Feste feiern

Frankfurts Hautevolee spendet fürs MMK

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Das Museum für Moderne Kunst will Gegenwartskunst nicht nur zeigen, sondern sie auch besitzen. Für einen weiteren Ankauf wurde auf der Jubiläumsfeier der Freunde des Museums kräftig auktioniert.

Nils Bremer /

Schon die Einladung war nobel. Der Spruch "Honey, I rearranged the collection" per Laser aus dem Papier gebrannt, ansonsten bunte Farben, der Hinweis aufs 20-jährige Bestehen des MMK - und der Tipp: "Wear your favourite dress". Im Schlabberlook kam aber nur DJ Julian Smith. Kein Wunder: 180 Euro die Karte, doch einigen war das nicht genug. Zum Glück, denn so kamen schlussendlich bei der Auktion im Maintor-Domizil des MMK gute 35.000 Euro zusammen - damit ist dann bald der Ankauf einer Arbeit von Isa Genzken in trockenen Tüchern. Okay, 65.000 Euro fehlen noch bis die 300.000 voll sind, die das gute Stück kosten soll.

Das aber tat der feuchtfröhlichen Stimmung am vergangenen Freitagabend gewiss keinen Abbruch. Zwei Mannsbilder brauchten da gar nicht mehr viel zur guten Laune beitragen, im Gegenteil: Galerist Michael Neff und Philipp von Württemberg von Sotheby's hatten als Auktionatoren eher Mühe die Menge im Griff zu behalten - "Grummel, grummel, grummel", rief Neff einige Male als der Tuschelfaktor zu groß wurde. Verkauft wurden natürlich keine Kunstwerke, die will das MMK schließlich mehren. Stattdessen gingen VIP-Tickets für die Frieze Art Fair in London, Bob-Dylan-Konzerte oder exklusive Kino-Vorführungen der 20th Century Fox über den Tresen. Ann-Kathrin Linsenhoff (Foto Mitte) schlug bei letzterem Angebot zu - für 4500 Euro darf sie 20 Freunde zu einem Film ihrer Wahl einladen. Gut, wird jetzt der geneigte Mittelstandsleser sagen: das hätte sie aber auch günstiger haben können. Mag sein, aber was hat die Kunst dann davon?

Das sagte sich auch der frühere Messechef Michael Peters, der sich aber die Kosten fürs Dylan-Konzert (3000 Euro) immerhin mit einem Freund teilte. MMK-Chefin Susanne Gaensheimer (Foto rechts) war entsprechend zufrieden: "Ein tolles Ergebnis." Und was machte der frühere Wissenschaftsminister, CDU-Strippenzieher und heutige DVAG-Chef und MMK-Oberfreund Udo Corts (Foto)? Der hielt vor der Auktion eine lockere Rede und ließ es nach der Auktion auf der Tanzfläche noch so richtig krachen. Die unvermeidlichen als Frauen verkleideten Männer von Bahnhofsviertel-Queen Manuela Mock machten da auch mit - warum die jetzt da waren, konnte zwar keiner so richtig erklären, aber Hauptsache Frankfurts Hautevolee hatte Spaß.

Zur nächsten Party lädt das Museum nicht nur Freunde und Förderer ein. Am kommenden Mittwoch (14.9.) beginnt um 19 Uhr "MMK after work" - ebenfalls im Maintor-Areal. Die Ausstellung ist zugänglich, halbstündige Führungen sind geplant - und die musikalische Leitung hat DJ Vitales. Gespendet werden darf da natürlich trotzdem - zum Beispiel mit einer Benefiz-SMS. Senden Sie das Stichwort MMK an die Nummer 81190 und schon ist das Museum 5 Euro reicher. Das kann sich nun wirklich jeder leisten.


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