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Ärger um den Weihnachtsbaum
Kein Ossi-Baum für Frankfurt?
Der Frankfurter Weihnachtsbaum wird in jedem Jahr von einer anderen Stadt gesponsort. In diesem Jahr wollte Weimar diese ehrenvolle Aufgabe übernehmen. Der Baum sollte aus ihrem Walde kommen. Doch jetzt ist alles anders.
Es hätte so schön werden können: Zwei Tage lang wollten die Organisatoren des Frankfurter Weihnachtsmarktes, Thomas Feda und Kurt Stroscher von der Tourismus und Congress GmbH (TCF), mit einer Delegation nach Weimar reisen, um dort den diesjährigen Weihnachtsbaum für Frankfurt auszusuchen. Doch es sollte anders kommen. Der Freitagmorgen hielt für Kurt Stroscher keine guten Nachrichten parat. Die Reise muss abgesagt werden. Ein Anruf aus der thüringischen Stadt ergab: „Ihre ausgewählten Bäume stehen im Naturschutzgebiet. Die können Sie nicht nehmen“, sagte die Stimme am anderen Ende der Leitung zu dem perplexen Chefplaner des Weihnachtsmarktes. „Ich will auch keine aus einem Naturschutzgebiet“, sagte er später zum JOURNAL FRANKFURT. Dennoch: Wirklich überrascht war er vom dem Anruf nicht. War doch sein erster Besuch in Thüringen schon ein wenig seltsam, wie er berichtet. „Der Forstamtsleiter, der unsere Anforderungen für den Baum genau kannte, sagte zu mir ‚Hier ist der Wald, suchen Sie sich ihren Baum aus‘.“ Aber den richtigen Weihnachtsbaum zu finden, sei gar nicht so einfach. „Das ist ein Glücksfall, wie ein Sechser im Lotto“, so Stroscher. Der geeignete Weihnachtsbaum muss alleine stehen und sollte eine bestimmte Größe mit sich bringen. „Doch die meisten Fichten stehen nun mal mit anderen zusammen.“ Hinzu komme, dass so ein Wald nicht wirklich übersichtlich sei. Die Revierleiter jedoch kennen ihre Wälder ganz genau und wissen, wo der geeignete Baum stehen könnte. Kurt Stroscher ließ man jedoch alleine im Walde stehen. So wie jetzt. Einen „worst case“ nennt er das. Doch er wäre nicht der Chefplaner, wenn er nicht noch einen Plan B in der Tasche hätte. Jetzt soll der Baum möglicherweise wieder aus dem heimischen Stadtwald kommen. Er habe da schon einen ins Auge gefasst. Doch die Rechnung würde Weimar zahlen. Neu ist die Idee nicht. Im vergangenen Jahr war Zürich der Sponsor des Weihnachtsbaums. Doch aufgrund ihrer „grünen“ Einstellung wollten sie die Fichte nicht quer durch Europa transportieren. Und so kam der Baum aus Frankfurt, die Rechnung zahlte Zürich.
14. Oktober 2011, 11.37 Uhr
jlo
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