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Mit Tapete zu Knete

Dieter Bohlen hängt an der Wand

Der Pop-Titan und Castingshow-Juror Dieter Bohlen leiht einer Tapetenkollektion seinen Namen. „It‘s different“ heißen die überraschend wohnlich anmutenden Rollen, die demnächst Deutschlands Wände zieren sollen und auf der Heimtextil vorgestellt wurden.
Ab demnächst kann sich jeder Dieter Bohlen an die Wand klatschen. Das ist gar nicht despektierlich gemeint. Denn der Tapetenhersteller P+S vertreibt ab Januar die neue Wanddekorkollektion, die Dieter Bohlens Namen mit dem Zusatz „It’s different“ trägt. 20 Millionen Rollen Tapeten hat das Unternehmen insgesamt im Portfolio und liefert in mehr als 60 Länder. Am Donnerstag wurde die neue Promitapetenlinie auf der Heimtextil vorgestellt. Eine klare Win-Win-Situation.

Der Medienrummel um den 58-jährigen Musikproduzenten hätte nicht größer sein können und das Tapetenfabrikat kann in der so geschaffenen Öffentlichkeit baden. „Die Leute von P+S hatten eine ganz falsche Vorstellung von mir und meinem Wohnstil. Die dachten ich wohne in einem weißen modernen Loft“, sagt Dieter Bohlen, der keinen Zweifel daran aufkommen lässt, dass er lieber im Studio kreativ ist als bei der Gestaltung von Einrichtungsgegenständen. Tatsächlich wohne er in einem hundert Jahre alten Haus, das romantisch eingerichtet sei. Die eher coolen Vorschläge des Tapetenherstellers seien daher gleich in den Müll gewandert. Statt dessen habe Bohlen was Romantisches, Blumiges gefordert. Schriftzüge mit Weisheiten, florale Motive, Toile de Jouy (inspiriert von den Vorhängen in Bohlens Landhausküche) und schwarze Konzertflügel samt Notenschlüssel zieren nun die Papierbahnen. Natürlich habe das Unternehmen auch darauf geachtet, dass nicht nur Bohlens Geschmack getroffen werde, sondern auch der Marktwunsch. „Meine Lieblingsfarben sind Blautöne. Grün ist nicht so meins“, sagt Dieter Bohlen und eben das Grün liegt bei den Kunden im Trend und ist Bestandteil der Kollektion. „Meine Zielgruppe sind Menschen mit Geschmack. Ich seh mich als Schnittmenge der Deutschen und bin unheimlich 08/15. Aber die Realität gibt mir Recht“, sagt Bohlen selbstbewusst und weiß aus Erfahrung: „1980 bin ich für Modern Talking verprügelt worden und verdiene noch heute damit Geld.“ Dass das nicht alle mögen, das sei ihm klar. „Aber ich habe keine Probleme damit, wenn es der Masse gefällt.“ Er wolle auch einen vernünftigen Preis für die Rolle haben und keine 60 oder 70 Euro dafür ausgeben.

Die Designerin Alexandra Hesse und Geschäftsführer Dietmar Everding ließen bei der Tapetenvorstellung auf der Heimtextil keine Gelegenheit aus, zu versichern wie authentisch Dieter Bohlen doch sei. Daran ließ der Poptitan auch keinen Zweifel, letztlich nahm er kein Blatt vor den Mund, wie man es auch von seinen Fernsehautritten kennt. Seine Freundin Carina habe zuhause die Hosen an. „Ich hab da wenig zu sagen. Das wichtigste in meinem Leben ist mein Zuhause, aber für die Einrichtung habe ich keine Muße. Frauen haben bei so was Muße“, sagt der Produzent und spricht die anwesenden Damen an: „Ihr steht doch auf Shoppen!“ Und dann folgt noch ein Machospruch: „Ich verdiene das Geld und andere geben es aus.“

So sehr man sich auch Mühe gibt, so richtig bringt man Bohlen nicht mit den Tapeten zusammen und das liegt auch an Sätzen wie diesen: „Ich setze mich doch nicht zuhause hin und mal mit Buntstiften Tapeten.“ Nein dazu gibt es Designer. Und die liefern dem Fernsehidol auch gerne Oberteile mit dem Schriftzug „Camp David“, wie Zuschauer der Castingshow „Deutschland sucht den Superstar“ wissen. Und so könnte man meinen, dem Musikproduzenten fehle ein wenig die für die Werbung nötige „Credibility“, dafür versichert er aber glaubwürdig, wie das mit den Kooperationen so läuft: „Sie überschütten mich mit Geld und irgendwann sag ich, es reicht.“ Bei so viel Offenheit und Ehrlichkeit, muss einem der Bohlen doch direkt sympathisch sein und davon hat dann auch der Tapetenhersteller was.
 
Fotogalerie: Bohlens Tapeten An die Wand geklebt
 
10. Januar 2013, 18.45 Uhr
Nicole Brevoord
 
 
 
 
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