudierenden, Ärztinnen und Ärzten sowie Pflegepersonal über die derzeitige Lage im Gesundheitswesen. Hessenschau-Reporter Bodo Weissenborn hatte das Foto am Dienstagvormittag auf Twitter hochgeladen. Viele Nutzerinnen und Nutzer reagierten hämisch. So schreibt ein Nutzer: „Eigentlich wollte das Coronavirus auch noch mitfahren. Aber leider war der Fahrstuhl schon voll.“ Eine weitere Nutzerin spottete: „Böse Zungen behaupten ja, dass Aufzüge mehr als 1x pro Tag fahren.“ Doch der sogenannte „Aufzug-Gate“ sorgte nicht nur für Belustigung. Seit Ende März wird die Missachtung des Mindestabstands normalerweise mit einem Bußgeld geahndet – und genau das fordern nun auch viele Twitter-Nutzer*innen für die Personen auf dem Foto.
Hessens Regierungssprecher Michael Bußer äußerte sich am Dienstagnachmittag auf Twitter zu dem Foto: „Da muss man nicht groß drumherum reden: Das hätte nicht passieren dürfen. Auch wenn alle Mundschutz tragen, in diesem Aufzug stehen zu viele Menschen.“ Und auch Jens Spahn zeigte sich schuldbewusst und twitterte: „Ganz klar: das geht besser. Auch mit Mundschutz Abstand halten. Und das nächste Mal einfach die Treppe nehmen.“
15. April 2020, 13.59 Uhr
ez
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