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Welt-Suizid-Präventionstag
Für mehr Sensibilität und Offenheit in der Gesellschaft
Am Samstag war der Welt-Suizid-Präventionstag. Das Frankfurter Netzwerk FRANS will sowohl mit Präventionsangeboten helfen als auch für das Thema sensibilisieren und es in der Gesellschaft enttabuisieren. Am Abend findet zudem ein Vortrag im Gesundheitsamt statt.
Seit 2003 wird jährlich am 10. September der Welttag der Suizidprävention begangen. Allein in Hessen nahmen sich im Jahr 2020 770 Menschen das Leben, 74 Prozent davon waren Männer. Das geht aus einer Statistik des Hessischen Statistischen Landesamts hervor. Laut Psychologin Inga Beig sei es wichtig jene Menschen, bei denen man Suizidgedanken befürchtet, darauf anzusprechen. „Das kann für einen Menschen in scheinbar auswegloser Lage wie ein Türöffner wirken, sich jemandem anzuvertrauen und sich helfen zu lassen“, sagt Beig. Die Psychologin ist zugleich Koordinatorin des Frankfurter Netzwerks für Suizidprävention (FRANS).
Das Netzwerk informiert etwa mit Flyern über Hilfsangebote für Menschen in seelischen Krisen und den Umgang mit Suizidalität. Darüber hinaus listet FRANS etwa Anlaufstellen und Telefonnummern auf, schildert Warnsignale und gibt Angehörigen Hinweise darauf, was sie tun können. „Je mehr wir für das Thema sensibilisieren, desto mehr Offenheit erfährt es in der Gesellschaft“, erklärt Inga Beig. Suizid sei in unserer Gesellschaft tabuisiert; Menschen, die Selbsttötungsgedanken oder einen Suizidversuch hinter sich haben, würden oftmals stigmatisiert, erklärt Beig. Das betreffe auch die Angehörigen. „Es muss aber möglich sein, über Suizidgedanken zu reden, ohne verurteilt zu werden. Denn wenn ich das Gefühl habe, ich darf nicht über meine Gedanken sprechen, dann hole ich mir auch keine Hilfe“, sagt die Psychologin.
FRANS will nicht nur die Verringerung von Suiziden und Suizidversuchen erreichen sowie Menschen für das Thema sensibilisieren, sondern auch die Datenlage verbessern. „Wir erfassen verschiedene Kennzahlen zum Thema Suizid. Sie helfen uns dabei, unsere Präventionsarbeit zu spezifizieren und auch potenzielle Suizid-Hotspots in der Stadt zu identifizieren“, so Inga Beig. So habe das Netzwerk etwa auf eine Sicherung an bestimmten Schienenabschnitten sowie hohen öffentlichen Gebäuden hinwirken können, heißt es in einer Mitteilung der Stadt. „Je höher die Hürden sind, desto eher kann eine Impulshandlung vermieden werden“, so Beig.
Anlässlich des internationalen Welt-Suizid-Präventionstags veranstaltet das Gesundheitsamt am Montagabend ein Gespräch mit Coach, Autor und Unternehmer Walter Kohl, Psychiater Dr. Oliver Dodt sowie Palliativmediziner Dr. Ingmar Hornke. Ab 19 Uhr sprechen die Experten im Auditorium des Gesundheitsamts über Suizidprävention aus drei unterschiedlichen Perspektiven. Nach drei 15-minütigen Kurzvorträgen, können Besucherinnen und Besucher Rückfragen stellen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich und der Eintritt ist frei.
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Sollten Sie verzweifelt sein und keinen Ausweg mehr sehen, und daran denken, sich das Leben zu nehmen, sprechen Sie bitte mit anderen Menschen über Ihre Situation. Rund um die Uhr erreichbar ist die Telefonseelsorge: 0800 1110111 und 0800 11 0 222. Der Anruf ist kostenfrei, anonym und taucht nicht in den Einzelverbindungen Ihrer Telefonabrechnung auf. Über die Website telefonseelsorge.de können Sie auch per Mail und Chat das Gespräch suchen.
Das Netzwerk informiert etwa mit Flyern über Hilfsangebote für Menschen in seelischen Krisen und den Umgang mit Suizidalität. Darüber hinaus listet FRANS etwa Anlaufstellen und Telefonnummern auf, schildert Warnsignale und gibt Angehörigen Hinweise darauf, was sie tun können. „Je mehr wir für das Thema sensibilisieren, desto mehr Offenheit erfährt es in der Gesellschaft“, erklärt Inga Beig. Suizid sei in unserer Gesellschaft tabuisiert; Menschen, die Selbsttötungsgedanken oder einen Suizidversuch hinter sich haben, würden oftmals stigmatisiert, erklärt Beig. Das betreffe auch die Angehörigen. „Es muss aber möglich sein, über Suizidgedanken zu reden, ohne verurteilt zu werden. Denn wenn ich das Gefühl habe, ich darf nicht über meine Gedanken sprechen, dann hole ich mir auch keine Hilfe“, sagt die Psychologin.
FRANS will nicht nur die Verringerung von Suiziden und Suizidversuchen erreichen sowie Menschen für das Thema sensibilisieren, sondern auch die Datenlage verbessern. „Wir erfassen verschiedene Kennzahlen zum Thema Suizid. Sie helfen uns dabei, unsere Präventionsarbeit zu spezifizieren und auch potenzielle Suizid-Hotspots in der Stadt zu identifizieren“, so Inga Beig. So habe das Netzwerk etwa auf eine Sicherung an bestimmten Schienenabschnitten sowie hohen öffentlichen Gebäuden hinwirken können, heißt es in einer Mitteilung der Stadt. „Je höher die Hürden sind, desto eher kann eine Impulshandlung vermieden werden“, so Beig.
Anlässlich des internationalen Welt-Suizid-Präventionstags veranstaltet das Gesundheitsamt am Montagabend ein Gespräch mit Coach, Autor und Unternehmer Walter Kohl, Psychiater Dr. Oliver Dodt sowie Palliativmediziner Dr. Ingmar Hornke. Ab 19 Uhr sprechen die Experten im Auditorium des Gesundheitsamts über Suizidprävention aus drei unterschiedlichen Perspektiven. Nach drei 15-minütigen Kurzvorträgen, können Besucherinnen und Besucher Rückfragen stellen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich und der Eintritt ist frei.
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Sollten Sie verzweifelt sein und keinen Ausweg mehr sehen, und daran denken, sich das Leben zu nehmen, sprechen Sie bitte mit anderen Menschen über Ihre Situation. Rund um die Uhr erreichbar ist die Telefonseelsorge: 0800 1110111 und 0800 11 0 222. Der Anruf ist kostenfrei, anonym und taucht nicht in den Einzelverbindungen Ihrer Telefonabrechnung auf. Über die Website telefonseelsorge.de können Sie auch per Mail und Chat das Gespräch suchen.
12. September 2022, 12.36 Uhr
sfk
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