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100 Jahre Frauenwahlrecht
Jenny Apolant: Eine Kämpferin für Frauenrechte
Dieses Jahr feiert Deutschland 100 Jahre Wahlrecht für Frauen. Eine der Vorkämpferinnen für Frauenrechte war Jenny Apolant (1874–1925), die ab 1902 in Frankfurt lebte. Am Dienstag, den 15. Januar ist sie Thema eines Vortrages im Museum Judengasse.
Am 19. Januar 1919 war es soweit: Zum ersten Mal nahmen Frauen in Deutschland an nationalen Wahlen teil – ein Meilenstein in der Geschichte für die Gleichstellung von Männern und Frauen. Passend zum 100-jährigen Frauenwahlrecht erinnert das Jüdische Museum Frankfurt an eine jüdische Vorkämpferin der Frauenrechte: die Frankfurter Politikerin Jenny Apolant.
Jenny Apolant wurde 1874 in Berlin geboren und gehörte der bekannten Berliner Familie Rathenau an; sie war eine Cousine von Walter Rathenau und Josephine Levy-Rathenau. Apolant zählt zusammen mit beeindruckenden Frauen wie Henriette Fürth, Bertha Pappenheim, Marie Pfungst und Toni Sender zu den bedeutendsten jüdischen Vorkämpferinnen für das Recht auf politische Teilhabe. Die Kommunal- und Sozialpolitikerin siedelte 1902 mit ihrem Ehemann, dem Krebsforscher Hugo Apolant, nach Frankfurt über. Hier übernahm sie 1907 mit Anfang 30 die ehrenamtliche Leitung der vom Allgemeinen Deutschen Frauenverein (ADF) gegründeten Zentralstelle für Gemeindeämter der Frau. Deren Ziel war es, das Wahlrecht und die Mitarbeit von Frauen in den Gemeinden durchzusetzen. Dafür stellte Apolant knapp sechs Jahre lang ihre Privatwohnung der Institution zur Verfügung. Erst 1913 war die finanzielle Basis so weit gesichert, dass die Zentralstelle Büroräume anmieten konnte.
Durch Sammeln von Material, Umfragen, Auskunftserteilung, Petitionen, Vorträge und Publikationen leistete die Frauenrechtlerin mit dieser Einrichtung einen wichtigen Beitrag zur Emanzipation der Frauen in Deutschland. Sie setzte sich energisch für die Durchsetzung des Frauenstimmrechts und die Förderung weiblicher Berufstätigkeit ein. Nach der Einführung des Frauenwahlrechts 1919 saß sie für die linksliberale Deutsche Demokratische Partei (DDP) im Frankfurter Stadtparlament und beteiligte sich an der politischen Schulung von Frauen. Zusammen mit ihrem Mann engagierte sie sich in der jüdischen Gemeinde für ein liberales bürgerliches Judentum. Darüber hinaus gründete und leitete sie mehrere soziale Einrichtungen.
Am 15. Januar ist Jenny Apolant Thema des Vortrages „Auf’s Erreichbare gerichtet“ – Jenny Apolant zwischen Assimilation und Emanzipation“ im Museum Judengasse. Die Autorin und Kulturkritikerin Stefana Sabin wird den politischen Werdegang Apolants sowie ihr Selbstverständnis als Jüdin nachzeichnen.
>> City, Museum Judengasse, Battonstraße 47, 15. Januar. 2019, Beginn 19 Uhr, Eintritt 5 Euro, erm. 2,50 Euro, Anmeldung unter info@juedischesmuseum.de
Jenny Apolant wurde 1874 in Berlin geboren und gehörte der bekannten Berliner Familie Rathenau an; sie war eine Cousine von Walter Rathenau und Josephine Levy-Rathenau. Apolant zählt zusammen mit beeindruckenden Frauen wie Henriette Fürth, Bertha Pappenheim, Marie Pfungst und Toni Sender zu den bedeutendsten jüdischen Vorkämpferinnen für das Recht auf politische Teilhabe. Die Kommunal- und Sozialpolitikerin siedelte 1902 mit ihrem Ehemann, dem Krebsforscher Hugo Apolant, nach Frankfurt über. Hier übernahm sie 1907 mit Anfang 30 die ehrenamtliche Leitung der vom Allgemeinen Deutschen Frauenverein (ADF) gegründeten Zentralstelle für Gemeindeämter der Frau. Deren Ziel war es, das Wahlrecht und die Mitarbeit von Frauen in den Gemeinden durchzusetzen. Dafür stellte Apolant knapp sechs Jahre lang ihre Privatwohnung der Institution zur Verfügung. Erst 1913 war die finanzielle Basis so weit gesichert, dass die Zentralstelle Büroräume anmieten konnte.
Durch Sammeln von Material, Umfragen, Auskunftserteilung, Petitionen, Vorträge und Publikationen leistete die Frauenrechtlerin mit dieser Einrichtung einen wichtigen Beitrag zur Emanzipation der Frauen in Deutschland. Sie setzte sich energisch für die Durchsetzung des Frauenstimmrechts und die Förderung weiblicher Berufstätigkeit ein. Nach der Einführung des Frauenwahlrechts 1919 saß sie für die linksliberale Deutsche Demokratische Partei (DDP) im Frankfurter Stadtparlament und beteiligte sich an der politischen Schulung von Frauen. Zusammen mit ihrem Mann engagierte sie sich in der jüdischen Gemeinde für ein liberales bürgerliches Judentum. Darüber hinaus gründete und leitete sie mehrere soziale Einrichtungen.
Am 15. Januar ist Jenny Apolant Thema des Vortrages „Auf’s Erreichbare gerichtet“ – Jenny Apolant zwischen Assimilation und Emanzipation“ im Museum Judengasse. Die Autorin und Kulturkritikerin Stefana Sabin wird den politischen Werdegang Apolants sowie ihr Selbstverständnis als Jüdin nachzeichnen.
>> City, Museum Judengasse, Battonstraße 47, 15. Januar. 2019, Beginn 19 Uhr, Eintritt 5 Euro, erm. 2,50 Euro, Anmeldung unter info@juedischesmuseum.de
14. Januar 2019, 11.54 Uhr
hes
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