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1. FFC Frankfurt-Bayer Leverkusen 0:1
Köln in weite Ferne gerückt
Der Traum ist aus: 60 Minuten blieben dem 1. FFC Frankfurt nach dem Führungstor der Leverkusenerinnen noch, den Sieg im Achtelfinale oder mit dem Ausgleich zumindest die Verlängerung zu erzwingen. Doch alle Bemühungen liefen ins Leere.
Ob der stets um Sachlichkeit und positivem Zuspruch bemühte FFC-Trainer Niko Arnautis in der Pause des DFB-Pokal-Achtelfinales gegen Bayer Leverkusen laut geworden ist, war draußen auf der Tribüne nicht zu hören. Aber „so maßlos enttäuscht“ wie er auf der Pressekonferenz nach der unnötigen Niederlage gegen den Ligakonkurrenten den Medienvertretern gegenüber trat, muss er schon Tacheles geredet haben. Denn sein 1. FFC Frankfurt, als Favorit in die Partie gegangen und das Ziel vor Augen, nur allzu gerne mal wieder das Pokalfinale in Köln zu erreichen, hatte in der ersten Halbzeit schlicht nicht mitgespielt. „Wir waren in allen Bereichen nicht präsent genug“, betrieb der Coach diesmal keinerlei Beschönigung. Wer so wenig investiert, darf sich hinterher nicht wundern, wenn das Spiel so kläglich in die Hose geht. Nicht mal der sicher für gute Technikerinnen schwer bespielbare Rasen, von dem bei Zweikämpfen immer wieder Sandfontänen spritzten, dienten einer Entschuldigung.
Nur als die Mikrofone endlich aus waren, gab Arnautis eine Beobachtung preis, dass seine Mannschaft immer nach Länderspielpausen schwer wieder zurück ins Spiel fände. Dabei freuten sich alle doch sehr, wenn sie wieder gemeinsam im Training zurück sind, denn der Teamspirit stimme. Aber wenn man sich so lieb hat, kann doch eine Woche nicht für eine Entfremdung sorgen, dass plötzlich im Spiel nichts mehr zusammengeht. Der Laie wundert sich, der Hobby-Freud ist überfordert. Die Einschätzung von Gästetrainer Achim Feifel, das „sehr kampfbetonte Spiel mit engen Zweikampfsituationen“, das „hinten heraus noch mal eng geworden sei“, hätte die „etwas Glücklicheren als Siegerinnen gesehen“, konnte Arnautis nicht wirklich trösten.
Die ersten Chancen im Spiel gehörten den Leverkusenerinnen. Schon früh musste Heaberlin im Tor des 1. FFC klären. Trotz viel Geplänkel auf beiden Seiten, zeigte sich das Spiel von Bayer etwas zwingender. Gut gedachte Bälle bei den Frankfurterinnen und mutiger gespielten Pässe kamen bei den Mitspielerinnen selten an. Und kamen die Gastgeberinnen mal vors Gästetor, erwischte Maron eine scharfe Hereingabe von Feiersinger nicht und in den Nachschuss warf sich eine Bayer-Verteidigerin. Im Gegenzug musste Santos in einer brenzligen Situation retten. Die brasilianische Verteidigerin überzeugte nicht nur mit ihrem Offensivdrang. Das 0:1 in der 29. Minuten fiel aus einer – zumindest von weitem – unüberschaubaren Szene nach einem Eckball. Die Schiedsrichterin notierte in ihrem Spielbericht Tanja Pawollek (Bild) als Eigentorschützin. Bitter für die Kapitänin. Sicherlich weckte das die Frankfurterinnen auf, rüttelte sie aber nicht wirklich wach. Dennoch zeigten sie sich nach der Pause engagierter und mit besserer Körpersprache in einem doch eher kampfbetonten Spiel. Die Fouls häuften sich, es gab vier gelbe Karten, drei davon für Bayer. Es war tatsächlich etwas mehr Zug im Spiel des FFC, der aber insgesamt zu langsam agierte und Bälle hergab. Manchmal hätten die Spielerinnen einem Ball besser entgegengehen sollen, statt in die freien Räume zu starten, wo sie dann vergeblich auf das „Leder“ warteten. Aufmerksame Gegenspielerinnen darf man da nicht außer Acht lassen. Denn die wollen auch den Ball und gehen dazwischen, was niemanden überraschen sollte. Einmal mehr musste sich nach einem katastrophalen Fehlpass in der eigenen Hälfte die frisch gebackene Nationalspielerin Sophia Kleinherne dazwischen werfen, um ein 0:2 zu verhindern.
Nur einmal wechselte Arnautis aus. Nüsken kam in der 77. Minuten für Feiersinger, Martinez wurde zwar vom Aufwärmen zur Bank zurückbeordert, kam aber nicht zu einem Einsatz. So blieb es nach 94 Minuten vor nur 860 Zuschauenden (die Ansetzungspolitik des DFB ist nur schwer zu synchronisieren mit dem ausgegebenen Ziel, dem Frauenfußball zu mehr Bedeutung und Publikum zu verhelfen) beim 0:1. Nach Köln fahren die Frankfurterinnen nun nur am 1. März zum Ligaspiel und nicht zwei Monate später wie erträumt zum DFB-Pokalfinale am Rhein. Mit Hoffenheim am 22. November erwartet Arnautis gegen die „Mannschaft der Stunde“ (neben den unangefochtenen Wolfsburgerinnen) ein schweres Spiel, aber auch eine Reaktion seiner Truppe.
>> Das nächste Ligaspiel: 22.11., 19.15 Uhr, Stadion am Brentanobad, 1. FFC Frankfurt - TSG 1899 Hoffenheim
Nur als die Mikrofone endlich aus waren, gab Arnautis eine Beobachtung preis, dass seine Mannschaft immer nach Länderspielpausen schwer wieder zurück ins Spiel fände. Dabei freuten sich alle doch sehr, wenn sie wieder gemeinsam im Training zurück sind, denn der Teamspirit stimme. Aber wenn man sich so lieb hat, kann doch eine Woche nicht für eine Entfremdung sorgen, dass plötzlich im Spiel nichts mehr zusammengeht. Der Laie wundert sich, der Hobby-Freud ist überfordert. Die Einschätzung von Gästetrainer Achim Feifel, das „sehr kampfbetonte Spiel mit engen Zweikampfsituationen“, das „hinten heraus noch mal eng geworden sei“, hätte die „etwas Glücklicheren als Siegerinnen gesehen“, konnte Arnautis nicht wirklich trösten.
Die ersten Chancen im Spiel gehörten den Leverkusenerinnen. Schon früh musste Heaberlin im Tor des 1. FFC klären. Trotz viel Geplänkel auf beiden Seiten, zeigte sich das Spiel von Bayer etwas zwingender. Gut gedachte Bälle bei den Frankfurterinnen und mutiger gespielten Pässe kamen bei den Mitspielerinnen selten an. Und kamen die Gastgeberinnen mal vors Gästetor, erwischte Maron eine scharfe Hereingabe von Feiersinger nicht und in den Nachschuss warf sich eine Bayer-Verteidigerin. Im Gegenzug musste Santos in einer brenzligen Situation retten. Die brasilianische Verteidigerin überzeugte nicht nur mit ihrem Offensivdrang. Das 0:1 in der 29. Minuten fiel aus einer – zumindest von weitem – unüberschaubaren Szene nach einem Eckball. Die Schiedsrichterin notierte in ihrem Spielbericht Tanja Pawollek (Bild) als Eigentorschützin. Bitter für die Kapitänin. Sicherlich weckte das die Frankfurterinnen auf, rüttelte sie aber nicht wirklich wach. Dennoch zeigten sie sich nach der Pause engagierter und mit besserer Körpersprache in einem doch eher kampfbetonten Spiel. Die Fouls häuften sich, es gab vier gelbe Karten, drei davon für Bayer. Es war tatsächlich etwas mehr Zug im Spiel des FFC, der aber insgesamt zu langsam agierte und Bälle hergab. Manchmal hätten die Spielerinnen einem Ball besser entgegengehen sollen, statt in die freien Räume zu starten, wo sie dann vergeblich auf das „Leder“ warteten. Aufmerksame Gegenspielerinnen darf man da nicht außer Acht lassen. Denn die wollen auch den Ball und gehen dazwischen, was niemanden überraschen sollte. Einmal mehr musste sich nach einem katastrophalen Fehlpass in der eigenen Hälfte die frisch gebackene Nationalspielerin Sophia Kleinherne dazwischen werfen, um ein 0:2 zu verhindern.
Nur einmal wechselte Arnautis aus. Nüsken kam in der 77. Minuten für Feiersinger, Martinez wurde zwar vom Aufwärmen zur Bank zurückbeordert, kam aber nicht zu einem Einsatz. So blieb es nach 94 Minuten vor nur 860 Zuschauenden (die Ansetzungspolitik des DFB ist nur schwer zu synchronisieren mit dem ausgegebenen Ziel, dem Frauenfußball zu mehr Bedeutung und Publikum zu verhelfen) beim 0:1. Nach Köln fahren die Frankfurterinnen nun nur am 1. März zum Ligaspiel und nicht zwei Monate später wie erträumt zum DFB-Pokalfinale am Rhein. Mit Hoffenheim am 22. November erwartet Arnautis gegen die „Mannschaft der Stunde“ (neben den unangefochtenen Wolfsburgerinnen) ein schweres Spiel, aber auch eine Reaktion seiner Truppe.
>> Das nächste Ligaspiel: 22.11., 19.15 Uhr, Stadion am Brentanobad, 1. FFC Frankfurt - TSG 1899 Hoffenheim
18. November 2019, 09.24 Uhr
Detlef Kinsler
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