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Umweltzone: "Wir brauchen eine große Lösung"
Das Frankfurter Parlament fordert die Umweltzone fürs ganze Rhein-Main-Gebiet. Umweltdezernentin Manuela Rottmann verteidigt im JOURNAL-Interview die Idee - und spricht sich für ein Tempolimit aus.
Journal Frankfurt: Frau Rottmann, gestern am späten Abend hat das Frankfurter Parlament über eine Umweltzone im Rhein-Main-Gebiet entschieden. Warum?
Manuela Rottmann: Das Frankfurter Parlament hat natürlich kein Recht, darüber zu entscheiden. Der Beschluss geht in die Richtung, mit den Umlandkommunen Gespräche über die Einführung einer solchen Umweltzone aufzunehmen. Derzeit wird der Luftreinhalteplan überarbeitet - das ist der aktuelle Hintergrund. Unsere Idee ist, hier zu einer großen Lösung hinsichtlich der Umweltzone zu kommen.
Journal Frankfurt: Die Grenzwerte wurden in Frankfurt in den vergangenen Jahren trotz Umweltzone überschritten. Was bringt die Verbannung von Dieselfahrzeugen ohne Filter überhaupt?
Manuela Rottmann: Die Frage ist doch, wie die Werte an den Mess-Stationen ausgefallen wären, wenn es die Umweltzone nicht gegeben hätte. Das ist sicherlich schwer zu ermessen, doch fest steht, dass wir zum Beispiel im vergangenen Jahr den Grenzwert beim Feinstaub nur knapp gerissen haben - und das bei äußerst ungünstigen Wetterlagen. Andere Kommunen wären froh, wenn sie da solche Werte wie Frankfurt gehabt hätten. Große Fortschritte gab es auch bei der Stickoxidbelastung.
Journal Frankfurt: Warum machen Sie sich nicht für eine landes- oder gar bundesweite Einführung einer Umweltzone stark?
Manuela Rottmann: Das haben die Kommunen von Anfang an vorgeschlagen, leider ohne Erfolg. Nun werden wir in einigen Jahren die Situation haben, dass dennoch große Gebiete zu Umweltzonen deklariert werden - eben durch die Gemeinden selbst. Man muss aber auch sagen, dass uns die zügigere Einführung der Euronorm viele der Probleme erspart hätte. Die wurde von der Bundesregierung verzögert, um der Automobilindustrie zu schmeicheln.
Journal Frankfurt: Gesetzt den Fall, die Umweltzone in Rhein-Main wird verwirklicht - haben Sie dann auf dem Feld der Schadstoffvermeidung alles erreicht?
Manuela Rottmann: Da gehört für mich noch mehr dazu - etwa die Einführung eines Tempolimits auf den Autobahnen.
Manuela Rottmann: Das Frankfurter Parlament hat natürlich kein Recht, darüber zu entscheiden. Der Beschluss geht in die Richtung, mit den Umlandkommunen Gespräche über die Einführung einer solchen Umweltzone aufzunehmen. Derzeit wird der Luftreinhalteplan überarbeitet - das ist der aktuelle Hintergrund. Unsere Idee ist, hier zu einer großen Lösung hinsichtlich der Umweltzone zu kommen.
Journal Frankfurt: Die Grenzwerte wurden in Frankfurt in den vergangenen Jahren trotz Umweltzone überschritten. Was bringt die Verbannung von Dieselfahrzeugen ohne Filter überhaupt?
Manuela Rottmann: Die Frage ist doch, wie die Werte an den Mess-Stationen ausgefallen wären, wenn es die Umweltzone nicht gegeben hätte. Das ist sicherlich schwer zu ermessen, doch fest steht, dass wir zum Beispiel im vergangenen Jahr den Grenzwert beim Feinstaub nur knapp gerissen haben - und das bei äußerst ungünstigen Wetterlagen. Andere Kommunen wären froh, wenn sie da solche Werte wie Frankfurt gehabt hätten. Große Fortschritte gab es auch bei der Stickoxidbelastung.
Journal Frankfurt: Warum machen Sie sich nicht für eine landes- oder gar bundesweite Einführung einer Umweltzone stark?
Manuela Rottmann: Das haben die Kommunen von Anfang an vorgeschlagen, leider ohne Erfolg. Nun werden wir in einigen Jahren die Situation haben, dass dennoch große Gebiete zu Umweltzonen deklariert werden - eben durch die Gemeinden selbst. Man muss aber auch sagen, dass uns die zügigere Einführung der Euronorm viele der Probleme erspart hätte. Die wurde von der Bundesregierung verzögert, um der Automobilindustrie zu schmeicheln.
Journal Frankfurt: Gesetzt den Fall, die Umweltzone in Rhein-Main wird verwirklicht - haben Sie dann auf dem Feld der Schadstoffvermeidung alles erreicht?
Manuela Rottmann: Da gehört für mich noch mehr dazu - etwa die Einführung eines Tempolimits auf den Autobahnen.
3. September 2010, 10.30 Uhr
Nils Bremer
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