Ein Fall für Zwei geht vorbei

Klappe zu, Krimiserie tot

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Am heutigen Donnerstag fällt die letzte Klappe zur ZDF-Krimiserie „Ein Fall für zwei“. In einem Büro im Ostend trafen wir auf die Darsteller. Im Mittelpunkt: Claus Theo Gärtner, der 31 Jahre und 300 Folgen lang den Privatdetektiv Josef Matula mimte.

Nicole Brevoord /

Auf die Rolle des Privatdetektivs Josef Matula festgelegt zu sein, war für Claus Theo Gärtner nicht immer leicht. „Aber ich mag die Rolle, immerhin habe ich sie mitentwickelt. Sie ist gar nicht so gut von mir trennbar. Ich hätte gut mit Matula befreundet sein können“, sagt der 69-Jährige, der nach 31 Jahren „Ein Fall für Zwei“ keine Lust mehr hat. 300 Folgen sollen reichen. Der letzte Drehtag ist am heutigen Donnerstag, dann ist die Ära vorbei und die Lederjacke im ZDF-Krimiportfolio wird fehlen. „Das ist eine Mischung aus Wehmut, aber auch Freude und Neugier auf das, was noch kommt“, beschreibt Gärtner seinen Zustand in der Drehpause. Er sitzt dabei in Jeans und Lederjacke in einem Designerstuhl und könnte lässiger nicht wirken.

Und er strahlt, freut er sich doch auf die Verwirklichung seines Lebenstraums. Eine einjährige Auszeit will er sich nehmen und mit einem 12-Tonnen schweren Wohnmobil von Uruguay bis Alaska fahren. Der Schauspieler kommt sowieso viel herum. Gärtner wohnt in Wiesbaden und Basel und hat seinen Hauptwohnsitz in Berlin. Dass sein Lieblingsort in Frankfurt der Flughafen ist, wird vor diesem Hintergrund umso verständlicher.

Aber was kommt nach der Reise? „Ich werde vermutlich wieder Theater spielen, das habe ich in den Anfangszeiten von „Ein Fall für Zwei“ auch gemacht. Damals hatten wir nur sechs bis acht Folgen im Jahr gedreht, dazwischen war Zeit.“ Doch dann seien es bis zu zwölf Folgen mit rund 200 Drehtagen im Jahr gewesen. Aktuell habe er fünf Angebote für Theaterengagements auf dem Tisch, für die Entscheidung, was er annimmt, will sich Gärtner Zeit lassen.

Doch was bleibt? 31 Jahre voller Einsatz im Krimi haben sich auch bei Claus Theo Gärtner bemerkbar gemacht. Unzählige Prellungen und angeknackste Knöchel habe er davon getragen. Das sei der Preis dafür, wenn man die meisten Stunts selber macht. „Natürlich bin ich nicht aus brennenden Autos gesprungen, das hätte allein die Versicherung nicht mitgemacht.“ Aus der Beziehung zu seinem Filmpartner Paul Frielinghaus habe sich eine dicke Freundschaft entwickelt. „Das hat sich in den zwölf Jahren unserer Zusammenarbeit gefestigt. Ihn werde ich am meisten vermissen“. Das gemeinsame Bierchen nach Drehschluss mit Gärtner werde ihm fehlen, sagt auch Frielinghaus, der über Jahre hinweg den Strafverteidiger Dr. Markus Lessing gespielt hat. Er müsse sich jetzt auf die Hinterbeine stellen und seine Schauspielkarriere vorantreiben, sagt Frielinghaus.

Die letzte Folge von Ein Fall für zwei „Letzte Worte“ wird im Frühjahr 2013 ausgestrahlt werden. Damit die Spannung erhalten bleibt, sei hier noch nicht alles verraten. Nur soviel: Diesmal ist Lessing in Not, denn alles sieht so aus, als ob er einen Richter umgebracht hätte. Dann explodiert auch noch eine Bombe in Matulas Loft. Es geht also ums Eingemachte. Ob August Zirner als Lessings Strafverteidiger seinen Kollegen raushauen kann und welche mysteriöse Rolle Hansa Czypionka und seine Filmtochter Emily Cox bei dem Mordfall spielen, das muss Claus Theo Gärtner als Privatdetektiv erstmal rausfinden. Dabei setzt er auf Informationen des „zwielichtigen“ Claude Oliver Rudolph.


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