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Editorial 4/23

Frankfurt als Fahrradstadt: Wo ist das Gesamtkonzept?

Wenn es um Fahrradwege in Frankfurt geht, gibt es vor allem eines: viel rote Farbe und Teillösungen. Eins ist deutlich: Es fehlt ein Gesamtkonzept. Das Editorial von Chefredakteurin Jasmin Schülke zur April-Ausgabe.
Frankfurt ist die ideale Stadt für Radfahrer. Eigentlich. Wenn da nicht all die Autos wären. So beginnt das Buch „Radlers Traum Frankfurt“ von Matthias Arning, dem Mit-Autor unserer Titelstory. Damit hat er die Problematik bereits treffend beschrieben. Frankfurt könnte eine Fahrradstadt sein, ist es aber nicht. Noch nicht? Während das Thema in anderen europäischen Städten viel ernster genommen wird, hinken wir hinterher. Beispiel Bozen: Die Stadt in Südtirol hat in den 80er-Jahren begonnen, ein Radkonzept zu entwickeln. Ergebnis heute: ein Fahrradnetz von 70 Kilometern bei rund 110 000 Einwohnern, separate Tunnel und Brücken für Fahrradfahrer. Nebenbei bemerkt: Autos fahren trotzdem, der Fahrradverkehr wird parallel geführt.

Fahrradstadt Frankfurt: Es fehlt ein Gesamtkonzept

In Kopenhagen und Amsterdam sieht es ähnlich aus und auch unsere vielgescholtene Hauptstadt ist schon weiter. Berlin nennt sich seit 2004 Fahrradstadt. Seitdem ist der Radverkehr um 50 Prozent gestiegen, es gibt separate Ampeln und Abbiegespuren. In Frankfurt dagegen gibt es vor allem viel rote Farbe und Teillösungen. Überall dort, wo es allerdings gefährlich ist, wird deutlich: Es fehlt ein Gesamtkonzept. Erst wenn man sein Kind guten Gewissens aufs Fahrrad setzen kann, haben wir eine zufriedenstellende Lösung, sagt Dennis Knese, Professor für nachhaltige Mobilität und Radverkehr im Interview (S. 44).

Die Lager stehen sich unversöhnlich gegenüber

Davon sind wir weit entfernt. In der Innenstadt staut sich der Verkehr. Die Situation ist für alle Beteiligten – Radfahrer wie Autofahrer – unbefriedigend, die Stimmung entsprechend aufgeheizt. Die Lager stehen sich unversöhnlich gegenüber. Dies wurde auch im Wahlkampf deutlich. Eine Stadt muss lebenswert für alle sein, da sind wir uns einig. Es ist daher dringend nötig, dass die Bürgerinnen und Bürger mit der Politik darüber diskutieren, wie sie sich die Zukunft Frankfurts vorstellen. Am 26. April wollen Matthias Arning und ich mit Florian Jöckel im Massif Central darüber sprechen, was fehlt, damit Frankfurt zur Fahrradstadt werden kann.

Erstwählerinnen und Erstwähler haben konkrete Vorstellungen

Ganz konkrete Vorstellungen haben auch unsere Erstwählerinnen und Erstwähler. In einer gemeinsamen Veranstaltung vom JOURNAL FRANKFURT und der Stiftung Polytechnische Gesellschaft im Vorfeld der OB-Wahl haben junge Menschen ihre Wünsche an den neuen Oberbürgermeister formuliert und aufgeschrieben.

Dabei schilderten sie auch die Zustände an den Schulen, und die Berichte machen sprachlos: fehlende Medienkompetenz bei den Lehrkräften, veraltetes Unterrichtsmaterial. Es gibt sogar Schulen, an denen noch mit Overhead-Projektoren gearbeitet wird. Wir haben die Wünsche der Erstwähler gesammelt und werden diese gemeinsam an den neuen Oberbürgermeister übergeben. Es bleibt zu hoffen, dass die im Wahlkampf verkündeten Versprechen eingelöst werden. Wir werden daran erinnern.
 
Fotogalerie:
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28. März 2023, 10.41 Uhr
Jasmin Schülke
 
Jasmin Schülke
Studium der Publizistik und Kunstgeschichte an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Seit Oktober 2021 Chefredakteurin beim Journal Frankfurt. – Mehr von Jasmin Schülke >>
 
 
 
 
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