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Bundesadler-Blog
Seid kein Ali Karimi
Jetzt wird's persönlich: Omid Nouripour weiß um die Vorteile eines Wechsels zu Bayern München oder Borussia Dortmund. Aber er weiß auch um die Gefahren. Das Für und Wider fasst er hier zusammen. Für "die Sebastians".
Liebe Sebastians,
ihr seid umworben, eure Leistung schwankt, ihr seid Riesentalente. Dortmund, Bayern, Inter, Arsenal - kein Tag vergeht, ohne dass große Namen des europäischen Fußballs mit euch verbunden werden. Ist das nicht verlockend, schmeichelnd, versuchend?
Ihr könnt gehen, für wenig Geld bereits in diesem Sommer. Ihr würdet wahrscheinlich das doppelte verdienen dessen, was euch die Eintracht derzeit bieten kann. Ihr seid jung, ihr werdet nicht ewig Fußball auf höchstem Niveau spielen können. Ihr trefft in den nächsten Wochen Entscheidungen, die den Rest eures Lebens bestimmen werden. Dabei habt ihr sicher Zukunftsängste: werde ich genug verdienen, damit ich auch nach der Profi-Karriere ein gutes Leben führen kann? Werde ich mir einen Namen machen, an den sich die Menschen erinnern werden? Werde ich Titel gewinnen?
Drei sehr berechtigte Fragen. Bei den Bayern verdienen die Spieler mehr als bei der Eintracht, und dass man bei einem Drei-Jahresvertrag auch mal einen Titel gewinnen wird, ist quasi vorprogrammiert. Kennt ihr noch Ali Karimi? Er verdiente in München gutes Geld und gewann Titel. Nur gespielt hat er nicht. Kehl, Gündogan, Sahin in Dortmund spielen, Lahm in München sowieso. Gewiss, ihr seid besser als diese Platzhirsche. Aber geht es nur um Leistung? Oder gehört da nicht auch großes Glück dazu? Beispielsweise das, zur richtigen Zeit verletzungsfrei zu sein?
Wie viele hunderte junge und hochbegabte Spieler ließen sich hier aufzählen, die zu früh gewechselt sind und danach scheiterten? Wer kennt noch Gerhard Poschner? Wer war Michael Sternkopf nochmal?
Die Alternative ist dabei so einfach. Es gibt da einen Verein mit unglaublicher Fan-Kultur, einem herrlichen Stadion, einer stolzen Tradition und immensem Potential. Und einem Trainer, der genau weiß, wie man aus Talenten große Spieler macht. Hier werden langfristig wieder Titel gewonnen. Hier erlaubt die Nostalgie den Blick nach vorne. Bei uns habt ihr alle Voraussetzungen, um zu Legenden zu werden. Und auch die Perspektive einer Karriere nach der Profi-Karriere. Kennt ihr Chris, kennt ihr Ochs? Die würden darum flehen, bei uns wieder spielen zu dürfen.
Wenn ihr bleibt, seid ihr für uns Helden. Selbst wenn ihr morgen Sportinvalide wäret – Gott behüte. Und ihr könntet helfen, in der Stadt am Main wieder etwas Großes aufzubauen. Ihr wisst, dass die Bedingungen dafür bei uns optimal sind. Und dann, das ist sicher, klappt es auch mit dem großen Geld.
In gegenseitiger Treue verpflichtet
Ein Fan
ihr seid umworben, eure Leistung schwankt, ihr seid Riesentalente. Dortmund, Bayern, Inter, Arsenal - kein Tag vergeht, ohne dass große Namen des europäischen Fußballs mit euch verbunden werden. Ist das nicht verlockend, schmeichelnd, versuchend?
Ihr könnt gehen, für wenig Geld bereits in diesem Sommer. Ihr würdet wahrscheinlich das doppelte verdienen dessen, was euch die Eintracht derzeit bieten kann. Ihr seid jung, ihr werdet nicht ewig Fußball auf höchstem Niveau spielen können. Ihr trefft in den nächsten Wochen Entscheidungen, die den Rest eures Lebens bestimmen werden. Dabei habt ihr sicher Zukunftsängste: werde ich genug verdienen, damit ich auch nach der Profi-Karriere ein gutes Leben führen kann? Werde ich mir einen Namen machen, an den sich die Menschen erinnern werden? Werde ich Titel gewinnen?
Drei sehr berechtigte Fragen. Bei den Bayern verdienen die Spieler mehr als bei der Eintracht, und dass man bei einem Drei-Jahresvertrag auch mal einen Titel gewinnen wird, ist quasi vorprogrammiert. Kennt ihr noch Ali Karimi? Er verdiente in München gutes Geld und gewann Titel. Nur gespielt hat er nicht. Kehl, Gündogan, Sahin in Dortmund spielen, Lahm in München sowieso. Gewiss, ihr seid besser als diese Platzhirsche. Aber geht es nur um Leistung? Oder gehört da nicht auch großes Glück dazu? Beispielsweise das, zur richtigen Zeit verletzungsfrei zu sein?
Wie viele hunderte junge und hochbegabte Spieler ließen sich hier aufzählen, die zu früh gewechselt sind und danach scheiterten? Wer kennt noch Gerhard Poschner? Wer war Michael Sternkopf nochmal?
Die Alternative ist dabei so einfach. Es gibt da einen Verein mit unglaublicher Fan-Kultur, einem herrlichen Stadion, einer stolzen Tradition und immensem Potential. Und einem Trainer, der genau weiß, wie man aus Talenten große Spieler macht. Hier werden langfristig wieder Titel gewonnen. Hier erlaubt die Nostalgie den Blick nach vorne. Bei uns habt ihr alle Voraussetzungen, um zu Legenden zu werden. Und auch die Perspektive einer Karriere nach der Profi-Karriere. Kennt ihr Chris, kennt ihr Ochs? Die würden darum flehen, bei uns wieder spielen zu dürfen.
Wenn ihr bleibt, seid ihr für uns Helden. Selbst wenn ihr morgen Sportinvalide wäret – Gott behüte. Und ihr könntet helfen, in der Stadt am Main wieder etwas Großes aufzubauen. Ihr wisst, dass die Bedingungen dafür bei uns optimal sind. Und dann, das ist sicher, klappt es auch mit dem großen Geld.
In gegenseitiger Treue verpflichtet
Ein Fan
21. Februar 2013, 11.07 Uhr
© Omid Nouripour
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