Partner
Abgesagt
Stadt: Bahnhofsviertelnacht findet so nicht mehr statt
Die Bahnhofsviertelnacht wird in dieser Form nicht mehr stattfinden. Laut Stadt hat sich das Straßenfest zu einem Party-Event entwickelt und auch die Kosten seien mittlerweile zu hoch.
Auch in diesem Jahr wird die Bahnhofsviertelnacht nicht stattfinden. Grund dafür ist laut Stadt das Format der Veranstaltung. Wie das Wirtschaftsdezernat auf Anfrage des JOURNAL FRANKFURT zudem mitteilte, sei die Nacht ursprünglich eine reine Indoor-Veranstaltung gewesen, die sich nach und nach zu einem Party-Event gewandelt habe. Die Veranstaltung habe zuletzt einen Charakter angenommen, der nicht mehr zu ihrer ursprünglichen Intention gepasst habe.
„Aus einem Fest der Vielfalt des Viertels und seiner Akteure wurde ein Event, das zuletzt über 50 000 Menschen anzog und in exzessiven Feiern endete“, so heißt es vonseiten des Wirtschaftsdezernats. Die Intention, den Stadtteil von einer anderen Seite zu präsentieren und hinter den Kulissen erfahrbar zu machen, bliebe damit unerfüllt.
Kostenanstieg: von ursprünglich 20 000 Euro auf 400 000 Euro
Auch der finanzielle Aspekt habe eine Rolle bei der Entscheidung gespielt, das Fest nicht stattfinden zu lassen. Demnach haben sich im Laufe der Zeit mitunter die Kosten für die Bahnhofsviertelnacht erhöht. Von ursprünglichen 20 000 Euro sei man zuletzt knapp auf 400 000 Euro gekommen, allein das Sicherheitskonzept habe bis zu 280 000 Euro gekostet. Bereits im vergangenen Jahr hat die Stadt das Fest aus finanziellen sowie programmatischen und organisatorischen Gründen abgesagt. In den Jahren 2020 und 2021 konnte es pandemiebedingt nicht stattfinden.
„Open Viertel“ als Ersatzveranstaltung zur Bahnhofsviertelnacht?
Am Montag hat die Stadt bekanntgegeben, dass der Gewerbeverein Treffpunkt Bahnhofsviertel einen sogenannten Bahnhofsvierteltag unter dem Titel „Open Viertel“ veranstalten wird. Am 9. September soll es demnach ein umfangreiches Programm im Bahnhofsviertel geben, bestehend aus Musik und Entertainment und organisiert von den Gewerbetreibenden im Viertel. Auf die Frage, ob die Veranstaltung vom Gewerbeverein Treffpunkt Bahnhofsviertel eine Ersatzveranstaltung zur Bahnhofsviertelnacht bilden soll, hat das Wirtschaftsdezernat keine eindeutige Antwort gegeben. Es wurde ausschließlich betont, dass die Bahnhofsviertelnacht in der Vergangenheit von der Stadt organisiert wurde und das Engagement vom Stadtteilfest „Open Viertel“ von den Gewerbetreibenden selbst kommt.
Kampagne will den Anwohnern und Berufstätigen im Viertel ein Gesicht geben
Das Stadtteilfest ist Teil der ganzjährig angelegten Kampagne „Auf ins Viertel – Fertig – Los!“. Initiatoren sind der Gewerbeverein Treffpunkt Bahnhofsviertel e.V. und der Wiesenhüttenplatz e.V. Zu den umgesetzten und geplanten Aktivitäten der Kampagne gehören etwa ein Pop-up-Store auf der Kaiserstraße, die Silvesternacht in den Clubs, Merchandising im sogenannten „Auf ins Viertel!“-Design, ein Flohmarkt sowie Dialogreihen und weitere Veranstaltungen. Laut Wirtschaftsdezernat will die Kampagne den rund 5000 Anwohnern und 20 000 Berufstätigen im Viertel ein Gesicht geben, Verbundenheit und Identität stiften.
Merchandising-Produkte können die akuten Probleme vor Ort nicht lösen
Die Problemsituation, die während der Aktionen und Veranstaltungen weiterhin im Bahnhofsviertel bestehen bleibt, wird in der Kampagne nicht zum Thema. Laut Wirtschaftsdezernat wird der reine Fokus auf das Bahnhofsviertel als Problemstadtteil den Menschen vor Ort nicht gerecht, dennoch erkennt das Dezernat auch, dass Merchandising-Produkte im „Auf ins Viertel!“-Design keinen Beitrag leisten, um akute Probleme zu lösen. Finanziell unterstützt die Stadt die Umsetzung des Projekts „Auf ins Viertel“ mit einem Zuschuss in Höhe von 100 000 Euro für dieses Jahr und bereits 50 000 Euro für das vergangene Jahr.
„Aus einem Fest der Vielfalt des Viertels und seiner Akteure wurde ein Event, das zuletzt über 50 000 Menschen anzog und in exzessiven Feiern endete“, so heißt es vonseiten des Wirtschaftsdezernats. Die Intention, den Stadtteil von einer anderen Seite zu präsentieren und hinter den Kulissen erfahrbar zu machen, bliebe damit unerfüllt.
Auch der finanzielle Aspekt habe eine Rolle bei der Entscheidung gespielt, das Fest nicht stattfinden zu lassen. Demnach haben sich im Laufe der Zeit mitunter die Kosten für die Bahnhofsviertelnacht erhöht. Von ursprünglichen 20 000 Euro sei man zuletzt knapp auf 400 000 Euro gekommen, allein das Sicherheitskonzept habe bis zu 280 000 Euro gekostet. Bereits im vergangenen Jahr hat die Stadt das Fest aus finanziellen sowie programmatischen und organisatorischen Gründen abgesagt. In den Jahren 2020 und 2021 konnte es pandemiebedingt nicht stattfinden.
Am Montag hat die Stadt bekanntgegeben, dass der Gewerbeverein Treffpunkt Bahnhofsviertel einen sogenannten Bahnhofsvierteltag unter dem Titel „Open Viertel“ veranstalten wird. Am 9. September soll es demnach ein umfangreiches Programm im Bahnhofsviertel geben, bestehend aus Musik und Entertainment und organisiert von den Gewerbetreibenden im Viertel. Auf die Frage, ob die Veranstaltung vom Gewerbeverein Treffpunkt Bahnhofsviertel eine Ersatzveranstaltung zur Bahnhofsviertelnacht bilden soll, hat das Wirtschaftsdezernat keine eindeutige Antwort gegeben. Es wurde ausschließlich betont, dass die Bahnhofsviertelnacht in der Vergangenheit von der Stadt organisiert wurde und das Engagement vom Stadtteilfest „Open Viertel“ von den Gewerbetreibenden selbst kommt.
Das Stadtteilfest ist Teil der ganzjährig angelegten Kampagne „Auf ins Viertel – Fertig – Los!“. Initiatoren sind der Gewerbeverein Treffpunkt Bahnhofsviertel e.V. und der Wiesenhüttenplatz e.V. Zu den umgesetzten und geplanten Aktivitäten der Kampagne gehören etwa ein Pop-up-Store auf der Kaiserstraße, die Silvesternacht in den Clubs, Merchandising im sogenannten „Auf ins Viertel!“-Design, ein Flohmarkt sowie Dialogreihen und weitere Veranstaltungen. Laut Wirtschaftsdezernat will die Kampagne den rund 5000 Anwohnern und 20 000 Berufstätigen im Viertel ein Gesicht geben, Verbundenheit und Identität stiften.
Die Problemsituation, die während der Aktionen und Veranstaltungen weiterhin im Bahnhofsviertel bestehen bleibt, wird in der Kampagne nicht zum Thema. Laut Wirtschaftsdezernat wird der reine Fokus auf das Bahnhofsviertel als Problemstadtteil den Menschen vor Ort nicht gerecht, dennoch erkennt das Dezernat auch, dass Merchandising-Produkte im „Auf ins Viertel!“-Design keinen Beitrag leisten, um akute Probleme zu lösen. Finanziell unterstützt die Stadt die Umsetzung des Projekts „Auf ins Viertel“ mit einem Zuschuss in Höhe von 100 000 Euro für dieses Jahr und bereits 50 000 Euro für das vergangene Jahr.
26. Juli 2023, 17.35 Uhr
Sinem Koyuncu
Sinem Koyuncu
Jahrgang 1996, Studium der Politikwissenschaft an der Goethe-Universität, seit Oktober 2021 beim Journal Frankfurt. Mehr von Sinem
Koyuncu >>
Mehr Nachrichten aus dem Ressort Stadtleben
„GoFundMe“-Jahresbericht 2024
Frankfurt zum zweiten Mal in Folge großzügigste Stadt Deutschlands
Im bundesweiten Vergleich spenden Menschen aus Frankfurt pro Kopf am meisten Geld. Das geht aus dem Bericht der Spenden-Plattform „GoFundMe“ für das Jahr 2024 hervor.
Text: Sina Claßen / Foto: Im Durchschnitt spendeten Menschen aus Frankfurt 28 Euro © Adobe Stock/Syda Productions
StadtlebenMeistgelesen
- „Massif E“Massif Central rettet E-Kinos
- Frankfurt-OberradPfarrei äußert sich zu Vorwürfen der Bürgerinitiative „Nachbarprotest"
- Frankfurter Neue AltstadtHighlights des lebendigen Adventskalenders bis Weihnachten
- Archäologisches Museum FrankfurtNach Heizungsausfall: Dauerausstellung wieder geöffnet
- Heiliger Abend in FrankfurtDiakonie lädt zur „Langen Nacht“ ein
21. Dezember 2024
Journal Tagestipps
Freie Stellen