Partner
Welt-Aids-Tag
AHF: „Weiter gegen Stigmatisierung ankämpfen“
Seit mehr als 30 Jahren wird am 1. Dezember der Welt-Aids-Tag begangen. Dazu finden am Mittwoch mehrere Veranstaltungen analog und digital statt. Die AHF weist nach wie vor auf Ausgrenzung der Betroffenen hin und hat darüber hinaus ein langfristiges Konzept erarbeitet.
Seit dem Ausbruch 1981 sind weltweit über 36 Millionen Menschen an Aids verstorben, allein im Jahr 2020 waren es 680 000 Betroffene, die den Folgen der Immunschwächekrankheit erlagen. Während die Zahl der Neuinfektionen zwar weiterhin zurückgeht und Präventionsarbeit in weitaus größerem Maße stattfindet, werden Erkrankte bis heute stigmatisiert und diskriminiert, heißt es vonseiten der AHF (ehemals Aidshilfe Frankfurt). Um ein Zeichen der Solidarität zu setzen, wird seit mehr als 30 Jahren am 1. Dezember der Welt-Aids-Tag begangen.
Laut einer Schätzung des Robert-Koch-Instituts (RKI) haben sich im vergangenen Jahr bundesweit rund 2000 Menschen mit HIV neu infiziert, mehr als 80 Prozent davon sind Männer. Auch in Hessen sind die Zahlen gesunken, hier gab es 2020 nur 170 Neuinfektionen im Vergleich zum Vorjahr mit 220. Ob der Rückgang auf die Pandemie oder auf die PrEP (Prä-Exposition-Prophylaxe), die sogenannte „Pille davor“, zurückzuführen ist, kann laut RKI nicht genau benannt werden. Auch vonseiten der AHF heißt es, Neuinfektionen gehörten weiterhin zum Alltag, eine Entwarnung könne es – trotz neuer Medikamente – dementsprechend nicht geben. Das Thema Ausgrenzung sei auch nach wie vor präsent: „Offene Diskriminierung und Stigmatisierung gehören immer noch zum Alltag von Menschen mit HIV und wir müssen weiter dagegen ankämpfen.“
Auf jene Präsenz der Krankheit soll am 1. Dezember aufmerksam gemacht werden, wenn auch in Frankfurt Veranstaltungen zum Welt-Aids-Tag stattfinden. Unter dem Motto „Identität“ geht es ab 18 Uhr in der Katharinenkirche an der Hauptwache um Fragen wie: „Wie hat sich die Identität in den Jahren der HIV-Pandemie von Menschen verändert? Wie geht es mit der Geschichte von HIV/AIDS aus Sicht der Forschung weiter?“ oder „Gibt es Parallelen zur aktuellen Corona-Pandemie?“ Mit dabei sein werden unter anderem die beiden AHF-Vorstandsmitglieder Christian Setzepfandt und Jessica Purkhardt, Stadtrat Bastian Bergerhoff (Bündnis 90/Die Grünen), Virologe Martin Stürmer sowie die feministische Sexarbeiterin und Aktivistin Stephanie Klee. Vor Ort herrscht die 2G-Regelung, Interessierte können auch über den Facebook-Kanal der AHF teilnehmen.
Parallel dazu werden auch der traditionelle Welt-Aids-Tags-Gottesdienst ab 15 Uhr sowie die Gedenkveranstaltung am Aids-Memorial (20 Uhr) digital stattfinden und via YouTube übertragen. Bei letzterem werden gemeinsam mit Christian Setzepfandt symbolisch drei Nägel in die Memorial-Wand geschlagen und danach die Namen der seit vergangenem Jahr Verstorbenen verlesen.
Drei Punkte zur weiteren Bekämpfung
Neben der Solidarisierung mit den Betroffenen soll der Welt-Aids-Tag auch ein Signal an Wirtschaft und Politik senden, dass noch einiges getan werden müsse. Vonseiten der AHF wurde dahingehend ein Drei-Punkte-Plan erarbeitet, der unter anderem die stärkere finanzielle Unterstützung von Stadt und Land vorsieht. Damit sollen bestehende, aber auch neue Projekte gefördert werden. Weitere 300 000 Euro sollen für ein verstärktes Angebot von kostenlosen HIV-Tests angewendet werden. In einer dritten und letzten Forderung heißt es, die Forschung für einen Impfstoff müsse intensiviert und dahingehend mehr Geld investiert werden.
Laut einer Schätzung des Robert-Koch-Instituts (RKI) haben sich im vergangenen Jahr bundesweit rund 2000 Menschen mit HIV neu infiziert, mehr als 80 Prozent davon sind Männer. Auch in Hessen sind die Zahlen gesunken, hier gab es 2020 nur 170 Neuinfektionen im Vergleich zum Vorjahr mit 220. Ob der Rückgang auf die Pandemie oder auf die PrEP (Prä-Exposition-Prophylaxe), die sogenannte „Pille davor“, zurückzuführen ist, kann laut RKI nicht genau benannt werden. Auch vonseiten der AHF heißt es, Neuinfektionen gehörten weiterhin zum Alltag, eine Entwarnung könne es – trotz neuer Medikamente – dementsprechend nicht geben. Das Thema Ausgrenzung sei auch nach wie vor präsent: „Offene Diskriminierung und Stigmatisierung gehören immer noch zum Alltag von Menschen mit HIV und wir müssen weiter dagegen ankämpfen.“
Auf jene Präsenz der Krankheit soll am 1. Dezember aufmerksam gemacht werden, wenn auch in Frankfurt Veranstaltungen zum Welt-Aids-Tag stattfinden. Unter dem Motto „Identität“ geht es ab 18 Uhr in der Katharinenkirche an der Hauptwache um Fragen wie: „Wie hat sich die Identität in den Jahren der HIV-Pandemie von Menschen verändert? Wie geht es mit der Geschichte von HIV/AIDS aus Sicht der Forschung weiter?“ oder „Gibt es Parallelen zur aktuellen Corona-Pandemie?“ Mit dabei sein werden unter anderem die beiden AHF-Vorstandsmitglieder Christian Setzepfandt und Jessica Purkhardt, Stadtrat Bastian Bergerhoff (Bündnis 90/Die Grünen), Virologe Martin Stürmer sowie die feministische Sexarbeiterin und Aktivistin Stephanie Klee. Vor Ort herrscht die 2G-Regelung, Interessierte können auch über den Facebook-Kanal der AHF teilnehmen.
Parallel dazu werden auch der traditionelle Welt-Aids-Tags-Gottesdienst ab 15 Uhr sowie die Gedenkveranstaltung am Aids-Memorial (20 Uhr) digital stattfinden und via YouTube übertragen. Bei letzterem werden gemeinsam mit Christian Setzepfandt symbolisch drei Nägel in die Memorial-Wand geschlagen und danach die Namen der seit vergangenem Jahr Verstorbenen verlesen.
Drei Punkte zur weiteren Bekämpfung
Neben der Solidarisierung mit den Betroffenen soll der Welt-Aids-Tag auch ein Signal an Wirtschaft und Politik senden, dass noch einiges getan werden müsse. Vonseiten der AHF wurde dahingehend ein Drei-Punkte-Plan erarbeitet, der unter anderem die stärkere finanzielle Unterstützung von Stadt und Land vorsieht. Damit sollen bestehende, aber auch neue Projekte gefördert werden. Weitere 300 000 Euro sollen für ein verstärktes Angebot von kostenlosen HIV-Tests angewendet werden. In einer dritten und letzten Forderung heißt es, die Forschung für einen Impfstoff müsse intensiviert und dahingehend mehr Geld investiert werden.
30. November 2021, 11.40 Uhr
Sina Eichhorn
Sina Eichhorn
Geboren 1994 in Gelnhausen. Nach einem Studium der Germanistik an der Justus-Liebig-Universität Gießen seit Oktober 2018 beim Journal Frankfurt. Zunächst als Redakteurin, seit 2021 Chefin vom Dienst. Mehr von Sina
Eichhorn >>
Mehr Nachrichten aus dem Ressort Stadtleben
„GoFundMe“-Jahresbericht 2024
Frankfurt zum zweiten Mal in Folge großzügigste Stadt Deutschlands
Im bundesweiten Vergleich spenden Menschen aus Frankfurt pro Kopf am meisten Geld. Das geht aus dem Bericht der Spenden-Plattform „GoFundMe“ für das Jahr 2024 hervor.
Text: Sina Claßen / Foto: Im Durchschnitt spendeten Menschen aus Frankfurt 28 Euro © Adobe Stock/Syda Productions
StadtlebenMeistgelesen
- „Massif E“Massif Central rettet E-Kinos
- Frankfurt-OberradPfarrei äußert sich zu Vorwürfen der Bürgerinitiative „Nachbarprotest"
- Frankfurter Neue AltstadtHighlights des lebendigen Adventskalenders bis Weihnachten
- Archäologisches Museum FrankfurtNach Heizungsausfall: Dauerausstellung wieder geöffnet
- Heiliger Abend in FrankfurtDiakonie lädt zur „Langen Nacht“ ein
21. Dezember 2024
Journal Tagestipps
Freie Stellen